FSB800: Erster Eindruck und Blick in die Zukunft
6/6Granite Bay?
Während das Asus P4PE mit i845PE ohne Probleme in der Lage war den Prozessor und den Arbeitsspeicher mit 200 MHz anzusprechen, hatten wir mit unserem Granite Bay (E7205) Mainboard leider nicht so viel Glück. So war bei einem Speichertakt von 185 MHz "schon" Schluss. Doch das ist nicht das einzige Problem gewesen. Zusätzlich werden in der aktuellen Bios-Version 1002 die Bustimings im Hintergrund beim Anheben des Frontside-Bus über 133 MHz hinaus deutlich entschärft. Selbst bei einem theoretischen Speicher- und Frontside-Bus-Durchsatz von 5,9 GB/s konnte das System keinen Performancevorteile davon tragen. Die in fast jedem Bios nicht einstellbaren Bustimings waren einfach zu schlecht. Glücklicherweise zeigt sich der Speicherbenchmark von Sandra völlig unbeeindruckt. Daher an diese Stelle ein kleiner Ausblick was uns mit den kommenden Dual-Channel Chipsätzen erwarten könnte.
Mit 4,4 GB/s setzt sich der Dual-Channel Chipsatz klar an die Spitze vor Rambus. Verglichen mit dem Ausgangssystem wurde die Leistung um über 60 Prozent gesteigert. Bei FSB800 und Single-Channel DDR400 waren es nur 10 Prozent, die jedoch im Endeffekt in 4-5 Prozent mehr Leistung umgesetzt wurden. Mit etwas Glück können wir also wirklich 20-30 Prozent mehr Leistung bei Intels kommenden Chipsätzen erwarten. Und das ohne die CPU-Taktschraube ein weiteres Mal in die Höhe zu drehen!
Fazit
Wie gesagt, bei unserem Test handelt es sich vorerst nur um einen kleinen Ausblick in die Zukunft, doch eine Reihe an Trends sind jetzt schon ersichtlich. So überrascht es positiv, dass der FSB800 auf dem Asus P4PE trotz gedrosseltem DDR400, der mit 3,2GB nur 50% der Bandbreite des FSB liefert, in fast jedem Benchmark doch recht deutlich vor einem bisher führenden Rambus System liegt (P4T533). Wie der Performancezuwachs mit einem Board ausfallen wird, das die vom Granite Bay leider nur in SiSoft Sandra gezeigten Werte dank scharfer Bustimings auch in anderen Anwendungen ermöglicht, können wir nur erahnen. Allerdings scheint es naheliegend, dass auf diese Art und Weise gut 20-30% Performancezuwachs trotz identischem CPU-Takt möglich sind.
Erstaunt hat uns hierüber hinaus das Verhalten der beiden verwendeten Boards. Zum einen, dass das P4PE ohne Probleme den FSB800 akzeptierte. Zum anderen, dass das Granite Bay Board ab einem FSB von 140 die Timings massiv zu entschärfen scheint. So bleibt von den rekordverdächtigen 4,4GB Speicherbandbreite in den Anwendungen oft nichts zurück - zumeist ist sogar ein Performanceeinbruch zu verzeichnen. Wir werden versuchen, ähnliche Test auf Boards anderer Hersteller zu fahren, um zu erkunden, ob es sich um eine biosabhängige Einstellungssache oder vielleicht um eine einheitliche Chipsatzvariable handelt. Es könnte durchaus sein, dass Intel den Granite Bay bezüglich dieses Features "beschnitten" hat, um entsprechende Chipsätze nächstes Jahr besser verkaufen zu können. Wissen tun wir dies nicht.
Wie dem auch sei. Egal welches Mainboard im nächsten Jahr die Performance des FSB800 entfesseln wird: CPUs auf Basis dieser Speicheranbindung werden in Kombination mit Hyper-Threading dem möglichen Gegenpart AMD Hammer das Leben richtig schwer machen.
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