VIAs KT400A im Test: Ein Dämpfer für den Mythos „A“

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Jan-Frederik Timm
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Fazit

Ehrlich, hätten wir mit den ersten Benchmarks ein wahres Leistungsfeuerwerk erlebt, hätten wir Chipsatz und Board nicht nur ein paar Seiten gewidmet. Aber nachdem sich bei uns schon nach wenigen Minuten die Ernüchterung breit machte und das 8K9A9I - VIA sei dank - nicht gerade zu den Wunsch-Mainboards unserer Leserschafft gehören dürfte, haben wir uns für diesen Kurztest entschieden. Wie gewohnt wollen wir unser Fazit für KT400A und 8K9A9I getrennt vollziehen.

VIA KT400A

KT400A logo In der Vergangenheit hieß es oftmals, "kauf' nie einen VIA-Chip ohne 'A' ". Und diese Meinung war nach KT133A und KT266A durchaus gerechtfertigt. Beide Neuauflagen boten zukunftsweisende Features und eine deutlich gesteigerte Performance - Attribute, die der KT400A nach unserem ersten Test nicht vorzuweisen hat. Weiterhin mit der Southbridge VT8235 bestückt, hat der KT400A dem KT400 in Sachen OnBoard-Komponenten nicht den geringsten Vorteil voraus. Und so schön sich FastStream 64 auch anhören mag, in unserem Review konnten wir dem schmucken Modewort nur eine Verbesserung abgewinnen: Der KT400A hat keine Probleme mehr, DDR400 bei schnellsten Timings stabil zu betreiben. Wo hier jedoch der Vorteil liegt, wenn DDR400 nicht wirklich schneller als DDR333 ist und selbst dem Vorgänger nur in Ausnahmefällen der firmeninterne, erste Platz gestohlen werden kann, darf hinterfragt werden. Nachdem wir unseren KT400 auf dem EPoX 8K9A2+ noch stabil bei FSB400 betreiben konnten (was sicherlich eine Ausnahme war), war uns dieses Kunststück mit dem KT400A nicht vergönnt. Gut, offiziell wird VIA dieses Feature wohl erst mit dem KT600 bringen. Aber wo, das darf man sich an dieser Stelle ein wiederholtes Mal fragen, bleiben dann die Kaufargumente für den KT400A? Blicken wir auf das Fazit aus unserem KT400 vs. nForce 2 Duell zurück. Dort hatten wir Nutzern, denen die letzten paar Prozent Leistung nichts bedeuten oder den Aufpreis des nVidia-Chips nicht wert sind, zum KT400 geraten. Diesen Käufern würden wir nun ruhig den Griff zum KT400A ans Herz legen, sofern entsprechende Boards den eigenen Ansprüchen genügen. Denn auch wenn der Chip nicht spürbar schneller geworden ist, wird er doch keine Nachteile in sich verbergen und es kann davon ausgegangen werden, dass VIA einige Fehler im Chipdesign bereinigt hat. Für die Zukunft gerüstet ist man mit dem Chipsatz (Stichwort FSB400) allerdings nicht.

EPoX 8K9A9I

99 Euro - das dürfte eines der herausragendsten Kaufargumente des 8K9A9I sein, denn leider hat die Platine ansonsten nicht allzu viel Ungewöhnliches zu bieten. Das Board-Layout ist durch die geringen Abmaße gewagt, eine ganze Reihe an Lüftern dürften - nicht zuletzt durch die fehlenden Mounting-Holes - inkompatibel mit dem Mainboard sein. Vier USB2.0 Ports und OnBoard-LAN zeigen sich allerdings anschlussfreudig und für ein 'LowBudget-Board' als durchaus ausreichend. Hinzu gesellen sich die für EPoX typischen Übertaktungsfeatures, die von der stufenlosen Multiplikatorwahl (Athlon XP Thoroughbred) über eine VCore von bis zu 2,0 Volt bis hin zu 3,2 Volt VDimm reichen. Leider war bei uns bei 190 MHz FSB Schluss und selbst dieses Ziel dürfte in einem aufgeheizten PC-Gehäuse für so manchen Anwender unerreichbar bleiben. Hoffnungen, der KT400A würde zumindest inoffiziell "FSB400 ready" sein, werden so im Keim erstickt. Was bleibt ist ein Mainboard, das uns dieses Mal leider nicht, wie sonst von EPoX gewohnt, von Anfang an überzeugen konnte. Ein wenig wird man sich hier sicherlich bei VIA bedanken können. Die Frage, ob es notwendig ist, eine ganze Palette an KT400A-Mainboards auf den Markt zu werfen, muss sich wohl jeder Hersteller stellen lassen.

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