Was kostet die Welt und was der Athlon 64?
Wie teuer die Welt ist, können wir euch leider nicht sagen, aber seit der Comdex, die letzten Freitag zu Ende gegangen ist, existieren erste Preisvorstellungen für den Athlon 64. Dass er nicht so günstig wie die Athlon XP Prozessoren sein wird, stand dabei schon länger zu vermuten.
Spätestens seit der CeBit Shanghai wurde daraus eine Gewißheit, denn das Angebot bestimmt nun mal den Preis. Bestes Beispiel hierfür sind die Athlon XP 2600+, 2700+ und 2800+ Prozessoren. Während XP2700+ und 2800+ so gut wie gar nicht lieferbar sind, ist es beim XP2600+ die geringe Stückzahl, die ihn teuer werden lässt. Mit ca. 390 Euro wäre dieser teurer als ein Boxed Pentium 4 2,66 GHz.
Beim Athlon 64 kommt die Fertigung als teurer Faktor zusätzlich hinzu. Denn Silicon on Isolator (SOI) ist nicht "ohne" und ist übrigens für die Verzögerungen beim ehemals unter dem Namen ClawHammer bekannten Prozessor verantwortlich. Die Prozessorausbeute ist noch zu gering. Auch der Heat-Spreader kostet Geld. Darüber hinaus ist der Athlon 64 mit ca. 100 mm² größer als der jetzige Thoroughbred B Kern mit seinen 84 mm². Auf den 200 mm Wafern die AMD derzeit noch zur Produktion einsetzt, wird man also selbst bei 100 Prozent Ausbeute rein rechnerisch 20 Prozent weniger Prozessorkerne herstellen können. Der Prozessor selbst wird Anfangs also nicht billig sein.
Anders sieht es dagegen bei den Mainboards aus. Da der Athlon 64 den Speichercontroller gleich mitbringt, sind einfachere 4 Layer Mainboard-Designs möglich, da die Chipsätze diese Funktion nicht mehr übernehmen müssen. Aus diesem Grund hat beispielsweise nVidia im Crush K8 Chipsatz alle nötigen Funktionen in einem Chip vereint. Im Endeffekt sollten Mainboards für den Clawhammer noch billiger sein, als die Kollegen für den Athlon XP.
Insgesamt gesehen sollte ein Athlon 64 System in etwa so teuer wie ein vergleichbares vom größteren Konkurrenten sein. Allerdings handelt es sich hierbei nur um Spekulationen. Wenn AMD den SOI-Fertigungsprozess voll in den Griff bekommt und es zu keinen Lieferengpässen beim Verkaufsstart des neuen Prozessor kommt, sind fallende Preise vorprogrammiert.