Koolance PC2-601BW im Test: Gehäuse mit Wasserkühlung inklusive
3/4Ausstattung II
Kommen wir nun zum Befüllen des Kühlkreislaufes mit dem Kühlmittel. Dazu wird der Tower auf die Oberseite gedreht, damit man an die Einfüllschraube im Boden des Gehäuses heran kommt. Als erstes muß man jetzt 250 ml des mitgelieferten Anti-Oxidationsmittels einfüllen, das ein Anlaufen des Kühlkörpers sowie Algenwuchs verhindert. Zum leichteren Abmessen der erforderlichen Menge sind an der Kunststoffflasche zwei Markierungen angebracht, eine bei 500 ml, die andere bei 250 ml. Danach wird das Kühlsystem mit destiliertem Wasser, das in jedem Supermarkt erhältlich ist, weiter gefüllt, bis zu der am Vorratsbehälter angebrachten Markierung. Während des Füllvorgangs empfiehlt sich die Verwendung eines Trichters, da die Einfüllöffnung relativ klein ist und man sonst schnell einmal vorbei gießt. Das Bereitlegen von Küchenpapier zum Aufsaugen von Flüssigkeit ist ein weiterer Praxistip.
Nach dem Verschliessen der Öffnung wird das System wieder in die normale Position gebracht und kann jetzt auf Dichtigkeit geprüft werden. Dazu muß allerdings das Netzteil, das ja auch der Stromversorgung der beiden Pumpen im Vorratsbehälter dient, gestartet werden. Zu diesem Zweck hat Koolance ein kurzes isoliertes Kabel beigelegt, mit dem man nach Anleitung die Pins 4 und 6 des Mainboard-Steckers des Netzteiles kurz schließt. Hierbei ist große Sorgfalt geboten und natürlich darf das Netzteil noch nicht am Stromnetz angeschlossen sein. Werden die falschen Pins kurz geschlossen, kann das Netzteil beschädigt werden. Wer sich diese Arbeit also nicht zutraut, sollte ruhig einen erfahrenen Bastler um Hilfe bitten. Wird jetzt das Netzteil eingeschaltet, laufen die Pumpen an und befördern die Luft aus dem Radiator, dem Kühler und den Schläuchen in den Vorratsbehälter, wobei darauf zu achten ist, dass der Flüssigkeitspegel im Vorratsbehälter nicht zu tief fällt, sonst muß man noch destilliertes Wasser nachfüllen. Um die Luft schneller aus dem Radiator zu entfernen, empfiehlt Koolance in seiner Anleitung das Anheben des Gehäuses auf der Rückseite. Ist erst einmal alle Luft im Vorratsbehälter angekommen, ändert sich auch das Arbeitsgeräusch der Pumpen zu einem kaum wahrnehmbaren Summen. Während dieses Vorgangs sollte man die Schlauchverbindungen stets kontrollieren, damit undichte Stellen schnell aufgespürt und beseitigt werden können.
Ist das Wassersystem dicht, können alle Komponenten wie Mainboard, Laufwerke und Steckkarten installiert werden. Bei unserem Testsystem handelt es sich um ein AMD-System und man muß zur Kühler-Montage die richtigen Klammern verwenden. Die Klammern werden dabei von der Seite in die mittlere Führung geschoben und greifen in alle drei Nasen am Sockel, so dass eine gleichmäßige Druckverteilung gewährleistet ist. Auf der Oberseite des Kühlers befinden sich drei Vertiefungen, wobei bei AMD Prozessoren eine der äußeren als Fixierung für die Schraube dient, damit der Druck auf den Prozessor-Die durch den Kühler mittig ausgeübt wird. Dazu gibt es in der Anleitung auch recht deutliche Abbildungen, die auch diesen Arbeitsvorgang vereinfachen.
Jetzt ist das System fertig und man kann sich über ein leises und trotzdem gut gekühltes System freuen. Zum Vergleich haben wir die Temperaturwerte des luftgekühlten und des wassergekühlten Systems als Screenshot unten angefügt, die reinen CPU-Temperaturen, per Core-Diode gemessen, sind hier im Diagramm aufgeführt. Dabei sind die Temperaturen im CS601 Gehäuse rot, die im Koolance Gehäuse blau.
Während im luftgekühlten CS-601 Gehäuse der CoolerMaster HHC-001 noch die passive gekühlte Northbridge des KT333 mit kühler Luft versorgte, blieb dies beim PC2-601BW aus, was zu recht schwachen Übertaktungsergebnissen führte. Erst der Einbau eines 80mm Gehäuse-Lüfters auf der Gehäuse-Rückseite führte beim Koolance zur ansonsten auch beim Übertakten gewohnten Stabilität des ASUS A7V333, ohne dadurch die Lautstärke wahrnehmbar zu erhöhen. Der Lüfter wurde dazu an die Lüftersteuerung angeschlossen, was ,wie bereits erwähnt, kein Problem darstellt und zusätzlich für eine Reduktion des Geräuschpegels des Lüfters sorgt. Bei Listan sind auch weitere Bauteile für die Wasserkühlung erhältlich, z.B. Kühler für Chipsatz (Northbridge), Grafikkarte und Festplatte. Damit kann fast das komplette System ohne Lüftkühlung arbeiten. Meist bleibt dann nur noch der Lüfter im Netzteil, allerdings bieten hier viele Hersteller durch geregelte Lüfter auch eine Möglichkeit zur Geräuschreduktion an.
Modding
Das Thema Modding ist bei einem bereits so stark verändertem Gehäuse nur begrenzt möglich, selbst der beliebte Einbau eines Fensters in die Seitenwand entfällt hier. Natürlich lassen sich wie gewohnt die LEDs an der Vorderseite austauschen, ebenso bietet sich der Einbau einer Innenbeleuchtung des Towers an. Auch Dämmmatten kann man Einbauen, allerdings sind hier nur noch wenige Flächen zur Dämmung frei, so dass sich ein fertig konfektionierter Satz Matten, wie er für CS-601 Gehäuse erhältlich ist, kaum lohnt. Dem ambitionierten Bastler bieten sich also trotzdem noch genügend Möglichkeiten, Veränderungen zur Individualisierung des Gehäuses durchzuführen.