Asus P4S8X im Test: DDR400 und SiS963-Southbridge mit vielen Features
3/14Ausstattung
Die meisten Teilbereiche der Ausstattung kann man bereits der Features-Liste oder dem Lieferumfang entnehmen, so dass wir in diesem Abschnitt nur noch einmal auf die Besonderheiten bei der Ausstattung des P4S8X eingehen möchten.
Am Layout der Asus-Platine gibt es wieder einmal nichts zu bemängeln und alle Anschlüsse sind so weit wie möglich an den Rand des P4S8X gelegt worden, um eine möglichst einfache Verkabelung zu ermöglichen. Asus EZ-Plug gehört immer wieder zu einem gern gesehen Feature, das es erlaubt, auch ohne ein ATX 2.03 kompatibles Netzteil mit einem ATX 2.01 Netzteil die zusätzlichen 12 Volt für den Pentium4 über einen 4-poligen HDD-Poweranschluss bereitzustellen.
Onboard 10/100Mbps LAN, Onboard 6-Kanal CMI9739A Sound, sechs USB2.0 Ports und ein Firewire Port gehören beim P4S8X wohl eher zum unspektakuläreren Teil der Ausstattung, auch wenn diese Zusätze alle gern gesehen und im Alltag auch sehr hilfreich sind. Wer allerdings auf S/PDIF Ein- und Ausgang wert legt oder mehr Firewire-Ports benötigt, muss sich die dafür notwendigen Module selbst anschaffen, da sie beim P4S8X nicht im Lieferumfang enthalten sind.
Interessant wird es da schon eher, wenn man sich dem Serial-ATA 150 Controller und AGP8x zuwendet. Beides sehr fortschrittlich und im Moment leider auch ebenso nutzlos.
Serial-ATA Festplatten sind immer noch nicht auf dem Markt und bisher nur in ganz geringen Stückzahlen als Samples zu bekommen. AGP8x wird zwar schon von dem Radeon 9700 PRO und den Xabre-Karten unterstützt, über den Sinn oder Unsinn dieses Features muss man sich angesichts der großen Mengen an Onboard Grafik-RAM aber wohl nicht näher unterhalten. AGP8x bringt einen so geringen Leistungsgewinn im Vergleich zu AGP4x mit sich, dass er kaum messbar ist. Dennoch unterstützt das P4S8X AGP8x. Für ATI-Grafikkarten hat Asus bereits ein neues Bios veröffentlicht, das die AGP8x Unterstützung für diese Karten nachliefert.
Der Promise Serial ATA150 Raid-Controller erlaubt zumindest theoretisch den Raid 0/1 Betrieb von zwei Serial-ATA Festplatten. Zusätzlich führt der Raid-Controller noch einen weiteren ATA133 IDE-Port nach außen, der es erlaubt, ein Raid aus IDE- und Serial-ATA Festplatten aufzubauen. Der Promise ATA133 IDE-Anschluss unterstützt wohlgemerkt nur den Betrieb einer einzigen IDE-Festplatte. Im Raid 1 kann die ATA133 IDE-Festplatte dabei mit einem beliebigen der zwei zur Verfügung stehenden S-ATA Anschlüsse verbunden werden. Ein Raid 1 Array darf jedoch nur aus entweder zwei S-ATA Festplatten oder aber einer S-ATA Festplatte und eine IDE-Festplatte bestehen! Entscheidet man sich für Raid 0, können sogar drei Festplatten (2x S-ATA und 1x ATA133) im Array betrieben werden.
Speicherproblematik
Doch nun widmen wir uns einem Feature, das schon heute eine wichtige Rolle spielt: DDR400 Offiziell unterstützt der SiS648 zwar nur DDR333, dank der Option für einen Memory-Takt von 200MHz im Bios, ist aber auch DDR400 (zumindest in der Theorie) kein Problem.
Mit dem nötigen Speicher in der Hand machten wir uns sogleich daran den DDR400 Betrieb zu testen und waren natürlich sehr auf den Geschwindigkeitszuwachs gespannt. Doch vorerst wurden wir enttäuscht. Trotz Corsair XMS3200C2 und Samsung DDR400, die mit 200MHz Speichertakt betrieben werden können, wie wir in unserem Speicher-RoundUp zeigen konnten, war der DDR400 Betrieb nicht möglich. Beim Booten begrüßte uns lediglich ein freundliches Dauerpiepen.
Wir raten übrigens unbedingt davon ab, die Wahl des Speichertaktes dem Bios mittels der Option „Auto“ zu überlassen! Schon in dieser Einstellung versagte das Board mitunter beim Booten, da es den Takt wohl etwas zu optimistisch wählte. Hier sollte man gleich beim ersten Starten selbst den gewünschten Takt auswählen.
Doch zurück zum Thema DDR400 auf dem P4S8X: So schnell wollten wir nicht aufgeben, auch wenn wir auf anderen Seiten lesen mussten, dass ein stabiler DDR400 Betrieb nicht möglich war. Aus unserer Erfahrung aus dem DDR333/400 RoundUp sahen wir die einzige Chance darin, jede Art von Speicherbestückung einzeln durchzuprobieren. Schnell stellte sich heraus, dass ein DDR400 Betrieb bei der Verwendung von zwei Speichermodulen und double-sided Modulen vollkommen ausgeschlossen ist.
Die einzige Kombination, die bei uns einen stabilen Betrieb ermöglichte, sah am Ende folgendermaßen aus:
DIMM Slot 3 mit 256MB single-sided Corsair XMS3200C2 und den Timings 2-3-3-6-2. So und nur so konnten wir mit dem P4S8X einen relativ stabilen DDR400 Betrieb erreichen. Allerdings können wir hierfür keine allgemeingültige Garantie aussprechen und auch nur eine Beurteilung anhand der uns vorliegenden Speichermodule treffen. Wenn DDR400 schon bald vermehrt auf dem Markt zu finden sein wird, kann es durchaus sein, dass sich das P4S8X sehr viel großzügiger bei der Bestückung erweist. Dies bleibt jedoch abzuwarten und wir können hier nur unsere Erfahrungen schildern.
DDR333 ist für das P4S8X hingegen gar kein Problem. Zwei double-sided Module können problemlos im DIMM Slot 1 und 2 betrieben werden und die RAM-Timings konnten in unserem Test auf 2-2-2-5-2 gestellt werden. Die Probleme beziehen sich demnach ausschließlich auf DDR400, was vom P4S8X und SiS648 aber nicht offiziell unterstützt wird, so dass man die Probleme nicht direkt Asus oder SiS ankreiden sollte. Der DDR400 Betrieb fällt in den Bereich des Overclockings und hierfür übernimmt kein Hersteller eine Gewährleistung.