Intel Pentium 4 mit 3,2 GHz im Test: Der letzte Northwood-Pentium
5/10Geringfügig höhere Leistungsaufnahme
Höhere Taktraten sind ja schön und gut, wenn da nur nicht das Problem mit der ebenfalls zunehmenden Leistungsaufnahme wäre. Denn was die Prozessoren an Strom durch ihre Schaltkreise laufen lassen, wird unweigerlich in Wärme umgewandelt. Wäre die Welt nicht schön, wenn es keine Verlustleistung (hervorgerufen durch den ohmschen Widerstand der Leitungen) gäbe? Leider sind wir noch nicht so weit und so müssen die Prozessor-Hersteller mit allen Mitteln verhindern, dass ihr nächster Bolide ein 100 Watt fressendes Monster wird. Wie sieht es mit dem neuen Produkt aus dem Hause Intel aus?
Keine Frage, Intels neuester Pentium 4 gehört keinesfalls zu den sparsamsten Vertreten des aktuellen Produktportfolios. Allerdings spiegelt die als "Thermal Design Power" (TDP) veröffentlichte Angabe nicht den maximalen Stromverbrauch wider. Bei Intel ergibt sich dieser Wert aus aufwendigen Betriebstests, aus denen der durchschnittliche Verbrauch hervorgeht und anhand derer festgelegt wird, welche Leistung eine Kühllösung kontinuierlich abführen muss. Daher sind die TDPs von Intel und AMD auch nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar.
Bei normaler Büroarbeit verbraucht der Prozessor daher deutlich weniger Strom. Auch hier sind es insbesondere die Computer-Spiele, die dem Prozessor alles abverlangen. Doch auch Bildbearbeitungs-, Encoding- oder Renderprogramme verlangen der CPU in etwa die TDP ab. Übrigens existieren auch Bildschirmschoner, die den Prozessor zum Schwitzen bringen. Dazu zählt beispielsweise der "Fishes" Bildschirmschoner aus dem Windows XP Plus Paket. Doch dass es kein Problem ist, mehr als die TDP aus dem Prozessor zu quetschen, zeigt ein kleines Programm namens Burn P6. Hier verschlingt die CPU ganz schnell 100 Watt.
Doch etwas ist besonders am neuen Pentium 4 mit 3,2 GHz. Die Erhöhung des Prozessortakts von 2,8C GHz auf 3,00 GHz lässt die Thermal Design Power um 12,2 Watt steigen, die nochmalige Erhöhung soll sich nun mit lediglich 0,1 Watt mehr begnügen? Intel scheint für den neuen Prozessorkern nur die Filet-Stücke auf den Wafern zu verwenden, die insbesondere aufgrund ihrer Reinheit im Mittel weniger Abwärme zu produzieren scheinen.