Athlon XP 2700+ und 2800+ im Test: Die Titelaspiranten mit FSB166

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Jan-Frederik Timm (+1)
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Eine Frage des Busses

Die wichtigste Neuerung der vorgestellten CPUs dürfte die Erhöhung des Front-Side-Bus von 133MHz auf 166MHz sein. Doch worum handelt es sich hierbei überhaupt? Für alle weniger versierten Leser wollen wir hierauf nochmals etwas genauer eingehen.

Ein heutiger PC ist nicht mehr ausschließlich von der Rechenkraft seines Hauptprozessors, sondern ein einem hohen Maße auch von der Anbindung dieser und anderer Komponenten abhängig. Verbunden sind alle Komponenten eines Computers über so genannte Bus-Systeme. Das wohl wichtigste Gespann eines PCs dürfte sicherlich das Quartett aus Prozessor, Northbridge (Mainboard), Speicher und Grafikkarte sein. Im Folgenden wollen wir diese Architektur anhand des KT333 etwas genauer erläutern.

Bus Systeme
Bus Systeme

Die wichtigste Verbindung, die zwischen CPU und Northbridge, einer Art Hauptschaltzentrale des PCs, wird in der Regel als Frontside Bus bezeichnet und taktete bisher bei AMD-Systemen mit 133MHz. Dank "Double Data Rate" (DDR) konnten diese auf theoretische 266MHz verdoppelt werden -> FSB266. Dies ermöglichte eine maximale Datenbandbreite von 2,1GB/s. Intel Systeme verfügen aktuell ebenfalls über einen FSB von 133MHz, können jedoch vier Datenpaket pro Takt übertragen, was theoretische 533MHz und eine Bandbreite von 4,2GB/s ergibt. Dies jedoch nur am Rande.

Eine mindestens genauso große Rolle wie der FSB spielt jedoch ein zweiter, entscheidender Daten-Bus: Die Anbindung zwischen Northbridge und Arbeitsspeicher (RAM). Zu Zeiten des KT266 (ALi MaGiC 1, SiS735) lief auch dieser mit 133MHz (DDR266) und ermöglichte somit synchrone 2,1GB/s. Doch seit dem KT333 wird der Speicher mit 166MHz (DDR333) an die Northbridge angebunden und ermöglicht somit theoretisch 2,7GB/s, die eine CPU mit einem FSB von 133MHz und einer Bandbreite von 2,1GB/s nicht nutzen kann. 600MB kommen im Endeffekt nicht zur Geltung.

Hier können nun die kommenden CPUs mit einem FSB von 166MHz (FSB333) punkten. Durch den Ausbau auf ebenfalls 2700MB/s laufen Speicher und CPU wieder synchron und der Mehrleistung an Bandbreite kann effektiv genutzt werden. Theoretisch sollte ein solcher Prozessor bei gleichem Takt spürbar schneller arbeiten, als eine CPU mit FSB266. In einem Report "Turbo für den Athlon XP" sind wir dieser Vermutung vor einiger Zeit auf den Grund gegangen und konnten gut 4-5% an Leistung hinzugewinnen.

Allerdings ist dieser Zuwachs und der Einsatz einer FSB333 CPU nicht ohne Einschränkung auf jedem Board möglich. Wichtigste Voraussetzung ist ein Chipsatz, der diesen FSB bei einem Teiler von 1:1 oder 4:5 zur Verfügung stellen kann und somit Speicher, PCI und AGP innerhalb ihrer Spezifikationen laufen.

Offiziell werden KT400 und nForce 2 die ersten Chipsätze sein, die einen FSB von 166MHz unterstützen. Folgende Chipsätze dürften, sofern der Hersteller den 166MHz FSB ordnungsgemäß implementiert haben, jedoch ebenfalls mit den neuen CPUs ohne Probleme zusammenarbeiten.

Chipsatz Bietet FSB333 Anmerkung
VIA KT400 Ja offiziell integriert
nVidia nForce 2 Ja offiziell intergriert
SiS 746 Ja Mainboardhersteller muss Bios anpassen
VIA KT333 Ja Mainboardhersteller muss Bios anpassen
ALi MAGiK 1 Ja Mainboardhersteller muss Bios anpassen
VIA KT133 Nein -
VIA KT133A Nein Wenn überhaupt, dann nur durch Übertaktung
VIA KT266 Nein Wenn überhaupt, dann nur durch Übertaktung
VIA KT266A Nein Wenn überhaupt, dann nur durch Übertaktung
SiS 735 Nein Wenn überhaupt, dann nur durch Übertaktung

Allerdings, das haben erste Test ergeben, ist es mit einer Implementierung des FSB von 166MHz noch nicht getan. Denn ein erhöhter FSB muss nicht zwangsläufig eine bessere Performance versprechen, da man allem Anschein nach aus Stabilitätsgründen die Timings "entschärfen" muss.