Celeron mit 2.0 GHz im Test: Übertaktet auf 3.0 GHz ein Pentium-4-Konkurrent?

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Thomas Hübner
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Overclocking

Nur selten hat ein neuer Prozessor soviel Overclocking-Potential mit sich gebracht, wie der neue 2.0GHz Celeron. Da in ihm der Prozessor-Kern und das Stepping eines wesentlich höher getakteten Modells, nämlich des 2.8GHz Pentium 4, zum Einsatz kommt, ist auch der Celeron für diese Taktraten wie geschaffen.

Da bei den Prozessoren von Intel bekanntlich alle Prozessoren auf ihren Mutliplikator fest eingestellt sind, beim Celeron ist er auf 20x gesetzt, und eine Veränderung des Multiplikators über das Bios nicht möglich ist, bleibt nur der Weg über die Erhöhung des Front-Side-Bus. Da alle aktuellen Mainboards für den Sockel 478 einen Front-Side-Bus von 133 MHz anbieten, ohne dass hierbei andere Komponenten außerhalb ihrer Spezifikationen betrieben werden, haben wir unser Glück zuerst mit 20x133MHz, also einem Prozessortakt von 2,66 GHz versucht, eine Erhöhung der Prozessorspannung war nicht notwendig. Als Speichertakt wählten wir 166 MHz (DDR333). Ein Betrieb unter Verwendung eines normalen Intel Boxed Kühlers stellte uns vor keinerlei Stabilitätsprobleme. Alle Benchmarks konnten ohne Abbruch oder Hänger durchlaufen werden. Im Allgemeinen scheint dies der ideale Takt für den Celeron und die Mainboardkomponenten zu sein.

Celeron 2 GHz auf 2,66 GHz
Celeron 2 GHz auf 2,66 GHz
Celeron 2 GHz auf 2,8 GHz
Celeron 2 GHz auf 2,8 GHz
Celeron 2 GHz auf 3,0 GHz
Celeron 2 GHz auf 3,0 GHz

Doch der Celeron kann noch mehr. Bis 2,8 GHz konnten wir bei leicht erhöhter Prozessor-Spannung mit Standard-Kühlung gehen. Der Front-Side-Bus durfte in diesem Fall mit 140 MHz ackern. Dank unseres Mainboards ließ sich der Takt des AGP und PCI-Buses fixieren, so dass letztendlich nur der Prozessor und der Speicherkontroller außerhalb des vorgeschriebenen Rahmens betrieben wurden. Selbst 3,0GHz willigte der Celeron mit Boxed-Lüfter in Windows noch ein. Allerdings war hier das System nicht als völlig stabil zu bezeichnen - so liefen Cinema 4D, FlaskMPEG, PCMark2002 sowie Lightwave nur mit einem verbesserten Kühler in Form eines Magnum Wasserkühlers stabil. Bei Sysmark mussten wir sogar auf einen Frontside-Bus von 149 MHz zurückgehen, da Adobe Premiere unter keinen Umständen durchlaufen wollten. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass der Speicher mit DDR400 betrieben wurde, was ebenfalls alles andere als ohne ist.

Ein erfolgreicher Power-On-Self-Test war übrigens bis 3,17 GHz mit entsprechender Kühlung möglich. Doch so oder so sind die erzielten Ergebnisse mit dem Celeron beeindruckend. Eine Takterhöhung über 800 MHz, also 40 Prozent, war mit der Intel Boxed Kühlung ohne Stabilitätseinbußen möglich und selbst bei einem 50 Prozent höheren Takt war ein Arbeiten weitestgehend möglich.

Bei alledem sollte man einen Fakt im Hinterkopf behalten: Ein Pentium 4 mit 2.8 GHz und C1-Stepping lässt sich mitunter stabil auf 3,2 GHz und Lüftkühlung betreiben. Es ist also durchaus klar, dass beim Celeron nicht gerade die reinsten und besten Prozessorkerne zum Einsatz kommen.