Intel Pentium 4 mit 3,2 GHz im Test: Der letzte Northwood-Pentium

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Thomas Hübner
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Der Neue mit Hyper-Threading

Durch die HyperThreading-Technologie, die beim 3,0C GHz Pentium 4 nun ein zweites Mal im Bereich der Desktop-Prozessoren von Intel aktiviert wurde, ist der Prozessor nun in der Lage, auf zwei virtuellen Prozessoren effektiv zwei Aufgaben (Threads) parallel zu bearbeiten. Als Betriebssystem ist hierbei Windows XP Professional oder Home Edition sowie Windows 2000 oder Linux ab Kernel-Version 2.4.18 geeignet. Da wir uns an dieser Stelle nicht in den Tiefen der komplizierten Prozessor-Theorie verlieren wollen, soll eine kleine Grafik an dieser Stelle verdeutlichen, wie bei ein- und demselben Prozessortakt ohne Hyper-Threading ein bzw. mit Hyper-Threading zwei Threads verarbeitet werden. Näheres HyperThreading gibt es in unserem Grundlagen-Artikel über HyperThreading.

HyperThreading
HyperThreading

Beide CPUs haben dieselbe Aufgabe: Thread 1 (blau) und Thread 2 (ocker) sollen berechnet werden. Während eine CPU ohne Hyper-Threading in der angegebenen Anzahl an Arbeitschritten nur einen Thread abarbeiten kann, ist der Prozessor mit Hyper-Threading in der Lage, einen zweiten Thread durch die von Thread 1 nicht ausgelasteten Bauteile der CPU zu jagen. Beide Threads werden (in diesem optimalen) Beispiel somit exakt genauso schnell berechnet, wie der erste auf dem herkömmlichen Prozessor.

In der Theorie scheint HyperThreading also die Technologie zu sein, die die Leistung in ungeahnte Höhen treiben könnte, doch in der Realität sieht es derzeit etwas anders aus. Es steht hierbei außer Frage, dass HyperThreading in der Praxis etwas bringen kann - dies haben wir bereits in unserem Artikel "Intel Pentium 4 im Hyperthreading Spezial - Benchmarks über die pure Theorie hinaus" verdeutlichen können. Insbesondere beim Multitasking kann ein HyperThreading-Prozessor seine Stärken ausspielen. Ist dagegen nur eine Anwendung aktiv, sind neue Geschwindigkeitsrekorde nicht immer vorprogrammiert. Dafür gibt es derzeit einfach noch zu viele Anwendungen am Markt, die nicht sinnvoll in mehrere Threads zerlegt werden können. Bei neuen Projekten ist HyperThreading-Support dagegen immer häufiger auf der "ToDo-List" zu finden.

Wie stark man letztendlich durch den Einsatz von HyperThreading profitiert bzw. an Performance einbüßt, wird allerdings nicht nur von Applikationen bestimmt. Auch das Betriebssystem spricht hier ein entscheidendes Wörtchen mit. Laut Intel wird HyperThreading erst mit Microsoft Windows XP unterstützt - tatsächlich kann jedoch auch Windows 2000 Professional mit zwei physischen oder auch logischen Prozessoren umgehen. Die Grundlagen sind also definitiv da, warum ist also für Intel nur Windows XP Trumpf? Dies haben auch wir uns gefragt, und ließen beide Betriebssystem aus Interesse gegeneinander antreten. Die Ergebnisse haben wir im Report "Hyper-Threading: Windows XP vs. Windows 2000 - Wie groß sind die Leistungsunterschiede?" veröffentlich, in dem ganz klar hervorgeht, dass Windows 2000 insbesondere dann Probleme hat, wenn eine Nicht-HyperThreading-fähige Anwendung zum Einsatz kommt. Hier gibt es stellenweise erhebliche Leistungseinbrüche.

WinACE 2.11 – HyperThreading
    • Windows 2000 ohne HT
      150
    • Windows XP mit HT
      151
    • Windows XP ohne HT
      151
    • Windows 2000 mit HT
      179
Einheit: Sekunden
Quake 3 Arena – HyperThreading
  • 1024x768 Max Four:
    • Windows 2000 ohne HT
      324,8
    • Windows XP mit HT
      323,2
    • Windows XP ohne HT
      322,7
    • Windows 2000 mit HT
      302,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Aktives HyperThreading bei Anwendungen, die diese Technologie nicht voll unterstützten, führen in Windows 2000 zu einer leicht verminderten Performance. Mit einer HyperThreading fähigen CPU sollte man also ohne lange zu zögern auf Windows XP umsteigen.