nVidia präsentiert nV30 "GeForce FX"
Nachdem die Spatzen es schon seit Tagen und Wochen von den Dächern pfiffen, hat nVidia heute den GeForce FX vorgestellt. Vormals unter dem Codenamen nV30 gehandelt hielt sich bis vor ein paar Tagen hartnäckig das Gerücht, nVidia würde auf den Namen "GeForce" verzichten.
Zumindest ein GeForce5 bleibt uns also erspart. Was also kann der GeForce FX und hat sich das lange Warten gelohnt?
Laut offizieller Vorstellung von nVidia sollen Karten mit dem GeForce FX tatsächlich den bis dato kaum glaubhaft spekulierten Chiptakt von 500MHz erreichen und mit ihrem 125Millionen Transistoren in 8 Pixelpipelines 4 Milliarden Pixel pro Sekunde an Füllrate bieten. Die in der Präsentation genannten 16Milliarden Anti-Aliased Samples pro Sekunde lassen auf eine Hardwareauslegung auf 4 sampliges FSAA schliessen, welches wohl ohne große Leistungseinbrüche vonstatten gehen könnte (ATi gibt 15,6 Milliarden AA-Samples für den R9700pro an, welches bei einer Füllrate von 2,6GPix/s 6-Sample FSAA ergibt). nVidia will hier mit der zum Patent angemeldeten IntelliSample-Technologie einen neuen Maßstab für visuelle Qualität setzen und gibt sogar an, dass im Grunde genommen, alle FSAA-Modi leistungsmässig 4Free, also mit vernachlässigbar geringem Leistungeinbruch verbunden seien.
Zusätzlich sollen zu den bekannten FSAA-Modi noch weitere verfügbar sein, die bis hinauf zu 8xFSAA reichen. Auch der zuletzt ein wenig in die Kritik geratene Texturfilterung soll durch einen optimierten Algorithmus für eine deutlich gesteigerte Geschwindigkeit bei Vermeidung von visuellen Artefakten aufpoliert worden sein. Wenn diese neue Technologie wirklich keine Artefakte produziert, muss allerdings die Frage erlaubt sein, wieso nVidia plant, den alten Algorithmus optional weiterhin zu implementieren.
Für einen hoffentlich adäquaten Support mit Speicherbandbreite will nVidia mit DDR-II Speicher sorgen, der auf 1000MHz getaktet ist. Da man nicht auf einem werbewirksamen 256Bit-Interface herumreitet, ist hier wohl von 128Bit Anbindungsbreite auszugehen.
0,13µ Fertigungsprozess mit Kupfer-Interconnects, wohl ein Hautgrund für die späte Vorstellung des Chips, tun ihr Scherflein dazu bei, nVidia diesen Takt-Rekord zu ermöglichen. Inwieweit sich die Leistung entsprechend entfalten kann, werden erste Tests zeigen müssen. Theoretisch ist die Hardware doch sehr gut gerüstet und kann beispielsweise DirectX9-Shader Spezifikationen teilweise deutlich übererfüllen im Vergleich zu den Spezifikationen, die ATi momentan für ihre Radeon9700pro nennt.
Ob diese Shader dann noch für Echtzeit-Rendering einsetzbar sind, darf freilich bezweifelt werden. Vielmehr scheint sich hier das Einsatzgebiet des Cinematic-Shading aufzudrängen, welches von nVidia schon seit Vorstellung der CineFX-Architektur propagiert wird.
Wann erste Benchmarks und Testmuster verfügbar sein werden, ist derzeit leider noch nicht bekannt.
Weitere Informationen gibt es bei nVidia: GeForce FX
Ob der Kühler auf der Referenzkarte so auch in der Serienfertigung zum Einsatz kommt, darf bezweifelt werden, da es solcherlei Dual-Slot Karten bislang nur im professionellen Umfeld gab. Eher wahrscheinlich scheint dagegen, dass das Referenzsample noch aus Stabililtätsgründen mit so einem Monstrum betrieben werden musste.