13,7 Prozent mehr Internet-Attacken im 2. Quartal
Die Zahl sicherheitsrelevanter Ereignisse ist im ersten Halbjahr 2003 leicht zurückgegangen. Sie sank von 160,5 Millionen im ersten auf 136,5 Millionen im zweiten Quartal. Dafür hat der Anteil bestätigter Attacken und gefährlicher Vorfälle im gleichen Zeitraum um 13,7 Prozent zugenommen.
Das ist das Ergebnis des vierteljährlichen Sicherheitsberichts für das Internet, den das Unternehmen Internet Security Systems (ISS) heute in Atlanta veröffentlicht hat.
Insgesamt 727 neue Schwachstellen hat das Forschungsteam der X-Force von April bis Juni registriert. 209 davon wurden mit dem Risiko-Level "High" eingestuft, 377 mit "Medium" und 141 mit "Low". Verglichen mit dem ersten Quartal, als 606 zusätzliche Lecks in Soft- und Hardware entdeckt wurden, entspricht das einem Anstieg um 20 Prozent. Den Sicherheitslöchern stehen 654 aufgespürte Würmer und hybride Gefahren gegenüber. Damit nähern sich Schwachstellen und Angriffsmethoden zahlenmäßig mehr und mehr an. Im gesamten Jahr 2002 standen 494 Gefahren noch 2.374 Lecks entgegen. Diese Entwicklung deute laut X-Force-Chef Chris Rouland darauf hin, dass Hacker immer gezielter bestehende und seit langem bekannte Schwachstellen angriffen.
Bei den Angriffszielen zeichnet sich ebenfalls ein eindeutiger Trend ab. Obwohl die FTP- und HTTP-Ports noch immer unter den zehn am meisten attackierten Ports sind, haben die Angriffe auf diese beiden Schnittstellen in den letzten 18 Monaten um durchschnittlich 46 und 96 Prozent abgenommen. Am häufigsten attackiert wurden Port 80 (45,54 Prozent), 137 (20,22 Prozent) und Port 1434 (13,68 Prozent).
Gefährlichster Tag für die IT-Sicherheit war im zweiten Quartal der Mittwoch. Durchschnittlich 1.809.222 Security-Events hat die X-Force für die Wochenmitte registriert. Dazu gehören auch Attacken, die dem so genannten Hacktivismus zuzurechnen sind. Das US-Ministerium für Homeland Security hat seine Gefahrenstufe für politisch motiviertes Hacking und Cyberterrorismus zweimal auf "Orange" (große Gefahr) erhöht. Einmal war dies der Fall von 17. März bis 16. April während des Irak-Krieges und ein zweites Mal zwischen 20. und 31. Mai als Reaktion auf terroristische Angriffe in Saudi Arabien und Marokko.