ATi stellt Radeon 9100 IGP für Pentium 4 und Pentium M vor
Die Hoffnungen in ATis neuen Chipsatz waren groß. Soll es ATi tätsächlich gelungen sein, mit dem während der Entwicklung "RS300" getauftem Produkt ein Chipsatz für Intels aktuellen Pentium 4 zu entwickeln, der Intels eigenen i865 und i875P Mainboardbausteinen in nichts nachsteht?
Zumindest stellenweise müssen jedoch Abstriche gemacht werden. Auf der Haben-Seite des Radeon 9100 IGP sowie des Mobile Radeon 9100 IGP Chipsatzes steht ein Dual Channel DDR400 Speicherinterface und eine integrierte voll DirectX 8.1 kompatible Grafikkarte mit einem Chiptakt von 300 MHz und zwei Pixel Pipelines mit jeweils einer Textur-Einhalt die bis zu 128 MB des Arbeitsspeicher für sich vereinnahmen kann. Intels i865G Chipsatz mit integrierter Extreme Graphics 2 taktet nur mit 266 MHz und bietet nur DirectX 7.0 Support in Hardware - die mittlerweile übliche Shader-Hardware fehlt völlig. Übrigens bietet ATis onboard Grafik zwei unabhängige RAMDACs, womit ein mit dem Radeon 9100 IGP ausgestattetes Mainboard im Grunde genommen Anschluss für zwei Monitore bietet. In der Southbridge des Radeon 9100 IGP finden sich zwei P-ATA100 Kanäle, Anschluss für 6 USB2.0 Geräte sowie 100 Mbit LAN von 3COM.
Dennoch hat das Radeon 9100 IGP nicht das Zeug dazu, den Intel i865PE oder i876P gefährlich zu werden - er unterstützt Intels aktuelle Pentium 4 Prozessoren nicht. Offensichtlich hat ATi von Intel keine Lizenz für den 800 MHz Frontside-Bus den Pentium 4 erhalten. Angeblich sei der Chipsatz jedoch durchaus in der Lage, den Systembus mit diesem Takt zu betreiben, schließlich kann auch der Speicher mit realen 200 MHz betrieben werden. Hier werden erst finale Mainboards zeigen können, welches Potential wirklich im Radeon 9100 IGP steckt. Erste Testmuster von ATi direkt sind zumindest bereits im Umlauf.