Corsair HydroCool200 & Zern Delta-X im Test: Wasserkühlung im Vergleich
10/11Temperaturmessungen
Widmen wir uns nun der Leistungsfähigkeit der besprochenen Wasserkühlungen und einem Temperaturvergleich. Uns lag viel daran, den Test unter identischen Bedingungen durchzuführen und so viele Variablen wie möglich auszuschließen, die das Ergebnis beeinflussen konnten. So haben wir uns dazu entschieden, die Temperaturen während eines vierstündigen Laufes von Seti@Home mit zwei parallel ausgeführten Seti Clients mit identischen Work Units zu beobachten. So wurde unser 3,06GHz Pentium 4 über die gesamte Testphase auf 100%iger Auslastung gehalten und produzierte genug Abwärme, um ein aussagekräftiges Ergebnis herbeizuführen.
Wir haben uns für einen Testzeitraum von vier Stunden entschieden, da wir auch den Faktor einer unterschiedlichen Wassermenge berücksichtigen wollten. So haben wir den Test mit dem MAGNUM Wasserkühler auch mit fünf Litern Wasser durchgeführt, um auf etwaige unterschiede durch diesen Faktor einzugehen. Hätten wir eine kürzere Testdauer gewählt, wäre das Ergebnis zu Gunsten der Apparatur mit fünf Litern verfälscht worden, da sich die Wassertemperatur noch nicht stabilisiert hätte.
Außerdem ließen wir die Systeme vor dem Test immer ruhen, bis sich die Wassertemperatur der Raumtemperatur angeglichen hatte. Nur so kann man ein repräsentatives Ergebnis erhalten, da eine normale Wasserkühlung, die jeden Tag im heimischen PC zum Einsatz kommt, auch nicht ständig mit kühlem Wasser befüllt wird, sondern sich das im Kreislauf befindliche Wasser immer auf einem Niveau mit der Zimmertemperatur befindet.
Um den Vergleich der Wasserkühlungen bei ähnlichem Aufbau stattfinden zu lassen, haben wir uns bei dem Komplettset von Zern dazu entschieden, die Messwerte ohne die in den Kreislauf integrierten Grafikkarten- und Chipsatzkühlkörper zu ermitteln, da sich so das Wasser durch die zusätzliche Abwärme der Grafikkarte und des Chipsatzes stärker erwärmt hätte als bei den anderen Probanden und ein objektiver Vergleich somit nicht mehr möglich gewesen wäre.
In unserem Test mussten folgende Konfigurationen gegeneinander antreten:
- Intel Boxed FMB2 Reference Kühler mit 12 Volt
- MAGNUM Wasserkühlung, 300ml Flüssigkeit, 12x12cm Lüfter mit 2000 U/min
- MAGNUM Wasserkühlung, 5 Liter Flüssigkeit, 12x12cm Lüfter mit 2000 U/min
- MAGNUM Wasserkühlung, 5 Liter Flüssigkeit, ohne Lüfter
- Corsair HydroCool200, 750ml Flüssigkeit, 'Flüster'-Modus
- Corsair HydroCool200, 750ml Flüssigkeit, 'Turbo'-Modus
- Zern Delta-X Komplettset, 350ml Flüssigkeit, 12x12cm Lüfter mit 1000 U/min
- Zern Delta-X Komplettset, 350ml Flüssigkeit, 12x12cm Lüfter mit 2000 U/min
- Zern Delta-X Komplettset, 350ml Flüssigkeit, ohne Lüfter
Als Wärmeleitpaste kam jeweils eine geringe Menge Arctic Silver II zum Zuge.
Nun jedoch endlich zu den Ergebnissen unserer Messungen:
System | Zimmer- temperatur |
maximale CPU Temperatur |
durchschnittliche CPU Temperatur |
Wassertemperatur am Ende |
---|---|---|---|---|
Intel Boxed Lüfter | 28°C | 65°C | 60°C | -- |
Magnum, 300ml, 2000U/min | 28°C | 54°C | 52°C | 38,0°C |
Magnum , 5 Liter, 2000U/min | 28°C | 49°C | 47°C | 32,0°C |
Magnum , 5 Liter, ohne Lüfter | 28°C | 54°C | 52°C | 37,5°C |
Corsair HydroCool200, 'Flüster'-Modus | 28°C | 50°C | 48°C | 34,0°C |
Corsair HydroCool200, 'Turbo'-Modus | 28°C | 47°C | 46°C | 32,5°C |
Achtung: Änderung der Zimmertemperatur! | ||||
Zern Delta-X, 1000U/min | 25°C | 51°C | 49°C | 35,6°C |
Zern Delta-X, 2000U/min | 25°C | 47°C | 46°C | 32,5°C |
Zern Delta-X, ohne Lüfter | 25°C | 64°C | 55°C | 50,0°C |
Corsair HydroCool200, 'Flüster'-Modus | 25°C | 49°C | 47°C | 32,0°C |
Corsair HydroCool200, 'Turbo'-Modus | 25°C | 47°C | 45°C | 30,5°C |
Leider ließen sich nicht alle Tests bei identischer Zimmertemperatur durchführen, da uns hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte und in absehbarer Zeit diese hohen Temperaturen wohl nicht mehr erreicht werden.
Dies hat zwar das Problem mit sich gebracht, dass wir die Zern Delta-X Wasserkühlung bei 28°C Zimmertemeratur nicht direkt mit dem Corsair HydroCool200 vergleichen konnten, andererseits brachte es einen anderen interessanten Aspekt mit in den Artikel ein: Den Einfluss der Zimmertemperatur auf das Gesamtergebnis.
Aus diesem Grund haben wir das Corsair HydroCool200 ebenfalls noch einmal mit 25°C Raumtemperatur getestet und können so direkte Vergleiche ziehen.
So änderte sich die Bestleistung des Corsair HydroCool200 von 47°C maximaler CPU Temperatur auch durch eine verringerte Zimmertemperatur nicht. Im 'Flüster'-Modus war hingegen eine leichte Verbesserung zu verbuchen. Die Umgebungstemperatur hat somit offenbar einen geringeren Einfluss, als viele im Vorfeld vermutet hätten.
Die Zern Delta-X Wasserkühlung kann in ihrer Standard-Ausführung mit einem 1000 Umdrehungen pro Minute schnellen Lüfter nicht ganz mit dem Corsair HydroCool200 mithalten und muss sich um 4°C im 'Turbo'- und um 2°C im 'Flüster'-Modus geschlagen geben. Dafür ist die Zern Delta-X Wasserkühlung in dieser Konstellation um einiges leiser als das externe Corsair HydroCool200 System.
Schraubt man allerdings den 2000 U/min schnellen Lüfter der Magnum Wasserkühlung auf den Zern Radiator, so verbessert sich das Ergebnis um 4°C und kann nun direkt mit dem Corsair HydroCool200 im 'Turbo'-Modus konkurrieren. Allerdings ist nun auch die Geräuschentwicklung wesentlich größer und bei beiden Systemen in etwa gleich ausgeprägt.
Der Betrieb ohne Lüfter ist bei der Zern Delta-X Wasserkühlung auf Grund ihrer geringen Wassermenge im Kreislauf nicht ratsam, da sich das Wasser sehr stark aufheizt und so Werte eines Intel Boxed Kühlers erreicht.
Die Zern Delta-X Wasserkühlung ist mit nur 50ml mehr Wasser im Kreislauf und identischem Lüfter satte 7°C kühler; auch wenn sich die Zimmertemperatur um 3°C unterschied, ist dies bemerkenswert. Dies liegt wohl vor allem am Radiator, der das Wasser im System sehr viel besser herunterkühlt, wie auch ein Blick auf die Wassertemperatur bestätigt, die 5,5°C auseinander liegt.
Bei den durschnittlichen Werten ist zu beachten, dass diese nach vier Stunden noch nicht ihren Endwert eingenommen hatten und weiter eine stetig steigende Tendenz auszumachen war, die sich bei längerem Durchlauf knapp der maximalen Temperatur annähern würde. Die meiste Zeit über befand sich die CPU Temperatur während der Tests nämlich etwa 1°C unterhalb der maximal gemessenen CPU Temperatur. Dieser Durchschnitt war jedoch nicht bei allen Systemen nach einer Laufzeit von vier Stunden erreicht.