Intel i875P Canterwood im Test: Asus P4C800 Deluxe & Intel D875PBZ verglichen

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Frank Hüber
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Ausstattung

Insgesamt kann das P4C800 Deluxe bei seiner Ausstattung überzeugen, teilweise kam uns jedoch der Gedanke auf, ob man seine Prioritäten bei Asus nicht eventuell etwas anders gliedern hätte sollen.

Wichtigen Funktionen wie onboard LAN, Sound, Firewire, SATA Raid, USB2.0 und AGP8x sind vorhanden, doch wie wurden sie umgesetzt?

Asus P4C800

Beim Ethernet Adapter setzt Asus nicht auf Intels CSA Lösung , sondern auf einen Chip aus dem Hause 3com. Der 3com 3C940 Chip konnte somit nicht an den Memory Controller Hub (MCH) angeschlossen werden, sondern hängt beim P4C800 nach wie vor an der PCI Bridge. Asus ist diesen Weg sicherlich aus Kostengründen gegangen, da sich Intel CSA gut bezahlen lässt und im Desktop-Markt für den Heimanwender aktuell nur wenig Sinn macht.

Asus P4C800

Onboard Audio realisiert Asus mittels AD1985 SoundMAX Chip und auch wenn diese Lösung nicht besonders schonend mit den CPU Ressourcen umgeht, haben die SoundMAX Treiber einige Besonderheiten auf Lager. Asus faßt diese Features als 'AI (Artificial Intelligence) Audio' zusammen. Sobald man ein Kabel an einen der Audio Ein-/Ausgänge anschließt, erkennt der Chipsatz, welches Gerät angeschlossen wurde und gibt dem Benutzer daraufhin die Möglichkeit die Auswahl selbst zu verändern, indem ein entsprechendes Menü aufgerufen wird. So sollen mögliche Fehler beim Anschließen vermieden werden. Die SoundMAX Treiber erfreuten uns ohnehin ob ihrer Übersicht und der gebotenen Einstellungsmöglichkeiten.

Des Weiteren verfügt das P4C800 Deluxe über eine sogenannte 'Instant Music' Funktion, die es dem Kunden ermöglicht, auch ohne dass ein Betriebssystem geladen werden muss, den PC als CD-Spieler zu nutzen. Hierfür sind auch die im Lieferumfang enthaltenen Aufkleber für die Tastatur vorgesehen.

This unique feature allows you to playback audio files even bevor entering the operating system. Just press the asus instant music special function key and enjoy the music!

Firewire stellt Asus über VIAs VT6307 Chipsatz zur Verfügung und, wie bereits erwähnt, wird nur ein Port direkt nach außen geführt.

Die vier RAM-Steckplätze hat Asus jeweils paarweise gefärbt, um dem Kunden durch dieses optische Signal zu Vermitteln, wie der Arbeitsspeicher eingesetzt werden muss, um den Dual-Channel Betrieb zu ermöglichen.

Asus P4C800

Natürlich setzt auch Asus auf den ICH5 von Intel, doch kommt beim P4C800 Deluxe nicht etwa der ICH5R (FW82801ER) zum Einsatz, der über die SATA Raid Funktion verfügt, sondern lediglich der 'normale' ICH5 (FW82801EB). Etwas merkwürdig erscheint es da zunächst, dass man, obwohl man sich beim ICH5 gegen die Raid Variante entschieden hat, einen weiteren SATA Raid Controller auf dem P4C800 Deluxe verbaut: Den Promise PDC20378. So hat man zwar zwei zusätzliche SATA-Anschlüsse, jedoch keine Softraid Funktion, wie sie der ICH5R bietet. Dafür kann man beim Promise PDC20378 eine weitere IDE-Festplatte anschließen und so ein Array aus einer SATA und einer PATA Festplatte aufbauen, doch wie oft wird dies vom Kunden gemacht? Der größte Vorteil des Promise PDC20378 liegt sicherlich darin, dass er, anders als der ICH5R, auch ein Raid1 Array aufbauen kann. Dies bleibt dem ICH5R verwehrt. Somit hat der Promise Raid-Controller doch noch seine Daseinsberechtigung gefunden. Richtig 'Deluxe' wäre es jedoch erst geworden, wenn sowohl der ICH5R als auch der Promise PDC20378 eingesetzt worden wären. Es gibt Gerüchte, nach denen eine derartige Variante noch auf den Markt kommen soll.

Betrachtet man die letzten Monate, so zeigt sich, dass sowohl Intel als auch die Mainboarhersteller immer mehr auf SATA setzen und daran interessiert sind, es möglichst schnell in den Markt einzuführen.

Asus P4C800

Ansonsten bietet das P4C800 Deluxe fünf PCI Steckplätze und besitzt ein gutes Layout, dass die Verkabelung nicht unnötig erschwert. Glücklicherweise verzichtet Asus auch beim P4C800 Deluxe wie in der Vergangenheit auf eine aktive Kühlung des Memory Controller Hubs. Neu ist hingegen die Halterung des Rentention Moduls auf der Unterseite des Mainboards. Diese fällt sehr viel massiver aus als bisher. Die Funktion und Benutzung ändert sich dadurch jedoch nicht.

Den BlueMagic PCI Slot tauscht Asus gegen einen sogenannten 'Asus WIFI Wireless connector', der speziell für WLAN Karten gedacht ist. Welche Addon-Karten uns hier in Zukunft von Asus erwarten, bleibt noch abzuwarten.

Asus P4C800

Unangenehm fiel uns anfänglich beim Lieferumfang auf, dass keine weiteren USB- oder Firewire-Blenden mitgeliefert werden und umso schlimmer wird dieser Umstand dadurch, dass Asus lediglich vier der acht möglichen USB2.0 Port direkt nach außen führt. Auf dem Board befinden sich jedoch zwei Anschlüsse für USB-Module, so dass die restlichen vier USB2.0 Ports an die Rückseite des PCs geführt werden können, die entsprechenden Module müssen jedoch zusätzlich erworben werden. Ebenso wird in Sachen Firewire verfahren. Ein Port wurde zur ATX Blende geführt, weitere zwei lassen sich über ein ebenfalls nicht beiliegendes Modul nach außen leiten.

Sechs USB2.0 Ports hätte Asus unserer Meinung nach ruhig direkt nach außen führen können. Direkt nach dem Kauf hat der Kunde in dieser Hinsicht so nämlich keinen Vorteil im Vergleich zu Boards mit dem ICH4, von dem alle Mainboardhersteller auch nur vier der sechs möglichen Ports nach außen geführt haben.

Asus P4C800

Unter dem neuen Oberbegriff AI (Artificial Intelligence) vermarktet Asus eine ganze Reihe Features, die teilweise neu sind, teilweise jedoch auch schon alt bekannt. AI Audio haben wir bereits erläutert. Bei AI Net handelt es sich in erster Linie um ein Diagnostic Programm (Virtual Cable Tester), welches das Netzwerk auf Fehler in der Verkabelung durchsucht. Auf bis zu 100 Meter wird die Verbindung untersucht und das Programm gibt dabei sogar die Entfernung der schadhaften Stelle an. Ob das Programm hält, was es verspricht, konnten wir in der Kürze der Zeit leider noch nicht testen.

Auf AI Overclocking gehen wir im Abschnitt über das Bios näher ein.

Unter dem Begriff AI Bios fast Asus die bereits wohl bekannten Festures wie Asus Crashfree Bios, Asus Q-Fan und den Asus Post Reporter zusammen.