Athlon XP 2400+ und 2600+ im Test: Der nächste Schritt
Vorwort
Pünktlich zur Einführung des XP2600+ im deutschen Einzelhandel, mit dem es AMD doch tatsächlich geschafft hat, zumindest mit der Modellnummer (Performance-Rating), an die Intel Konkurrenz aufzuschließen, ist es uns gelungen, einen Prozessor mit dem noch einmal überarbeitenten Troughbred-Kern in unseren Testrechner zu schleusen. Offenbar steckt entgegen vieler Mutmaßungen noch so viel Leben in der alten Athlon-Architektur, dass durch ein paar Modifikationen höhere Taktraten erreicht werden können. Wir haben den neuen Prozessor durch unseren kompletten Benchmark-Parcours geschickt und mit Pentium 4 Prozessoren auf einer RAMBUS und DDR-SDRAM Plattform verglichen.
Überblick
Bevor wir uns in die Benchmarks stürzen, machen wir uns erst einmal mit unserem neuen Boliden vertraut. Beim neuen Athlon XP 2600+ kommt der Thoroughbred-Kern in einer gegenüber dem Athlon XP2200+ deutlich verbesserten Version, dem Thoroughbred-B, daher. Offensichtlich war AMD selbst mit den allerersten Thoroughbred überhaupt nicht zu frieden. Bereits erste Tests zeigten, dass sich dieser Prozessor so gut wie überhaupt nicht übertakten ließ. Welch ein Rückschlag für AMD, denn eigentlich sollte doch mit dem Thoroughbred durch die 0,13µm Fertigung und die dadurch geringere Abwärme der Weg für deutlich höhere Taktraten geebnet werden. Doch die Erwartungen konnten leider nicht erfüllt werden. Also hieß es für AMD einfach nur „Nachsitzen“ und an dem Problem arbeiten. Das Ergebnis präsentiert sich in Form des Athlon XP 2600+. Ein wirklich beachtlicher Schritt nach vorne. Damit sieht das Produktportfolio der ewigen Konkurrenten jetzt wie folgt aus:
Merkmale | Pentium 4 (FSB400) | Pentium 4 (FSB533) | Athlon XP | Athlon XP |
---|---|---|---|---|
Kern | Northwood | Northwood | Palomino | Thoroughbred |
Fertigung | 0,13µm | 0,13µm | 0,18µm | 0,13µm |
Sockel | Sockel 478 | Sockel 478 | SockelA | SockelA |
Taktrate (Stepping) | 1600 MHz 1800 MHz 2000 MHz 2200 MHz 2400 MHz 2500 MHz (nC1) 2600 MHz (nC1) |
2266 MHz 2400 MHz 2533 MHz 2666 MHz (nC1) 2800 MHz (nC1) |
1333 MHz (1500+) 1400 MHz (1600+) 1466 MHz (1700+) 1533 MHz (1800+) 1600 MHz (1900+) 1666 MHz (2000+) 1733 MHz (2100+) |
1800 MHz (2200+) 2000 MHz (2400+)* 2133 MHz (2600+)* *Thoroughbred "B" |
Transistoren | 55 Millionen | 55 Millionen | 37,5 Millionen | 37,5 Millionen |
DIE-Size | 146 mm2 131mm² (nC1) |
146 mm2 131mm² (nC1) |
128 mm2 | 80 mm2 (T-Bred "A") 84 mm2 (T-Bred "B") |
Front-Side-Bus | 400 MHz QDR | 533 MHz QDR | 266 MHz DDR | 266 MHz DDR |
L1-Execution-Cache | 12.000 µ-Ops | 12.000 µ-Ops | 64 KB | 64 KB |
L1-Daten-Cache | 8 KB | 8 KB | 64 KB | 64 KB |
L1-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt |
L2-Cache | 512KB | 512 KB | 256KB | 256KB |
L2-Anbindung | 256 Bit | 256 Bit | 64 Bit | 64 Bit |
L2-Cache-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt |
Hardware Data Prefetching | Ja | Ja | Ja | Ja |
VCore | 1,5 Volt 1,525 Volt (nC1) |
1,5 Volt 1,525 Volt (nC1) |
1,75 Volt | 1,65 Volt |
Befehlssätze | MMX SSE / SSE2 |
MMX SSE / SSE2 |
MMX / 3DNow! 3DNow!+ / SSE |
MMX / 3DNow! 3DNow!+ / SSE |
Temperatur Diode | Ja | Ja | Ja | Ja |
Multiprozessor-fähig | Nein | Nein | Nein | Nein |
CPU-Architektur | 20-stufige Pipeline | 20-stufige Pipeline | 15-stufige (FPU) 10-stufige (ALU) Pipeline |
15-stufige (FPU) 10-stufige (ALU) Pipeline |
Wir möchten an dieser Stelle nicht zu viele Worte über den Thoroughbred-Kern an sich und die überarbeitete Version verlieren, da hierfür in den nächsten Wochen ein technischer Report erscheinen wird. Es sei nur so viel gesagt: Elementar für die plötzliche Taktsteigerung war der Wechsel von acht auf neun Lagen Silizium. Auf dem Thoroughbred-B wurde, einfach gesagt, etwas aufgeräumt.