Kommentar: Ein Athlon-'Anhänger' schenkt neues Leben
Prolog
Die Tage werden kälter und kürzer, die Blätter erblassen und fallen von den Bäumen - die Weihnachtszeit naht. Unaufhaltsam nähert sich der ehrwürdige Zeitpunkt des Jahres, an dem der heißgeliebte Rechenknecht endlich eine Frischzellenkur erfahren wird. Eine neue CPU dürfte hierbei wohl auch 2002 wieder ganz oben auf der Wunschliste stehen - sei es aus freiem Willen oder eben durch einen 'Unfall'. Doch wer denkt in der heutigen Zeit noch an die vielen Prozessoren, die in Erfüllung ihrer Pflichten, glühend vor Arbeitswut von uns gegangen sind? Haben es nicht genau diese CPUs verdient, einen besonderen Platz in unserem Leben einzunehmen. Immer in Körpernähe und griffbereit?
Vermischt man diesen Einfall mit der Idee, der heutzutage ansonsten oft recht kühlen und ernsten Welt wieder einmal mit einem Schmunzeln zu begegnen, entsteht die Grundlage für dieses HowTo, das alles, nur nicht ernst genommen werden will.
An die Arbeit
Wo gehobelt wird, fallen Spähne und so liegt auch bei uns ein defekter und vor nicht allzu langer Zeit noch brandaktueller Athlon XP 1600+ Prozessor alleingelassen in der Ecke herum. Erweisen wir ihm die Ehre und unterziehen wir ihn einer ganze besonderen Modifikation - bohren wir ein Loch hinein.
Schon gegen Anfang des Jahres hatten wir die Idee, einem verbrannten Athlon C 1333 so zu unverhofftem Ruhm zu verhelfen. Allerdings stellte sich die auf der CPU verwendete Keramik als echte Hürde heraus, so dass der Prozessor einer zu große Druckeinwirkung beim Bohren nicht mehr stand halten wollte und jämmerlich ein zweites Mal den Freitod wählte.
Der Athlon XP setzt hier auf einen organischen Trägerstoff, der unserem eisernen Willen weniger Entschlossenheit entgegen stellen sollte. Schon beim Anblick des Akku-Bohrers dürfte ihm sein DIE in die Hose gerutscht sein.
Mechanisches Feingefühl? Wohl gewähltes Arbeitsmaterial? Zeit ist Geld und Geld ist wertvoll! Schnell ein halbwegs vertrauenswürdigen Metallbohrer gegriffen und eins fix drei das gewollte Loch in all seiner Pracht erkämpft (man beachte die modisch ausgefransten Ränder).