Seagate Barracuda V im Test: Erste S-ATA-HDD mit 120 GB
9/9Praxis
Die Seagate Barracuda V 120GB S-ATA machte im Praxisbetrieb keinerlei Probleme und wies auch keine Auffälligkeiten auf. Sehr angenehm fiel die quasi nicht vorhandene Geräuschkulisse auf, die Platte war bei geöffnetem Gehäuse in knapp einem Meter Entfernung sozusagen nicht mehr zu hören. Das Laufgeräusch verschwand völlig unter den Lüftergeräuschen von CPU und Netzteil, die beide mit leisen 80mm Lüftern (~20 dBA) ausgestattet sind. Nur die Zugriffsgeräusche waren vernehmbar, aber sicherlich nicht störend. Leider steht uns am Teststandort keine Möglichkeit zur Lautstärkemessung zur Verfügung, daher auch nur die subjektiven Empfindungen des Testers. Die Inbetriebnahme ging trotz der neuen Schnittstelle problemlos vor sich, Anfänger werden beim Erstellen eines RAID-Verbundes mit nur einer Platte aber vor kleine Probleme gestellt werden, was allerdings nur unsere Testkonfiguration betrifft.
Sehr praktisch erweisen sich die neuen Datenkabel. Da sie sehr schmal sind, stören sie bei Arbeiten im Gehäuse, wie z.B. Lüfter umstecken, überhaupt nicht. Wenn dann noch ein Netzteil mit entsprechenden Stromanschlüßen eingesetzt wird, entfällt auch der jetzt noch nötige Adapter. Dem ungestörten Luftfluß im Gehäuse steht Dank der neuen Technik nichts mehr im Wege.
TCPA?
Wir waren trotz intensiver Recherche nicht in der Lage festzustellen, ob die Barracuda V bereits über TCPA Hardware verfügt. In keiner der aktuellen, inoffiziellen Herstellerlisten (wie z.B. bei NoTCPA.org) ist auch nur einer der großen Festplattenhersteller enthalten, noch finden sich konkrete Beweise auf TCPA Hardware bei Festplatten der neuesten Generation. Ja selbst die ab heute zugängliche, offizielle Auflistung führt Seagate nicht. Da der Einblick auf die Elektronik wegen der großen SeaShield-Abdeckung nicht möglich ist und wir aus verständlichen Gründen das Testmuster nicht in seine Einzelteile zerlegen können, bleibt die Frage bis dato erst einmal ungeklärt. Sollten wir entsprechende Beweise finden oder der geneigte Leser solche haben, werden wir diese gerne aufnehmen.
Fazit
Die Seagate Barracuda hinterläßt einen gespaltenen Eindruck. Zum Einen ist die Inbetriebnahme völlig problemlos und auch im Betrieb gab es keine Probleme. Zum Anderen sind die Benchmarkergebnisse nicht gerade das, was man erwartet hätte. Vor allem die Werte beim Burstlesen aus dem Cache sind völlig unzulänglich, können aber durchaus mit der eingesetzten Testkonfiguration zusammen hängen. Ebenso scheinen Probleme mit dem Hot Plug'n'Play auf das Modell von Promise zurück zu führen zu sein. Hier gilt es eindeutig, eine Reihe an Controllern genauer unter die Lupe zu nehmen - wir werden uns dieser Sache in einem weiteren Artikel widmen.
Sieht man von diesen Problemen ab, ist die Seagate Barracuda V 120GB S-ATA durchaus empfehlenswert. Wer die Neuanschaffung einer Festplatte plant, sollte sich ruhig einmal auch nach dieser Platte umsehen. Besonders die Laufruhe und geringe Betriebstemperatur können voll und ganz überzeugen. Demnächst soll auch ein Modell mit 80GB Kapazität auf den Markt kommen. Für den Betrieb stehen inzwischen Adapter sowohl von P-ATA auf S-ATA als auch umgekehrt zur Verfügung. Damit können alte P-ATA Platten an neue Boards angeschlossen werden, oder umgekehrt.
Auch wenn wir lange überlegt haben, der Baraccuda V 120GB S-ATA einen Award für zukunftsweisende Technik sowie Laufruhe und Praxistauglichkeit zu überreichen, haben wir schlussendlich doch davon abgesehen. Zum Einen scheint uns unerklärlich, warum das Laufwerk nicht an die Leistung jüngster ATA133-Platten anknüpfen kann. Zum Anderen hatten wir, neben dem extrem hohen Preis, dann doch noch das ein oder andere Problem. Auch wenn das Malheur mit Hot Plug'n'Play und die Leserate beim Burst-Zugriff womöglich auf den Controller zurück zu führen sind, muss das Gesamtpaket stimmen. So hat es dann doch nicht ganz für eine Auszeichnung gereicht.
- S-ATA Schnittstelle
- Sehr leise
- Flüssigkeitslager
- Mechanischer Schutz
- Hoher Preis
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