Chieftec DX-01BLD im Test: Eine Dämmung für das CS-601 ab Werk
Einleitung
Sehnsüchtig denken viele PC Besitzer an die alten Zeiten zurück, in denen das Arbeitsgeräusch eines Floppy-Laufwerks als nervend empfunden wurde, da der Rest des Computers praktisch lautlos lief. Heute ist die Situation einer andere. Dank enormer Verlustleistungen bei Prozessoren und Grafikkarten werden immer mehr Lüfter in das Gehäuse gestopft und die Festplatten steuern mit ihren 7200 U/min ebenfalls ihren Teil zur nervtötenden Lärmbelästigung bei. Außer einer Wasserkühlung hilft da nur der Einsatz einer Dämmung und leiser Komponenten, wie wir an Hand des fertig gedämmten CS-601 von Listan zeigen wollen.
Lieferumfang
Das gedämmte CS-601 kommt im gewohnten braunen Pappkarton, allerdings fällt sofort das doch recht hohe Gewicht auf. Nach dem Entfernen der Styroporpolster und des schützenden Plastiksacks steht die in diesem Fall blaue Pracht vor uns. Auf dem Deckel des Gehäuses ist zusätzlich eine selbsthaftende Folie angebracht, die noch ein wenig extra Schutz leistet. Beim Abstellen auf dem Tisch fehlt das typische Geräusch von Metallgehäusen - das Gehäuse ist quasi stumm.
Die Funktionalität entspricht dem der normalen CS-601 Gehäuse, nur dass alle Teile mit unterschiedlichen Dämmmaterialien versehen sind. Listan verwendet hier die auch einzeln erhältlichen "be quiet" Dämmmatten, die aus drei unterschiedlichen Materialien bestehen:
- Dämmungspappe (Bitumpappe) 1.4mm mit PU-Schaum 8mm Rautenprägung
- PU-Schaummatte mit PUGM-Haut (20mm)
- Dämmungspappe mit Entdröhnungsschicht (Bitum) 2.4mm
Die obigen Links verweisen auf die technischen Informationen der Dämmmaterialien wie das Basismaterial, die Wärmeleitfähigkeit und Luftschalldämmung. Um zu zeigen, wie effektiv die Dämmung ist, hat Listan ein Prüflabor beauftragt, die Lärmemission zu messen. Das Ergebnis liegt in Form von zwei *.pdf Dateien vor. Zum einen die Dokumentation über die Messpunkte, zum anderen die Körperschall-Tabellen.
Die Fronttür ist ebenso gedämmt wie die einzelnen 5,25" und 3,5" Laufwerkblenden. Wer kein Floppylaufwerk oder ein anderes externes 3,5" Laufwerk einsetzt, kann mit einer lose beiliegenden, kleinen Dämmmatte die zweite 3,5" Laufwerkblende abdichten. Im Lieferzustand ist bis auf den Lüfter in der Seitentür, der fast unhörbar leise arbeitet, jede Lüfteröffnung mit Dämmmatten verschlossen. Das in die Seitentür integrierte Lüftergitter dient dabei gleichzeitig als gewisser Staubschutz. Allerdings lassen sich die Dämm-Einsätze vor den Lüfteröffnungen einfach entfernen. Auf der Vorderseite muß dazu aber die gesamte Frontblende demontiert werden, da die Dämmmatten zwischen Blende und Gehäuse eingelegt sind. Auf der Rückseite können diese einfach herausgezogen werden und geben die Öffnung frei. Die typischen Snap-in Halter für die Gehäuselüfter liegen dem Gehäuse lose bei und brauchen nur eingeclipt zu werden.
Das Gehäuse hat die gewohnten Abmessungen von ca. 473x205x522 mm (LxBxH). Allerdings liegt das Gewicht mit etwa 13,1 kg über 2 kg höher als bei seinem ungedämmten Pendant. Die Festplattenkäfige lassen sich einzeln entnehmen und für die 5,25" Laufwerke liegen Laufwerkschienen bei, die die Montage und Demontage der Laufwerke erheblich erleichtern. Die Slotbleche für die Steckkarten auf der Rückseite des Gehäuses sind alle geschraubt und lassen sich beliebig oft wieder verwenden. In das Gehäuse wurde unser Testsystem eingebaut und dazu mußte auch die ATX-Anschlußblende getauscht werden. Die vorhandene Blende wehrte sich gegen diese Versuche recht ordentlich, mußte aber schließlich dem erhöhten Kraftaufwand des Testers nachgeben. Für die Qualität spricht, dass weder die Blende noch das Gehäuse dabei Schaden nahmen. Darüber hinaus ein Zeichen für hohe Passgenauigkeit. Beim Einbau des Testsystems gab es keine Probleme, nur beim Einbau der Steckkarten muss man diese etwas an der Dämmung der Rückseite vorbei manövrieren, was aber kein wirkliches Problem darstellt.