nForce 2 Grafik im Test: Das leistet die GeForce 4 MX
Vorwort
Nach etlichen Verzögerungen, die auf die nur schleppend fortschreitende Entwicklung des 'Crush 18 G', dem nForce 2 mit integrierter Grafik, zurück zu führen waren, erreichte uns vor einigen Wochen das neueste Mini Barebone System aus dem Hause Shuttle, der XPC SN41G2. Im edlen Aluminum-Gehäuse werkelt hier das erste Mainboard, das auf der luxuriösesten Variante des nForce 2 basiert und somit eine momentan konkurrenzlos schnelle OnBoard-Grafik auf Niveau einer GeForce 4 MX 420 bieten soll.
Seit unserer ersten Ankündigung haben wir vermehrt EMails von Lesern erhalten, die sich immer wieder über den Verbleib des Reviews erkundigt haben und wollen nun mit diesem Performance-Report zumindest einen Teil unserer Schuld einlösen. Leider entpuppte sich unser so reibungslos geplanter Test wie so oft als wahre Odyssee, deren Stationen hier aufzuzählen den Umfang dieses Artikels sprengen würde. Nachdem das erste Sample bei asynchroner Taktung von Speicher und FSB partout nicht laufen wollte und wir das Barebone notgedrungen einschicken mussten, beschehrte uns das Austauschexemplar massive Probleme mit der Speicherbestückung - doch dazu gleich mehr.
Da wir dem XPC SN41G2 und seiner Praxistauglichkeit in einem separaten Artikel auf den Pelz rücken wollen und dieser für eine objektive Bewertung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wollen wir an dieser Stelle vorerst die Performance des System - stellvertretend für den nForce 2 mit OnBoard-Grafik (Crush 18G) - unter die Lupe nehmen. Was bietet die GeForce 4 MX und in welcher Konfiguration sollte man sie vorzugsweise einsetzen? Dieser Report soll die wichtigsten Fragen beantworten.
Speicher-Wahl
Wer unsere vergangenen Artikel zu nForce 1 und nForce 2 aufmerksam gelesen hat, wird eine Formulierung wie "Dual Channel wird erst der integrierten Grafik zugute kommen" vielleicht noch im Kopf haben. Doch was steckt hinter dieser These?
Dual-Channel DDR ermöglicht es dem nForce-Chipsatz, dies sollte hinlänglich bekannt sein, die Speicherbandbreite praktisch zu verdoppeln. So ergeben sich bei zwei Modulen DDR266 (PC2100) anstatt 2,1GB/s theoretisch 4,2GB/s, bei DDR333 knapp 5,4GB/s und beim Einsatz von zwei bzw. drei Modulen DDR400 sogar 6,4GB/s Speicherbandbreite. Doch leider liegt es in der Architektur des AMD Athlon begründet, dass diese Leistungssteigerung normalerweise nur zu einem Bruchteil genutzt werden kann. Denn abgekoppelt vom Speichertakt beherrschen aktuelle Athlon XP CPUs lediglich einen FSB von 133MHz (FSB266) bzw. 166MHz (FSB333) und können somit nur 2,1GB/s bzw. 2,7GB/s über den Bus zur Verarbeitung anfordern. In einem System ohne OnBoard-Grafik verpufft die somit nicht genutzte Bandbreite praktisch im Nichts und genau hier liegt beim Crush 18G (mit Grafik) der Vorteil des Dual-Channel Modus. Jedes Megabyte, das die CPU nicht exklusiv für ihre eigenen Aufgaben nutzen kann, darf nun die Grafikkarte für sich beanspruchen.
Somit ergeben sich aus den sechs verschiedenen Speicherbestückungen bei aktuell zwei unterschiedlichen FSB-Taktraten folgende, mögliche Grafikspeicher-Bandbreiten.
Speicher- bestückung |
Bandbreite Speicher |
CPU | Bandbreite CPU |
Bandbreite Grafikkarte |
---|---|---|---|---|
1x DDR266 | 2100MB/s | FSB266 | 2100MB/s | - |
1x DDR266 | 2100MB/s | FSB333 | 2700MB/s | - |
1x DDR333 | 2700MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 600MB/s |
1x DDR333 | 2700MB/s | FSB333 | 2700MB/s | - |
1x DDR400 | 3200MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 1100MB/s |
1x DDR400 | 3200MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 500MB/s |
2x DDR266 | 4200MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 2100MB/s |
2x DDR266 | 4200MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 1500MB/s |
2x DDR333 | 5400MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 3300MB/s |
2x DDR333 | 5400MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 2700MB/s |
2x DDR400 | 6400MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 4300MB/s |
2x DDR400 | 6400MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 3700MB/s |
Während also der Betrieb des nForce 2 mit Single-Channel DDR266 mit einer CPU mit FSB266/FSB333 und der Betrieb von Single-Channel DDR333 mit einer FSB333-CPU kein exklusives MB für die OnBoard-Grafik übrig läßt und für Streitereien auf dem Bus sorgt, ergeben sich bei anderer Bestückung mehr oder weniger exklusive Transferraten für die Grafikkarte. Im besten Fall, dem Betrieb von Dual DDR400 und einer CPU mit FSB266, bleiben der GeForce 4MX satte 4,3GB an Bandbreite übrig.
Demnach sollte es also das Ziel sein, die Spanne zwischen Speicherbandbreite und FSB so groß wie möglich zu wählen und hier heißt das Zauberwort ganz klar asynchroner Takt. Doch wenn wir uns genau erinnern, hatten wir in einem umfangreichen Artikel erst kürzlich festgestellt, dass der nForce 2 hier nicht besonders gut aussieht - was nun? Hier werden wohl nur die Benchmarks Aufschluss darüber geben, in welchem Verhältnis Kosten und Nutzen stehen.