VIA KT333 im Test: EPoX 8K3A+ gegen MSI KT3 Ultra ARU

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Jan-Frederik Timm
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Fazit VIA KT333

Bevor wir uns den Testprobanden im Detail widmen werden, wollen wir noch ein paar Worte über den KT333 verlieren. Denn unser Test hat zwiespältige Resultate zu Tage gefördert. Als zweischneidiges Schwert hat sich klar die Performance heraus gestellt. Zwar übernimmt der KT333 über den gesamten Benchmarkpacours gesehen knapp die Führung vor seinem Vorgänger KT266A. Dies gelingt jedoch nur durch den Einsatz qualitativ hochwertiger RAM-Module, die nicht nur zumeist schwer erhältlich, sondern auch relativ teuer sind. Der Betrieb des KT333 mit DDR266 oder schlechtem PC2700 macht hingegen kaum Sinn. Sollte ohne den Einsatz von sehr gutem DDR333 die Performance klar im Vordergrund stehen, ist der KT266A oder nForce eindeutig die bessere Wahl. Hier zeigt sich auch, dass der KT333 bei weitem nicht so gut optimiert wurde, wie es der KT266A ist. Hauptaugenmerkt hat man bei VIA wohl eher auf die Integration des DDR333-Supports gelegt, der, unter optimalen Bedingungen, den Boards zwar zum Spitzenplatz verhilft. Die Tatsache, dass der KT333 mit DDR266 jedoch wesentlich langsamer arbeitet, als sein Vorgänger, läßt sich nur auf halbherzige Arbeit zurück führen.

Für wen bietet sich nun der Umstieg auf den KT333 an? Sicherlich nicht für Besitzer einer KT266A oder nForce Platine. Mit dem richtigen Speicher ausgerüstet können derartige Boards dem neuesten VIA-Sproß nicht nur Paroli bieten, sondern desöfteren sogar die Führung nehmen. Im Endeffekt würden wir keinen Besitzer eines Boards mit DDR-RAM Support zu einem Umstieg aus Geschwindigkeitsgründen raten. Der Kosten/Nutzen Faktor ist einfach zu gering.

Wer jedoch momentan überlegt, seinen schrottreifen PC durch ein brandaktuelles Modell mit maximaler Performance zu ersetzen, der kann ruhig zu einem Board mit KT333 greifen. Vorausgesetzt, er setzt den richtigen Speicher ein, wird der AMD CPU die aktuell schnellste Basis zur Seite gestellt. Die Qualität der beiden von uns getesteten Platinen ist eh jedem Zweifel erhaben.

Abschliessend vielleicht noch ein Resumé zum Thema Speicher. Wie schon im Review zum ECS Elitegroup K7S6A hat sich im Endeffekt auch hier nochmals gezeigt, dass PC2700 (DDR333) auf der AMD-Plattform im Endeffekt nichts anderes als ein riesen Marketingfeldzug ist. Ohne die gleichzeitige, synchrone Anhebung des FSB verpufft die theoretische Mehrleistung praktisch im Nichts. Die Generation der Chipsätze mit asynchronen Taktverhältnissen von 133/166 hätte man sich, einmal ganz nüchtern betrachtet, sparen können. Zumal der Chip nicht ein bahnbrechendes, neues Feature aufweist.

Bewertung EPoX 8K3A+

Keine Frage: Mit dem 8K3A+ ist EPoX erneut ein sehr schnelles und stabiles sowie gut ausgestattetes Mainboard gelungen. Die Platine liegt tempomäßig fast durchgängig vor seiner Konkurrenz von MSI, wirkliche Mängel waren auch während der längeren Testphase nicht zu entdecken. Doch hatten wir zu Beginn des Reviews noch von einem möglichen Nachfolger des 8KHA+ (KT266A) gesprochen, wollen wir nun lieber von eine Alternative sprechen. Wie schon im Fazit zum VIA KT333 bemerkt, lohnt der Umstieg von KT266(A) auf KT333 nur in den seltensten Fällen, sodass andere Merkmale für den Kauf ausschlaggebend sein sollten. Wer neben dem Wunsch nach sehr guter Performance das Geld für qualitativ hochwertigen PC2700 hat und auf Raid nicht verzichten möchte, der greift klar zum 8K3A+. Benutzer, die keinen Wert auf OnBoard Raid, denn den bietet der "Vorgänger nicht", legen, sollten auf ein paar Zehntelframes Geschwindigkeit verzichten, beim Speicher sparen und mit DDR266 auf dem 8KHA+ glücklich werden. Nichtdestotrotz darf sich das 8K3A+ nicht nur unter optimalsten Bedingungen das schnellste Sockel-A Board sondern auch neuer Spitzenreiter in unseren Mainboard-Rangliste nennen. So hat zumindest hier das 8KHA+ im 8K3A+ seinen würdigen Nachfolger gefunden.

EPoX 8K3A+
  • Schnellstes Sockel A Board (Speicherabhängig)
  • Stabilität
  • Overclocking
  • Preis
  • Lieferumfang
  • Sechs PCI-Slots
  • passiv gekühlt
  • Kein USB 2.0 OnBoard

Bewertung MSI KT3 Ultra (ARU)

Auch das MSI KT3 Ultra (ARU) darf getrost als sehr gute Platine bezeichnet werden. Zwar reicht die Performance nicht ganz an die des 8K3A+ heran, die Stabilität war jedoch ebenso tadellos. Einzig und allein das sehr wählerische Verhalten des Boards bei der Speicherwahl dürfte hier als negativer Aspekt zu nennen sein. Hier hätte eine etwas konservativere Taktung gepaart mit der Akzeptanz des Settings CL 2.0 sicherlich die selbe Performance gebracht und eine Menge Ärger gespart. Freude dürften Besitzer eines CL2.0 Moduls sicherlich nicht haben, wenn ihr geliebter RAM zwar vielleicht unbemerkt auf vollen Touren läuft, im Bios jedoch lediglich auf "Sparflamme" mit CL2.5 getaktet ist. Für die Kaufentscheidung gelten auch hier selbstverständlich die bereits genannten Chipsatz-Kriterien. Doch welche Platine für welchen Käufertyp? Während die Versionen 8K3A und KT3 Ultra sich im Endeffekt nur in der von MSI optional gewählten Unterstützung des Bluetooth-Standards liegen, bleibt einem Fan von Raid und USB 2.0 nur der Griff zum KT3 Ultra ARU. Vorausgesetzt, auf eine Zusatzkarte mit USB 2.0 Support soll verzichtet werden. Im Endeffekt muss jedoch jeder selber entscheiden, welcher, vielleicht minimale Unterschied, schlussendlich ausschlaggebend für die Qual der Wahl ist.

MSI KT3 Ultra ARU
  • Stabilität
  • Ausstattung
  • USB 2.0
  • Option auf Bluetooth
  • Service
  • CNR-Slot
  • aktiv gekühlt
  • recht teuer

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