Pentium 4 mit 3,0 GHz und 800 MHz FSB im Test: Was bringt der höhere Bus?
5/9Kühlerproblematik, Kupfer ist Trumpf
Damit der neue Pentium 4 auch im Sommer einen kühlen Kopf bewahrt, hat Intel mit diesem Prozessor das Kühlerdesign leicht modifiziert. Das neue Intel Referenz-Design besteht hierbei aus radial zu einem massiven Kupferkern angeordneten Lamellen. Aufgrund des besseren Wärmeleitkoeffizienten von Kupfer wird die Wärme schneller vom Heat-Spreader des Pentium 4 abgeführt und anschließend über die Kühlrippen verteilt. Ein darüberliegender Lüfter sorgt für genügend Frischluft. Allerdings war dieser Referenzkühler, der in dieser Form von EKL und Sunon angeboten wird, alles andere als leise. Erst bei 50 Prozent der ursprunglichen Lüfterdrehzahl war ein einigermaßen angenehmes Arbeiten möglich.
Vermutlich legt Intel gerade deshalb seinen Boxed-Prozessoren einen völlig anderen Kühler bei, der von oben betrachtet noch große Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger hat. Während Intel beim alten Boxed-Kühler noch gänzlich auf Alumium setzte, kommt nun jedoch eine Kombination aus Kufper-Grundplatte und deutlich feineren Aluminium-Kühlrippen zum Einsatz. Insgesamt hat sich die Oberfläche der Kühlrippen nahezu verdoppelt. Eine Eigenschaft, die der neue mit dem alten Boxed-Kühler übrigens noch teilt, ist die Laufruhe des Lüfters. Insofern gibt es hier trotz der gestiegenen Verlustleistung keine negative Entwicklung zu beobachten.
Bandbreitenfrage
Der Pentium 4 ist über einen 64 Bit breiten Bus, den Frontside-Bus, mit der Northbridge, bei Intel dem Memory Controller Hub (MCH), verbunden. Intel ist in der Lage, auf diesem Bus pro Takt insgesamt vier Dateninformationen zu übertragen. Je höher der Takt, desto mehr Daten können übertragen werden und umso mehr Aufgaben stehen für den Prozessor einfach ausgedrückt zum Abarbeiten bereit. Denn schließlich kann der Prozessor nur die Daten verarbeiten, die er irgendwann erhalten hat. Dies gilt im gleichen Maße für die im Prozessornahen-Speicher (L1 und L2 Cache) abgelegten Informationen.
Wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Prozessors steigt, er also pro Sekunde mehr Daten verarbeiten kann, sollte sich idealerweise auch die Umgebung entsprechend weiterentwickeln. Der schnellste Prozessor wird niemandem etwas nützen, wenn er auf Daten zur Verarbeitung warten muss. Aus diesem Grund hat sich Intel zu Gunsten der Systemleistung dazu entschieden, den Takt des Frontside-Bus zu erhöhen.
Werfen wir kurz einen Blick auf die Bandbreite des Pentium 4 FSB bei den derzeit verfügbaren Taktraten:
- FSB400: 64 Bit Busbreite * 100 MHz Bustakt * 4 Datenpakete / 8 = 3200 MB/s
- FSB533: 64 Bit Busbreite * 133 MHz Bustakt * 4 Datenpakete / 8 = 4200 MB/s
- FSB800: 64 Bit Busbreite * 200 MHz Bustakt * 4 Datenpakete / 8 = 6400 MB/s
Im Falle eines Falles kann der neue Pentium 4 doppelt so viel Daten zur Northbridge schaufeln, wie noch die ersten Pentium 4 Modelle. Doch der Frontside-Bus ist nicht alles. Auch die Anbindung des Arbeitsspeichers spielt eine wichtige Rolle. Dazu jedoch mehr im nächsten Abschnitt.