CD-Brenner werden 10 Prozent teurer
Schon bald werden CD-Brenner in Deutschland 10 Prozent teurer sein, da sich die führenden Hersteller und Importeure darauf verständigt haben, für jedes verkaufte Gerät eine Urheberabgabe von sechs Euro zu verrichten. Dies gilt rückwirkend zum 1. Juli 2001.
Diese Abgabe wird natürlich wieder auf den Käufer abgewälzt, so dass die Endgeräte im Preis steigen. Der Beschluss für die Urheberabgabe wurde am heutigen Donnerstag vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) bekannt gegeben. Der BITKOM habe sich mit den Verwertungsgesellschaften für Schrift und Ton bezüglich des Urheberrechtsstreits auf einen Gesamtvertrag geeinigt, so dass "sich Preiserhöhungen nicht vermeiden lassen". Bereits seit Jahren lagen die Verwertungsgesellschaften mit der Industrie im Streit, ob das Urhebergesetzt auch auf Computer, CD-Brenner und Drucker übertragen werden könne und der Urheber eines Werkes somit von den Herstellern angemessene Abgaben erhalten müsse. Die Verwertungsgesellschaften hatten eigentlich eine Abgabe von 10 Euro pro Gerät vorgesehen, nun konnte man sich in einem Kompromiss aber auf sechs Euro einigen. Nach Schätzungen der Gesellschaft für Konsumforschung sind die deutschen Haushalte im letzten Jahr mit etwa sieben Millionen CD-Brennern ausgestattet gewesen. Entscheidend für die Urheberabgabe war letztendlich wohl der Vergütungsbericht der Bundesregierung, der für eine Reihe von digitalen Geräten eine Urheberabgabe vorsieht. Jörg Menno Harms, Vizepräsiedent des BITKOM äußerte sich folgendermaßen zu dem Vertrag:
"Vor diesem Hintergrund hatten wir keine andere Wahl, als der Vereinbarung zuzustimmen. Mit Unterzeichnung des Gesamtvertrags schaffen wir nun die dringend notwendige Planungssicherheit für die Unternehmen. Die Abgaben sind kein Freifahrtschein für Musik- und Software-Piraten. Sie dienen lediglich der Kompensation gesetzlich erlaubter privater Kopien."