Intel Pentium 4 3066 MHz im Test: HyperThreading für den Desktop
4/18Neuer Rekord beim Verbrauch
Höhere Taktraten sind ja schön und gut, wenn da nur nicht das Problem mit der ebenfalls zunehmenden Leistungsaufnahme wäre. Denn was die Prozessoren an Strom durch ihre Schaltkreise laufen lassen, wird unweigerlich in Wärme umgewandelt. Wäre die Welt nicht schön, wenn es keine Verlustleistung (hervorgerufen durch den ohmschen Widerstand der Leitungen) gäbe? Leider sind wir noch nicht so weit und so müssen die Prozessor-Hersteller mit allen Mitteln verhindern, dass ihr nächster Bolide ein 100 Watt fressendes Monster wird.
Mit den neuen Pentium 4 ist es Intel nicht nur bei der Leistung gelungen (ohne etwas vorweg nehmen zu wollen) die Messlatte etwas höher zu setzen. Auch die Leistungsaufnahme des 3066 MHz-Monsters bricht alle Rekorde. Wir haben es kaum für möglich gehalten, dass jemals ein Prozessor den Willamette mit 2 GHz vom Thron stoßen kann, doch es ist passiert. Allerdings bewegen wir uns zunehmend in Größenordnungen, die man kaum noch Desktop-PCs daheim zumuten kann. In Anbetracht dieser Tatsache ist es eher fraglich, ob Intel den Northwood-Kern in dieser Form noch bis 3,2 GHz treiben wird. Die Tatsache, dass der Prozessor-Kern selbst diesen Takt und auch noch etwas mehr ohne Probleme mit macht, ist hierbei nebensächlich. Erst der Wechsel auf die 90nm Fertigungs-Technologie beim Prescott, der Mitte 2003 auf den Markt wird, wird Abhilfe schaffen können. Dass die Leistungsaufnahme jedoch einen derart gewaltigen Sprung unternommen hat, scheint logisch. Schließlich ermöglicht es Hyper-Threading, die CPU wesentlich optimaler auszunutzen und somit mehr Units gleichzeitig unter Strom zu halten.
Neue Kühler sind Pflicht
Damit der neue Pentium 4 auch im Sommer einen kühlen Kopf bewahrt, hat Intel mit diesem Prozessor das Kühlerdesign leicht modifiziert. Das neue Intel Referenz-Design besteht hierbei aus radial zu einem massiven Kupferkern angeordneten Lamellen. Aufgrund des besseren Wärmeleitkoeffizienten von Kupfer wird die Wärme schneller vom Heat-Spreader des Pentium 4 abgeführt und anschließend über die Kühlrippen verteilt. Ein darüberliegender Lüfter sorgt für genügend Frischluft. Allerdings war dieser Referenzkühler, der in dieser Form von EKL und Sunon angeboten wird, alles andere als leise. Erst bei 50 Prozent der ursprunglichen Lüfterdrehzahl war ein einigermaßen angenehmes Arbeiten möglich.
Vermutlich legt Intel gerade deshalb seinen Boxed-Prozessoren einen völlig anderen Kühler bei, der von oben betrachtet noch große Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger hat. Während Intel beim alten Boxed-Kühler noch gänzlich auf Alumium setzte, kommt nun jedoch eine Kombination aus Kufper-Grundplatte und deutlich feineren Aluminium-Kühlrippen zum Einsatz. Insgesamt hat sich die Oberfläche der Kühlrippen nahezu verdoppelt. Eine Eigenschaft, die der neue mit dem alten Boxed-Kühler übrigens noch teilt, ist die Laufruhe des Lüfters. Insofern gibt es hier trotz der gestiegenen Verlustleistung keine negative Entwicklung zu beobachten.