Asus bringt Dual-Canterwood-Mainboard
Seit dem Start des i875P ist nun schon einige Zeit vergangen und mittlerweile dürfte klar sein, dass der Canterwood der schnellste Chipsatz für Pentium 4-Plattformen ist. Was würde nun näher liegen als eine Xeon-fähige Variante des i875P vorzustellen. Asus machte nun den ersten Schritt.
Eigentlich ist der i875P mit seiner Unterstützung für teuren ECC-Speicher von vorne herein als Workstation-Chipsatz vorgesehen gewesen, jedoch fehlte ihm zum Erfolg in diesem Sektor eines: Der Support von Xeon-Prozessoren. Diese ehemalige Versorgungslücke beseitigt nun der allseits bekannte Mainboardhersteller Asus mit dem PC-DL Deluxe. Der Clou dieser Platine ist, dass insgesamt zwei Xeon-Prozessoren auf ihr Platz finden. Unter Anderem auch die brandneuen 3.06GHz-Versionen mit 1 MB Level 3-Cache. Folgende Features bietet das PC-DL Deluxe:
- Dual Intel Xeon 3.06GHz+ CPUs
- Northbridge: Intel 82875P (Canterwood) MCH
- Southbridge: Intel 82801ER (ICH5R)
- Up to 4GB unbuffered PC2700 ECC DDR memory, 4 DIMM slots
- Intel 82547EI CSA Gigabit Ethernet controller
- Supports RAID 0 function on Serial-ATA from Intel 82801ER
- Supports RAID 0, 1, 0+1 function on Serial-ATA drives from Promise PDC20378 controller
- 6 x USB 2.0 connectors and 2 x IEEE 1394 connectors for various high speed peripherals connection
- Build-in AD1985 6 channel Audio controller for ASUS Instant Music function
- Intelligent BIOS supports Q-Fan, C.P.R. & ASUS POST Reporter function
- 1 x AGP 4X/8X slot, 5 x 32-bit/33MHz/5V PCI slots
Weder der Preis, noch das Erscheinungsdatum des Asus PC-DL Deluxe sind uns zur Zeit bekannt. So wie es aussieht hat Asus hier jedoch nicht den ursprünglich geplanten Canterwood-ES-Chipsatz verbaut - wie man hätte denken können. Dieser soll im Herbst erscheinen und sollte eigentlich für Entry-Level-Server gedacht sein und somit auch 64bit PCI-Steckplätze im Programm haben. Wie man unschwer erkennen kann, bietet das PC-DL Deluxe diese jedoch nicht und auch laut den Spezifikationen wurde hier ein ganz normaler i875P-Chipsatz verbaut. Der Fokus liegt also ganz klar auf dem Workstation-Segment. Dies würde allerdings ebenfalls bedeuten, wenn die Angaben auf der Seite von Asus stimmen, dass jeder i875P von Haus aus zwei physikalische Prozessoren unterstützt. Intel erwähnte dies bis jetzt aber in keinem Datenblatt.
Für die Mainboardhersteller wäre dies jedoch eine gute Nachricht, da der Canterwood mit knapp $53 für North- und Southbridge dann zu den günstigsten SMP-Chipsätzen gehören würde. Auch Intel würde daraus Profit schlagen und im heiß umkämpften Workstation-Markt ein neues Ass im Ärmel haben. Jedoch braucht man für den Betrieb dieser Platine immer noch ein teures E-ATX Netzteil, welches den Stromhunger der zwei Xeon-Prozessoren stillen kann.