Inno3D Xabre400 im Test: Low-Cost DirectX8 von SiS
4/13TurboTex
TurboTex - was ist denn das wird sich jetzt mancher fragen. Die Antwort ist recht simpel. TurboTex ist zunächst einmal genau das, wonach es sich anhört, eine Technik, oder vielmehr ein Technikbegrenzer, um auf Kosten der Bildqualität die Framerate auf hohem Niveau zu halten.
Insgesamt also etwas, wobei sich sowohl ATi als auch nVidia seit geraumer Zeit erwischen lassen.
In den Treibern des Xabre geht es hierbei aber nicht um 2-5% Mehrleistung, sondern um teilweise erhebliche Leistungsdifferenzen. Dass Zuwächse in der Größenordnung von 50% und mehr nicht für ein paar geringfügige Verluste bei der Bildqualität zu haben sind, dürfte einleuchten. Auf dieser Seite wollen wir ein paar Beispiele zeigen, was man von den jeweiligen Turbo-Tex-Modi, kurz TTex, zu halten hat und welche es gibt.
Die Standardeinstellung, die nach der Treiberinstallation in der Registry unter dem Binärwert "SiS.3D-TexTurboMode" mit dem Wert 3 zu finden ist, unterbindet unabhängig von jedweden Einstellungen im Spiel selber oder sonstwo wirksam jede Art trilinearer Filterung. TTex1 erlaubt zwar trilineares Filtern, senkt jedoch den MipMap-LOD soweit, dass so gut wie keine Textur mehr in ihrer ursprünglichen, sprich höchstaufgelösten Form zu verarbeiten ist. TTex0 dagegen bietet optisch und technisch trilineare Filterung mit normalem LOD, ist also quasi mit der üblicherweise gebotenen Bildqualität vergleichbar.
Hierzu folgende Screenshots, die einen Blick in einen virtuellen Tunnel mit 150 Seitenwänden zeigen, bei denen die verwendete Filtermethode und der jeweilige MipMap-Level farblich kodiert sind. Die Basistextur wäre das schwarz-weisse Schachbrettmuster.
Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Xmas, der uns sein Tool für diesen Test zur Verfügung gestellt hat.
Von links nach rechts die Level 0, 1 und 3. Man sieht recht deutlich, wie man bei SiS versucht, mit der Leistung hauszuhalten. Was hier im theoretischen Test recht offenkundig zutage tritt, ist in Spielen oder realen 3D-Anwendungen mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt. Hier zum Vergleich ein paar Bildreihen mit derselben TTex-Anordnung wie oben, also 0,1 und 3.
Mehr als deutlich erkennt man die allumfassende Unschärfe, die Dank TTex1 das Bild von der normalen TTex0-Qualität unterscheidet. Die Unterscheide zu TTex3 sind ein wenig subtiler, aber in der Bewegung fallen sie umso deutlicher auf. Rechts am PowerVR-Schild gut zu erkennen ist die kaum vorhandene Filterung, es sieht so aus, als fände lediglich Point Sampling statt, nicht einmal bilineare Filterung. Der erste Mip-Level beginnt am rotbraunen Haus recht kurz vor dessen Ende, deutlich ist der ungefilterte Übergang unten an dem weissen Streifen zu erkennen. Auch das graue Hause dahinter strotzt nur so vor Artefakten, die so ganz sicher nicht von den Programmierern vorgesehen waren.
Ultima IX ist deutlich nachsichtiger, was die Auffälligkeit der TTex-Artefakte anbelangt. hauptsächlich in den unteren Hälften der Büsche und Hecken macht sich der Qualitätsverlust durch TTex1 bemerkbar, auch der Schulterpanzer/schmuck des Avatar sowie das Banner mit dem Ankh an der Burgwand erstrahlen nicht in ihrer höchstmöglichen Auflösung. TTex3 macht sich wiederum am deutlichsten an den Gebüschunterhälften bemerkbar, wo es ungefilterte Mip-Übergänge zum Vorschein bringt, sowie an den noch häßlicher als bei Ultima IX üblich aussehenden Bäumen und der kaum gefilterten Ankh-Flagge.
Serious Sam, ein Spiel das von seinen extrem detaillierten Texturen lebt, bestraft deutlich gnadenloser jedwede Trickserei mit den Texturfiltern. Außerhalb jeder Diskussion steht TTex1, die einzige Textur im ganzen Bild, die nicht durch den unnötig hohen Mip-Level verschmiert, ist der Handschuh von Sam Serious, sogar die Icons werden mitgeblurrt, wovon im Übrigen auch die Konsole und das Menü betroffen sind. TTex3 dagegen stellt zumindest ein paar Texturen in hoher Auflösung dar, allerdings sind hier die Übergänge aufgrund der recht scharfen Basistexturen sehr gut zu sehen und im Spielverlauf stören sie durch die Bewegung noch deutlich stärker. Besonders gut zu erkennen an der linken Seitenwand, wo die Mip-Level quasi mit einem großen Ausrufezeichen ohne jede Beziehung nebeneinander stehen.
Wir haben bewusst keine 3DMark-Quality-Shots verwandt, da diese von Haus aus nur bilinear gefiltert sind und durch den recht günstigen Winkel TTex deutlich besser dastehen lassen, als es der Spiele-Realität entspricht.
Nachdem nun ein ungefährer Eindruck hergestellt wurde, wie sich TTex zumindest zum Teil in echten Games auf die Bildqualität auswirkt, können wir nun, unter nochmaligem Hinweis auf die Bildqualitätseinbußen, zur reinen Leistungsschau kommen, nachdem wir noch kurz unser Testsystem vorgestellt haben.
Testsystem
Zum Test kam dieses Mal wiederum das System basierend aus einem Gespann von SiS745 Chipsatz und AthlonXP 1800+ mit 256MB DDR-RAM zum Einsatz, da es sich um eine Budget-Karte handelte, die es zu testen galt und sich kaum jemand einen 2,8GHz-Pentium4 mit RAMBUS zu einer solchen stellen wird. Wir testen nun auch unter WindowsXP, da es sich mittlerweile auf die eine oder andere Weise im Homebereich durchgesetzt hat und für Viele mittlerweile auch zum Spielen die erste Wahl geworden ist.
Zu Geräuschuntermalung wurde der Onboard-Sound des SiS-Chipsatzes mit den Treibern 7012.106 verwandt.
- CPU:
- AMD AthlonXP 1800+
- Motherboard:
- Elitegroup K7S6A mit SiS745 Chipsatz (SiS AGP-Treiber 1.11)
- Arbeitsspeicher:
- 2*256MB Nanya/Apacer PC2100 DDR-RAM CL2 mit schärfsten Settings
- Grafikkarte:
- Inno3D Xabre (Treiber 3.05.50)
- Inno3D Tornado GeForce4 MX440 (Treiber Det.30.82)
- ATi Radeon7500 Retail (Treiber Catalyst 2.3, 6166)
- Asus v8200pure (Treiber Det.30.82)
- Peripherie
- IBM DTLA 307015
- Pioneer DVD A03
- Realtek RTL8029 10MBit Netzwerkkarte
- Sonstiges
- A4 Tech Double Wheel Mouse
- Software
- WindowsXP Professional