Yamaha CRW-F1 im Test: Zurück in der Königsklasse
2/10Technik
Aus technischer Hinsicht hat sich im Vergleich zum Vorgänger Einiges getan. So greift man beim Schreiben von CD-Rs und CD-RWs jetzt wie auch die Konkurrenz auf die Constant Angular Velovity (CAV) Schreibmethode zurück und folgt damit dem allgemeinen Trend. Dabei wird mit 19.5-facher Geschwindigkeit begonnen und mit 43.5 facher Geschwindigkeit aufgehört zu brennen, was im Durchschnitt eine Schreibgeschwindigkeit von 33X ergibt. Bei wiederbeschreibbaren CDs wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 19.75X etwas schneller begonnen zu brennen und die Schreibgeschwindigkeit ab der 10. Minute einer CD dann auf etwa 24.2X gehalten, sodass im Durchschnitt auch in etwa die besagten 24X erreicht werden.
Für den Schutz vor Buffer-Underruns sorgt bei Yamaha die SafeBurn Technologie. Sollte also einmal der Datenstrom zu dem mit 8MB sehr großzügig bemessenen Pufferspeicher abreißen, setzt die SafeBurn Technologie ein und unterbricht den Brennvorgang, bis der Puffer wieder gefüllt ist. Danach wird der Brennvorgang an der selben Stelle fortgesetzt und eine "verbrannte" CD bleibt einem erspart. Die übliche Puffer-Größe liegt übrigens bei 2MB. Die 8MB des Yamaha sind somit mehr als extravagant dimensioniert. Weiterhin sorgt SafeBurn dafür, dass für jede CD die optimale Schreibgeschwindigkeit ermittelt wird, um diese auf Kosten der Datenqualität nicht überzustrapazieren. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sind diese Funktionen natürlich nichts Besonderes sondern heutzutage Standard.
Natürlich unterstützt der CRW-F1 auch das Mount Rainier Schreibverfahren, womit man mit Hilfe der auf der mitgelieferten CD befindlichen InCD Software einen CD-RW Rohling wie eine Festplatte nutzen kann und ein einfaches „drag and drop“ reicht, um die Daten auf die CD zu schreiben. Der Vorgänger CRW-3200E war der erste Brenner, der diese Schreibmethode unterstützte, inzwischen bietet jedoch eigentlich jedes neue CD-RW Laufwerk CD-MRW an.
Bis jetzt bietet der CRW-F1 im Vergleich zur Konkurrenz also keine besonderen technischen Raffinessen, doch mit der Advanced Audio Master Quality Recording und der DiscT@2 Funktion ist Yamaha der einzige Anbieter auf dem Markt. Das von Yamaha entwickelte und schon beim CRW-3200E als Weltpremiere eingesetzte Audio Master Quality Recording, jetzt in einer nochmals verbesserten Version, sorgt mit einer deutlichen Reduzierung der Jitterwerte von 30% für eine hörbar bessere Klangqualität von Audio-CDs, die sich sogar mit gepressten CDs messen kann. Im Genaueren geschieht dies wie folgt: Musikdaten werden in Form von Pits und Lands auf eine CD geschrieben, die von CD-Playern wieder entschlüsselt und abgespielt werden. Durch Bauteiltoleranzen, Brummspannungen und elektromagnetische Felder kommt es jedoch dazu, dass diese Signale nicht rechtzeitig bei der Leseeinheit ankommen. Diese "Verzögerung" wird Jitter genannt. Ist der Jitterwert sehr hoch, verursacht dies eine ungenaue Klangpositionierung, fehlende Bassfrequenzen und einen unsauberen Klang.
Schreibt der CRW-F1 nun im Advanced Audio Master Modus werden längere Pits und Lands als normal geschrieben. Aufgrund der variablen Lineargeschwindigkeit liest der CD-Player die mit Audio Master erstellte CD in der gleichen Zeit aus, obwohl die Pits und Lands wesentlich länger sind. Der prozentuale Jitteranteil bei der Wiedergabe wird dadurch aber drastisch gesenkt. Für diese bessere Klangqualität muss, da ja längere Pits und Lands geschrieben werden, natürlich auch einige Zeit opfern, sodass auf einer 700MB CD nur 68 Minuten und auf einer 650MB CD nur 63 Minuten Musik untergebracht werden können.
DiscT@2 (Disctatoo)
Nachdem man beim CRW-3200E mit zwei Weltneuheiten aufwarten konnte, bietet Yamaha mit der DiscT@2 wieder eine Weltpremiere für den privaten Verbraucher. Mit dieser Schreibmethode lassen sich CD-Rs auf der Unterseite mit Text und Bild „beschriften“, sofern hierfür noch Platz auf der CD vorhanden ist. Die benötigte Software wird in Form von der speziell für den CRW-F1 angefertigten Nero Bruning Rom Version 5.5.8.12 mitgeliefert und ist nach einer kurzen Gewöhnungsphase auch kinderleicht zu bedienen, jedoch sollte man komplexere Darstellungen, wie zum Beispiel Schrift in einem Bogen, in einem anderen Programm erzeugen und als Bild importieren.
Das Erstellen einer solchen CD ist mit Hilfe der mitgelieferten Software recht einfach. In Nero Burning Rom klickt man hierzu einfach auf „DiscT@2“ im Punkt Recorder. Anschließend öffnet sich der DiscT@2 Editor, in dem man nun nach Belieben Bilder einfügen sowie Texte schreiben und bearbeiten kann. Nachdem man fertig ist reicht ein Klick auf „CD Brennen“ und das Tattoo wird auf den freien Platz der CD gezeichnet. Wichtig ist hierbei, dass man die gewünschten Daten oder Audio Titel vorher per Multisession auf die CD brennt und die CD erst danach tätowieren und damit abschließen lässt. Ist eine leere CD eingelegt, wird der User vor dem Brennen gewarnt, dass die CD leer ist, sodass die CD nicht sinnlos beschrieben und damit verschwendet wird.
Für die Qualität bzw. Lesbarkeit ist es zudem wichtig, dass man hierfür eine CD mit dunkler Unterseite verwendet, da das Tattoo sonst kaum erkennbar ist. Wie auf den Bildern zu sehen, ist unser Logo auf der CD kaum lesbar. Texte und Bilder sind besser zu erkennen, wenn man, wie auf dem Beispielbild von Yamaha, den Text entweder weiß macht oder den farbigen Text mit dunkler Farbe umrandet.
Inwiefern eine solche Funktion für den Privatanwender überhaupt sinnvoll ist, darüber lässt sich natürlich streiten. Für Kleinbetriebe jedoch ist dies sicherlich ein wunderbares Feature ohne zusätzliche Kosten das eigene Firmenlogo mit auf eine Werbe-CD packen zu können.