Shuttle SN41G2 im Test: Kompakter Wohnzimmer-PC mit nForce 2
7/11Speicher-Wahl
Wer unsere vergangenen Artikel zu nForce 1 und nForce 2 aufmerksam gelesen hat, wird eine Formulierung wie "Dual Channel wird erst der integrierten Grafik zugute kommen" vielleicht noch im Kopf haben. Doch was steckt hinter dieser These?
Dual-Channel DDR ermöglicht es dem nForce-Chipsatz, dies sollte hinlänglich bekannt sein, die Speicherbandbreite praktisch zu verdoppeln. So ergeben sich bei zwei Modulen DDR266 (PC2100) anstatt 2,1GB/s theoretisch 4,2GB/s, bei DDR333 knapp 5,4GB/s und beim Einsatz von zwei bzw. drei Modulen DDR400 sogar 6,4GB/s Speicherbandbreite. Doch leider liegt es in der Architektur des AMD Athlon begründet, dass diese Leistungssteigerung normalerweise nur zu einem Bruchteil genutzt werden kann. Denn abgekoppelt vom Speichertakt beherrschen aktuelle Athlon XP CPUs lediglich einen FSB von 133MHz (FSB266) bzw. 166MHz (FSB333) und können somit nur 2,1GB/s bzw. 2,7GB/s über den Bus zur Verarbeitung anfordern. In einem System ohne OnBoard-Grafik verpufft die somit nicht genutzte Bandbreite praktisch im Nichts und genau hier liegt beim Crush 18G (mit Grafik) der Vorteil des Dual-Channel Modus. Jedes Megabyte, das die CPU nicht exklusiv für ihre eigenen Aufgaben nutzen kann, darf nun die Grafikkarte für sich beanspruchen.
Somit ergeben sich aus den sechs verschiedenen Speicherbestückungen bei aktuell zwei unterschiedlichen FSB-Taktraten folgende, mögliche Grafikspeicher-Bandbreiten.
Speicher- bestückung |
Bandbreite Speicher |
CPU | Bandbreite CPU |
Bandbreite Grafikkarte |
---|---|---|---|---|
1x DDR266 | 2100MB/s | FSB266 | 2100MB/s | - |
1x DDR266 | 2100MB/s | FSB333 | 2700MB/s | - |
1x DDR333 | 2700MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 600MB/s |
1x DDR333 | 2700MB/s | FSB333 | 2700MB/s | - |
1x DDR400 | 3200MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 1100MB/s |
1x DDR400 | 3200MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 500MB/s |
2x DDR266 | 4200MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 2100MB/s |
2x DDR266 | 4200MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 1500MB/s |
2x DDR333 | 5400MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 3300MB/s |
2x DDR333 | 5400MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 2700MB/s |
2x DDR400 | 6400MB/s | FSB266 | 2100MB/s | 4300MB/s |
2x DDR400 | 6400MB/s | FSB333 | 2700MB/s | 3700MB/s |
Während also der Betrieb des nForce 2 mit Single-Channel DDR266 mit einer CPU mit FSB266/FSB333 und der Betrieb von Single-Channel DDR333 mit einer FSB333-CPU kein exklusives MB für die OnBoard-Grafik übrig läßt und für Streitereien auf dem Bus sorgt, ergeben sich bei anderer Bestückung mehr oder weniger exklusive Transferraten für die Grafikkarte. Im besten Fall, dem Betrieb von Dual DDR400 und einer CPU mit FSB266, bleiben der GeForce 4MX satte 4,3GB an Bandbreite übrig.
Demnach sollte es also das Ziel sein, die Spanne zwischen Speicherbandbreite und FSB so groß wie möglich zu wählen und hier heißt das Zauberwort ganz klar asynchroner Takt. Doch wenn wir uns genau erinnern, hatten wir in einem umfangreichen Artikel erst kürzlich festgestellt, dass der nForce 2 hier nicht besonders gut aussieht - was nun? Hier werden wohl nur die Benchmarks Aufschluss darüber geben, in welchem Verhältnis Kosten und Nutzen stehen.