Athlon XP 2700+ und 2800+ im Test: Die Titelaspiranten mit FSB166

 22/22
Jan-Frederik Timm (+1)
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Fazit

Angesichts der Tatsache, dass das vor sechs Wochen vorgestellte Modell 2600+ noch gar nicht und die Version 2400+ erst vereinzelt im Handel aufgetaucht ist, kann man bei dieser Präsentation schon von einer Überraschung sprechen.

Neben der obligatorischen Takterhöhung hat man diesmal jedoch endlich den Schritt der Erhöhung des Front-Side-Bus gewählt und somit zumindest eine Bremse der Athlon-Architektur gelockert. Was auch immer im Vorfeld über diese Veränderung berichtet wurde: Dem Athlon XP hilft sie teilweise doch recht gewaltige auf die Sprünge. Bei einem FSB von 133MHz käme die CPU den Kontrahenten aus dem Hause Intel bei weitem nicht so nahe, wie dem nun der Fall ist. Ansatzweise können dies die Ergebnisse des A7V333 andeuten. Woran es nun genau liegt, dass bestimmte Bios-Versionen mit bestimmten CPUs dem FSB333 einen Nutzen abgewinnen können, konnten wir zwar noch nicht genau ergründen. Dass eine exzellente Implementierung dieses Features jedoch erste Voraussetzung für ein gutes Auftreten der neuen CPUs ist, dürfte nach unserem Review klar sein. Auf Mainboards, die hier nur gebremst zur Tat schreiten, verschenken die Prozessoren einfach zu viel Leistung, als dass man die doch recht hohe Investition wirklich rechtfertigen könnte. Gerade die Chipsätze KT400 und nForce 2 versprechen hier jedoch Abhilfe - vielleicht bekommen sie somit ja doch noch ihre Legitimation. Nicht unbeachtet sollte man in diesem Zusammenhang vielleicht die Besitzer älterer Platinen mit KT133(A) und KT266(A) und den entsprechenden Konkurrenzprodukten lassen. Denn hier werden die CPUs wenn überhaupt nur durch Übertaktung des Chipsatztes zum Leben erweckt werden, sodass für diese Zielgruppe ein Mainboardneukauf wohl unumgänglich ist. Schon beim Umstieg auf den Thoroughbred-Kern war dies für einige Kunden ein zwingend notwendiger Schritt, sodass man die Aussage "Die AMD-Platform läuft seit Jahren ohne Neukauf mit allen CPUs" etwas mit Vorsicht genießen sollte.

Ohne Frage, mit den CPUs meldet sich AMD nun wirklich erneut im Rennen um die Performance-Krone zurück. Der XP2800+ liegt im Endeffekt mit dem P4 2,8GHz in Kombination mit DDR333 gleichauf und auch der XP2700+ liegt mal wieder rein zufällig in der Region, die sein Rating in Relation zum Intel-Prozessor vermuten läßt. Spitzenreiter bleibt aber auch weiterhin der Pentium 4 2,8GHz mit Rambus 1066. Zwei momentan nicht wirklich einzuschätzende Mankos gibt es jedoch noch. Zum einen kann über die ersten Straßenpreise vorerst nur gemutmaßt werden und hier scheint sich ein neuer Rekord abzuzeichen. Zum anderen wird wohl die tatsächliche Markteinführung eine wichtige Rolle spielen. Sollten die CPUs noch dieses Jahr auf den Markt kommen, dürfte sich das Blatt wieder ein Stückchen AMD zuwenden. Sollten sich die Prozessoren jedoch noch länger verzögern, dann helfen die verlockenden Benchmarkdiagramme wohl kaum noch. Denn dann wird Konkurrent Intel wohl bereits mit 3,X GHz Modellen auf dem Markt sein und den alten Abstand wieder hergestellt haben.

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