Der AMD "Athlon" hat Geburtstag

Thomas Hübner
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Vor genau vier Jahren begann der Siegeszug für AMD. Damals, am 23. Juni 1999 und noch im Slot A Gehäuse, ging der Athlon mit einem Takt von 500 MHz, 550 MHz und 600 MHz an den Start. Zu diesem Zeitpunkt hatte Intel nur den Pentium III mit 550 MHz im Angebot und war AMDs neuen Boliden zumeist unterlegen.

Es begann ein Taktwettrennen. Intel zog im Takt gleich, worauf AMD kurze Zeit später mit einem höher getakteten Athlon antworten konnte. Dieser Wettlaufes ist im Ergebnis insbesondere Intel zum Verhängnis geworden. Einen Pentium III mit 1,13 GHz musste man aufgrund von Stabilitätsproblemen wieder vom Markt nehmen. Im gleichen Monat konnte AMD mit der Auslieferung des Athlon 1,1 GHz beginnen.

Intel hatte zu diesem Zeitpunkt ernsthafte Probleme. Erst mit der Vorstellung des ersten Intel Pentium 4 mit Willamette-Kern und einem Takt von 1,4 GHz und 1,5 GHz konnte Intel das Blatt wieder wenden - AMD konnte allerdings noch gut mithalten. Erst mit Intels neuem in 0,13 µm gefertigtem "Northwood"-Kern für den Pentium 4 begannen die Probleme für AMD. Durch einen von 256 kB (Willamette) auf 512 kB (Northwood) verdoppelten L2-Cache konnte der neue Pentium 4 bei gleichem Prozessortakt im Vergleich zum alten Modell deutlich an Performance zulegen. Durch die von 0,18 µm auf 0,13 µm Halbleiterstrukturen konnte Intel zudem die Verlustleistung stark senken - einer weiteren Erhöhung des Prozessortaktes stand nichts mehr im Wege.

Innerhalb eines Jahres war es Intel gelungen den Prozessortakt von 2,0 und 2,2 GHz auf 3,06 GHz zu steigern. AMD musste sich mit kleinen Taktsteigerungen zufrieden geben. Wenngleich sich der Taktunterschied zwischen Athlon XP und Pentium 4 kontinuierlich vergrößerte, konnte AMD mit der Zeit durch überarbeitete Prozessor-Kerne (Thunderbird, Palomino, Thoroughbred-A, Thoroughbred-B, Barton) gut mithalten. Insbesondere die Vorstellung des Athlon XP 2800+ mit Thoroughbred-B Kern kam für viele überraschend - AMD konnte mit Intel fast gleichziehen.

Doch der Athlon XP 2800+ mit 2,25 GHz war ein recht exklusives Stück Hardware, der in Europa offiziell gar nicht verfügbar war. Damals zur Vorstellung des Athlon musste Intel den Konkurrenten AMD ziehen lassen - nun hat sich das Blatt gewendet. Die vier Jahre alte Athlon-Architektur muss sich der Pentium 4 Netburst-Architektur, die ihrem dritten Geburtstag noch entgegen fiebert, geschlagen geben. Eine Schande? Sicher nicht! AMD ist es gelungen, überraschend viel aus dem Athlon heraus zu holen und die Wachablösung mit dem Athlon 64 und der x86-64 Hammer-Architektur im September dieses Jahres ist bereits fest im Terminkalender vermerkt. Doch auch bei Intel erwartet uns Ende dieses Jahres etwas Neues.

Das Wettrennen zwischen AMD und Intel geht weiter und wir möchten die Gunst der Stunde nutzen, um AMD herzlich zu vier Jahre Athlon zu gratulieren.

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