Volle Dröhnung Part II: Sechs Soundsysteme im Vergleich

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Rudolf Treschanke
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Teufel Concept E

Preis-Hammer

Concept E
Concept E

Mit dem Teufel Concept E testen wir erstmals ein Boxensystem aus dem Hause Teufel. Mit einem Preis von 249,- €, für ein gutes 5.1 System recht preiswert, setzt Teufel beim Concept E voll auf den Mainstream-Markt. Das Concept E ist sehr hochwertig verarbeitet und äusserst pegelfest. Die Satelliten mit integriertem 2-Wegesystem sowie der Subwoofer mit seinen 6 Endstufen sind in dieser Preisklasse dass Maß aller Dinge. Das Concept E bietet ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis. Wir empfehlen allerdings, die mitgelieferten 0,75mm² Lautsprecherkabel gegen 1,5mm² auszutauschen, da das System damit deutlich voluminöser rüberkommt.

Teufel Concept E
27.05.2003
  • sehr guter Klang
  • sehr gute Verarbeitung
  • Pegelfest
  • gute Impulswiedergabe
  • Abdeckung Subwoofer fehlt
  • 0,75mm² Lautsprecherkabel
  • keine Fernbedienung

Teufel Concept E Magnum

Hardware-Hammer

Concept E Magnum
Concept E Magnum

Das Teufel Concept E Magnum verspricht schon beim auspacken eine ganze Menge. Der 17 Kg schwere Subwoofer und die 1,2 Kg schweren Satelliten (1,4 Kg Center) sind vom Gewicht her die schwersten Teilnehmer im Feld. Hochwertige Komponenten und sehr saubere, solide Verarbeitung kennzeichnen das Concept E Magnum. Die 20 mm Wandungen des Subwoofers sowie umschaltbare Phase und Einsatzfrequenz sind sind nur einige Indikatoren, die von einer langjährigen Erfahrung des Berliner Heimkino-Spezialisten zeugen. Dass die Satelliten nicht mit kleinen Gumminoppen als Standfüsse bestückt sind, wie die kleine Schwester, ist wohl nur ein kleiner Ausrutscher, und wird hoffentlich im Laufe der Zeit korrigiert. Das Concept E Magnum mit seinen 6 aktiven Endstufen überzeugt durch ein sehr homogenes, klar differenziertes Klangbild sowohl den anspruchsvollen Gamer, als auch den audiophilen Geniesser am PC. Im direkten Vergleich zieht es klar an seinem kleinen Bruder, dem Concept E, vorbei und überzeugt hier durch mehr Transparenz und Raumfülle. Warme, unaufdringliche Höhen und Mitten gepaart mit satten, abgrundtiefen Bässen sind das Kennzeichen des Concept E Magnum. Dem audiophilen Geniesser wird hier ein Produkt geboten, welches in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht und als einziges den "Opern-Härtetest" aus "The Fifth Element" mit Bravour bestand.

Ein hartes Duell in der Referenzklasse lieferte sich das Concept E Magnum mit dem Creative MegaWorks THX 5.1 550. Das Creative-System unterlag letztendlich knapp, da es nicht ganz so pegelfest war, wie das Teufel-System. Auch der äusserst räumliche Klangeindruck und die harmonische Abstimmung mit dem Subwoofer kommen bei dem Teufel-System etwas besser rüber.

Teufel Concept E Magnum
27.05.2003
  • hervorragender Klang
  • sehr gute Verarbeitung
  • Pegelfest
  • Einschaltautomatik
  • drahtlose Fernbedienung
  • sehr gute Impulswiedergabe
  • Abdeckung Subwoofer fehlt
  • keine Satellitenfüsse (Gumminoppen)

Logitech Z680 THX

Logitech 5.1 Z680
Logitech 5.1 Z680

Bereits vor Testbeginn machten im Netz, unter anderem auch bei ForumBase, Informationen die Runde, nach denen das Logitech Z680THX mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen hätte. Trotz alledem oder gerade deshalb nahmen auch wir uns das neue Boxensystem von Logitech genauer zur Brust. Mit dem starken Hintergrundrauschen und dem deutlichen Knacken bei Lautstärkeänderung verspielt das Logitech Z680THX die ansonsten sehr guten Eindrücke und disqualifiziert sich schon vor Antritt des Wettbewerbs. Solange Logitech hier nicht intensiv nachbessert, gibt es trotz hervorragendem Klang und einmaligem Design keine Kaufempfehlung. Auch das Display des Steuerteils kann ruhig einer Überarbeitung unterzogen werden. Logitech hat also für einen eventuellen Nachfolger des Systems eine ganze Menge Hausaufgaben zu erledigen, denn vom Grunde her hat das Logitech Z680 THX das Potential zu einem erstklassigen Boxensystem.

Einen weiteren Kritikpunkt muss sich Logitech bei der Kabelführung gefallen lassen. Die Musikdaten, sei es analog oder digital, müssen von der Soundkarte zum Steuerteil auf dem Schreibtisch. Von dort aus gehen alle Informationen (Sound und Steuerung) über ein gemeinsames Kabel zum Verstärker, der am Subwoofer angeschraubt ist. Aus audiophiler Sicht sicherlich keine optimale Lösung.

Logitech Z 680
27.05.2003
  • sehr gute Verarbeitung
  • Digitaler Eingang
  • Dolby Pro Logic II Decoder
  • Fernbedienung mit Kopfhöreranschluss
  • starkes Hintergrundrauschen
  • knacken bei Lautstärkeänderung
  • Subwoofer rasselt
  • 0,40mm² Lautsprecherkabel
  • sehr kurze Lautsprecherkabel

Nun, es bleibt sehr spannend im PC-Speaker Sektor. Der deutsche Hersteller Teufel ist im Computerbereich noch ein unbeschriebenes Blatt, im HiFi-Bereich jedoch seit Jahren eine Institution. Mit der Regelmäßigkeit eines Schweizer Uhrwerks heimst das Berliner Unternehmen einen Preis nach dem anderen ein. Ein Grund für Teufel, nun auch auf dem immer größer werdenden Markt für PC-Boxensysteme Fuß zu fassen. Teufel hat hier ausgezeichnete Arbeit geleistet und wird sich seine Marktanteile durch geschickte PR-Arbeit schon sichern. Creative wird sich mit Sicherheit was einfallen lassen (müssen) , um die anstürmenden Berliner mit Ihren Concept E-Systemen in die Schranken zu verweisen. Logitech hat unserer Meinung nach das Z680 zu früh am Markt plaziert und sich mit diesem vermutlich Marketingabhängigen Schritt selbst keinen Gefallen getan. Einmal in Veruf geraten, wird es sehr schwer sein, verlorenes Terrain wieder zurück zu erobern.

Wir können nur hoffen, dass den Entwicklungsingenieuren etwas mehr Zeit gegeben wird, um saubere, ausgereifte Produkte am Markt zu plazieren, die den Endverbraucher auch den gewünschten Funfaktor bringen. Leider spielt der Faktor Zeit eine zu grosse Rolle bei der Produktion solcher Systeme. Teufel hat es vorgemacht, wie es funktionieren kann; Das Concept E Magnum war bereits zum Dezember 2002 angekündigt, wurde jedoch erst im Februar 2003 ausgeliefert. Die Berliner hätten durchaus den Weihnachtstrubel nutzen können, verzichteten jedoch aus Gründen der Qualitätssicherung auf schnelle Umsätze.

Abschliessend sei gesagt, dass alle Hersteller im Vergleich zu früheren Systemen eine deutlich bessere Qualität im Bezug auf Verarbeitung und Auslese der Einzelkomponenten anbieten. Der geneigte User weiss in der Regel sehr genau über sein gewähltes Produkt Bescheid und legt dabei grössten Wert auf ein gutes Preis/Leistungsverhältnis sowie auf Verarbeitung und Wiedergabequalität. In den einschlägigen Foren des Internet sowie diversen Onlinemagazinen werden Informationen gesammelt, wird Tagelang diskutiert und anschliessend werden die Produkte auf sehr sorgfältige Art und Weise auserwählt. Anscheinend haben auch die Hersteller die Zeichen der Zeit erkannt und wissen, wie hart heutzutage jeder einzelne Euro erarbeitet werden muss.