VIA KT333 im Test: EPoX 8K3A+ gegen MSI KT3 Ultra ARU
2/7EPoX 8K3A+
Das 8K3A+ dürfte es sicherlich nicht leicht haben, tritt es doch indirekt als Nachfolger einer der wohl beliebtesten KT266A-Platinen, dem 8KHA+, an. Ob die Platine tempomäßig seinen Vorgänger in den Schatten stellen kann, werden wir etwas später klären. Zuerst folgt ein Blick auf Ausstattung und Features.
Lieferumfang & Dokumentation
Viele Worte brauchte es schon in der Vergangenheit nicht, um den Lieferumfang einer EPoX-Platine zu beschreiben. Der Karton überrascht auch weiterhin nicht durch extravagante Dreingaben, die komplette Basis-Ausstattung ist jedoch vorhanden.
- 8K3A+
- ATA66/100-Kabel
- ATA33 ("+"-Version)
- Floppy-Kabel
- USB-Blende
- Manual (englisch), Benutzerbuch (mehrsprachig), Raid-Manual (englisch)
- CD (Treiber, pc-cillin 2000, Norton Ghost 7)
Auch die Dokumentation macht einen guten Eindruck. Das in Englisch verfasste Handbuch fasst inklusive der INT-Tabelle (Informationen über IRQ-Sharing) alle relevanten Informationen über die Platine. Ein mehrsprachiges Heftchen wickelt zusätzlich Themen wie Anschlüße und die RAM-Bestück/Jumper-Belegung ab. Das Highpoint Controller-Handbuch liegt ausschließlich in Englisch vor, sollte die Installation jedoch sinnvoll unterstützen.
Ausstattung/Layout
Auf den ersten Blick macht das dunkelgrüne 8K3A+ einen sehr aufgeräumten Eindruck. Allerdings muss auch bei dieser EPoX-Platine wieder auf die wuchtige Kondensator-Reihe in CPU-Sockel Reichweite geachtet werden. Viereckige Kühler sollten zwar keine Probleme haben. Aus der Mode geratene, kreisrunde Exemplare dürften im Ernstfall jedoch nicht ohne Kontakt auf das Board passen. Zu unserer Freude hat sich EPoX, auch wenn auf der CeBIT 2002 die vorgeführten Exemplare noch aktiv gekühlt liefen, letztendlich für einen passiven Kühlkörper auf der Northbridge entschieden. Gerade dem geplagten PC-Nutzer dürften so ein paar dB erspart bleiben.
Fast alleine auf weiter Flur bietet EPoX auch weiterhin neben dem AGP-Slot ganze sechs PCI-Slots an. Der im Heimbereich sowieso nur in Ausnahmefällen gebrauchte CNR-Slot entfällt in diesem Fall. Um ganze sechs PCI-Karten sinnvoll zu sharen, bedarf es sicherlich einiges an Zeit. Die Chance besteht jedoch zumindest. Einen negativen Nebeneffekt birgt das Layout jedoch aus diesem Grund in sich. Bei einer Bestückung des AGP-Slots mit einer relativ langen Grafikkarte blockiert diese, wie man es von aktuellen P4 Boards gewöhnt ist, sämtliche drei "RAM-Slot-Häkchen". Ein Speicherausbau ist so nur unter Gewaltanwendung oder nach dem Ausbau der Grafikkarte möglich.
Unser Testexemplar war darüber hinaus mit einem Raid 0-1 Controller aus dem Hause Highpoint bestückt. War man in der Produktserie 8KHA(+) von der alten Nomenklatur abgetreten, verdeutlicht ab sofort wieder das dezente Plus im Namen die Existenz eines Raid-Controllers. Die Anschlüße sind klar gekennzeichnet und nicht zu verwechseln.
Angetan haben es uns schlussendlich noch ein paar Kleinigkeiten. Zum einen wäre das die von früheren Versionen bekannte P80P Debug Card, die Fehler während des Boot-Vorgangs wesentlich leichter identifizieren läßt, als konventionelle Peep-Codes. Als zweites ist es EPoX gelungen, die Anschlussleisten für Power-Switch, PC Speaker etc. endlich einmal absolut verständlich auf dem Board zu montieren. Durch die klare Beschriftung sollte der Griff zum Handbuch praktisch unnötig sein. Das Board lag uns in der Revision 1.2 vor, welche gegenüber der Version 1.1 durch einen 6-Kanal Soundchip von C-Media ergänzt wurde und so für einen ordentlichen OnBoard-Sound sorgt.
Bios/Overclocking
Vielen Lesern wird sicherlich noch der gigantische Umfang des Bios des 8KHA+ in Errinnerung sein und das 8K3A+ scheint in diesem Punkt seinem Vorgänger in Nichts nachstehen zu wollen, ja sogar neue Maßstäbe zu setzen. So darf die Speicherspannung nicht um wie üblich maximal 0,3V sondern um ganze 0,7V angehoben werden. Vorausgesetzt, der eingesetzte RAM macht diese Torturen ohne Mucken mit, dürften auch bei hohen Taktraten beste Timings möglich sein. Auch die VCore liegt mit maximal einstellbaren 2.2V klar über den von AMD vorgeschriebenen 1,85V. Zuletzt hatte EPoX im 8K7A (AMD760) zu solch radikalen Einstellungsoptionen gegriffen. So scheint es fast schon als selbstverständlich, dass der Scrollbalken der wählbaren FSB-Taktungen erst bei 255Mhz zu stehen kommt. Hand in Hand mit den Möglichkeiten der CPU-Maltretierung geht auch beim 8K3A+ das Menü zur Speicheroptimierung. Jeder nur erdenktliche Parameter darf nach gut Dünken frei gewählt werden. Insgesamt dürfte das Bios des 8K3A+ also erneut den Overclocker im Manne ansprechen.
Ein Blick auf den FSB zeigt, dass EPoX mit fairen Mitteln arbeitet. 133,64 liegen mit 0,2% oder 3MHz über dem Optimum (1466Mhz) noch im toleranten Bereich und lassen nicht an eine vorsätzliche Manipulation des Prozessortaktes glauben. Die Benchmarkergebnisse sollten hiervon nicht nachhaltig verfälscht werden.