Asus P4PE mit Intel i845PE-Chipsatz im Test: DDR333/355, SATA, Gigabit LAN, Firewire, Sound und Hyper-Threading
3/14Ausstattung
Die Ausstattung des P4PE ist, wie bereits mehrfach erwähnt, reichhaltig und dürfte kaum Wünsche offen lassen. Am meisten fallen wohl Extras wie der OnBoard Promise Serial ATA Raid-Controller, Broadcom BCM5702 Gigabit LAN, Firewire mittels VIAs VT6307 Firewire-Controller und der 6-Kanal Sound ins Auge.
Das P4PE setzt dabei auf denselben S-ATA-Controller wie schon das P4S8X von Asus. Der Promise Serial ATA150 Raid-Controller erlaubt zumindest theoretisch den Raid 0/1 Betrieb von zwei Serial-ATA Festplatten. Zusätzlich führt der Raid-Controller noch einen weiteren ATA133 IDE-Port nach außen, der es erlaubt, ein Raid aus IDE- und Serial-ATA Festplatten aufzubauen. Der Promise ATA133 IDE-Anschluss unterstützt aber nur den Betrieb einer einzigen IDE-Festplatte als Master. Eine Master-Slave-Konfiguration, wie man sie von normalen IDE-Ports kennt, ist hier nicht möglich. Im Raid 1 kann die ATA133 IDE-Festplatte mit einem beliebigen der zwei zur Verfügung stehenden S-ATA Anschlüsse verbunden werden. Ein Raid 1 Array darf jedoch nur aus entweder zwei S-ATA Festplatten oder aber einer S-ATA Festplatte und einer IDE-Festplatte bestehen! Entscheidet man sich für Raid 0, können sogar drei Festplatten (2x S-ATA und 1x ATA133) im Array betrieben werden. Zwar sind Serial ATA Festplatten im Moment für den Endkunden noch nicht erhältlich, dennoch ist es lobenswert, dass Asus seine neuen Board bereits so zukunftsorientiert auslegt und dem Kunden so einen problemlosen Umstieg auf die neue Technik ermöglicht.
Ein weiteres sehr interessantes Merkmal ist der Broadcom BCM5702 Gigabit LAN-Chip auf dem P4PE. Mit bis zu 1000Mbps können Daten damit über das Netzwerk ausgetauscht werden. Zehnmal schneller als mit den bisher üblichen 10/100Mbps Ethernet Adaptern. Natürlich ist dieses Feature nur von Nutzen, wenn der Rechner in einem Gigabit LAN mit 1000Mbps betrieben wird, da er sich sonst der Geschwindigkeit des restlichen Netzwerkes anpasst und nur mit 10/100Mbps überträgt. Doch durch solche Extras auf aktuellen Mainboards wird neuen Technologien dazu verholfen sich auf dem Markt zu etablieren und immer weiter zu verbreiten.
Die zwei Firewire Ports des P4PE werden über die mitgelieferte Slotblende nach außen geführt. Da der ICH4 von Intel nicht über integriertes Firewire verfügt, muss Asus hierzu den VT6307 Firewire-Controller von VIA einsetzen. Der einzige Chipsatz, der bisher über integriertes Firewire verfügt, ist die SiS963 Southbridge.
Für 6-Kanal Sound sorgt auf dem P4PE der AD1980 Codec von ADI. Lobenswert ist hierbei zumindest die SoundMAX Audio-Software. Ob die Qualität des ADI-Soundchips jedoch überzeugen kann, werden wir bei den Audio-Tests im weiteren Verlauf des Reviews klären.
Natürlich dürfen auch beim P4PE die für Asus typischen Features wie EZ-Plug, POST Reporter, Q-Fan Technologie, MyLogo, Asus Update und das Multi-Language Bios nicht fehlen. Asus EZ-Plug ist immer wieder gern gesehen, da es so auch ohne ein ATX 2.03 kompatibles Netzteil mit einem ATX 2.01 Netzteil möglich ist ,die zusätzlichen 12 Volt für den Pentium4 über einen 4-poligen HDD-Poweranschluss bereitzustellen. Asus Update ermöglicht das einfache Flashen des Bios direkt in Windows und auch in Sachen Multi-Language hat sich bei Asus etwas getan. Das Bios des P4PE kann nun auch komplett in Deutsch angezeigt werden. Erfahrene Benutzer werden dabei allerdings durch die ungewohnten Bezeichnungen verwirrt und dürften auch in Zukunft die Englische Sprache bevorzugen.
Doch beim P4PE hat Asus auch zwei neue Features parat. „CrashFree Bios“ erlaubt es dem Kunden sein Bios nach einem fehlgeschlagenem Flash-Vorgang ganz einfach mit einer Diskette wiederherzustellen. So muss nun nicht mehr wie bisher üblich der ROM ausgetauscht werden, sondern lediglich das alte Bios wiederhergestellt werden. Sicherlich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, der auch dem letzten Käufer die oft übertriebene Angst vor einem Bios-Update nehmen sollte.
„C.P.R. (CPU Parameter Recall)“ ist das zweite neue Feature des P4PE. Sollte das System einmal wegen zu hohem Übertakten des Prozessors nicht mehr booten, ist es durch diesen „CPU Parameter Recall“ nicht mehr erforderlich einen „CMOS Clear“ durchzuführen, sondern ein einfaches Aus- und wieder Anschalten des Rechners reicht aus, damit das Bios die CPU automatisch wieder mit dem Standard-Takt betreibt. Ob es sich dabei allerdings wirklich um ein neues Feature handelt oder Asus diese Funktion nur zum ersten Mal bewirbt, ist nicht ganz offensichtlich. Denn schon das P4B533-E zeigte in unseren Tests dieses Verhalten und machte in einem solchen Fall einen „CMOS Clear“ überflüssig.
Für viele Käufer wohl sehr interessant dürfte die Funktion im Bios sein, den DDR-SDRAM neben der offiziellen 133 und 166MHz auch mit 177MHz betreiben zu können. So ist es ohne Probleme möglich mit dem P4PE den Speicher als DDR355 zu betreiben, passende Speicher-Module natürlich vorausgesetzt. In unserem Test mit zwei Corsair XMS3200C2 256MB Modulen, war dieser Betrieb - ohne Veränderungen an den Timings vornehmen zu müssen - völlig stabil möglich. Andere Hersteller kündigen ihre neuen i845PE-Mainboards teilweise aber schon mit DDR400 Unterstützung an. Ob dieser Betrieb dann auch wirklich stabil möglich ist oder ähnliche Probleme bereitet wie bisher auf jedem anderen Chipsatz, bleibt noch abzuwarten. Wir werden auf jeden Fall ein Auge auf diese Entwicklung haben und ggf. selbst ein derartiges Mainboard einem Test unterziehen.
Doch wirklich neu ist die Möglichkeit den Speicher mit 177,33MHz - sprich als DDR355 - zu betreiben auch nicht. Schon die P4B533-Serie mit i845E machte dies, wenn auch nur durch einen kleinen Trick, möglich. Wie dies geht, haben wir gerade erst in einem HowTo gezeigt.
Gerade für Overclocker dürfte aber interessant sein, dass das P4PE den Teiler für den RAM-Takt auch bei einer Erhöhung des Front-Side-Bus nicht automatisch umstellt, sondern den RAM-Takt entsprechend der Auswahl im Bios mit erhöht. Somit kann man den RAM-Takt theoretisch auf bis zu 533MHz (DDR) anheben, wenn man den Front-Side-Bus auf 200MHz stellt und DDR355 - sprich den Teiler 3:4 - gewählt hat.
Abschließend bleibt und eigentlich nur zu sagen, dass die Ausstattung des P4PE sehr gut ist und somit nahtlos an das P4B533-E anknüpft. Das Layout der Platine ist ebenfalls durchdacht und gibt keinen Anlass zu Kritik.
Zusätzlich bewirbt Asus den sechsten PCI-Slot als sogenannten 'BlueMagic PCI Slot'. Wie es der Name schon vermuten lässt, hat Asus diesen Slot blau gefärbt. Er soll zukünftige Erweiterungskarten von Asus unterstützen. Dieser sechste PCI Slot unterstützt nämlich auch die WirelessPCI (WPCI) Spezifikationen, so dass wir gespannt sein dürfen, was Asus uns hier in Zukunft für Steckkarten präsentieren wird.