14 DDR400 Speichermodule im Test: Intels i865PE bis an seine Grenzen
21/21Fazit
Welcher Speicher geht nun als Sieger aus diesem Vergleichstest hervor? Eine klare Antwort darauf ist wohl kaum möglich. Zu unterschiedlich sind die Preise und die gelieferten Ergebnisse. Die besonders teuren Speicher können zwar beim Standardtakt mit schnellsten Timings überzeugen, bei hohen Taktraten bleibt ihnen jedoch schnell die Luft weg. Hier machen die billigen Markenspeicher ohne Overclocking-Ruf eine deutlich bessere Figur. Außerdem ist da auch noch der Geldbeutel, der beim Kauf mit entscheidet.
Die Corsair TWINX512-3200LL, welche im Laden ab 166 Euro erhältlich sind, beinhalten zwei aufeinander abgestimmte 256 MB große DDR400 Module, die mit einem schwarzen Alumium-Heatspreader ausgerüstet sind. Als einem von zwei Riegel-Paaren war es den TWINX512-3200LL bei Standardspannung vergönnt mit aktivierter Turbo-Option zu Höchstleistungen aufzulaufen. Wer Performance ohne Kompromisse möchte, der ist mit diesen Modulen gut beraten, wird jedoch keine Rekorde beim Takt aufstellen. Mehr als 225 MHz sind nicht drin, sinnvoll sind sogar nur 217 MHz, da hier die Spannung nicht auf kritische Werte angehoben werden muss. Mit 166 Euro gehören sie darüber hinaus zu den teuersten Modulen dieses Vergleichs.
Über die Corsair TWINX512-3200LL Platinum können wir nur wenig positive Worte verlieren. Im Handel sind diese mit silbernen Alumium-Heatspreadern bestückten Module in etwa 10 Euro teurer als die ohnehin schon teuren Corsair TWINX512-3200LL. Für diese Mehrinvestition sollte man eigentlich mehr geboten bekommen. Dies war bei den uns vorliegenden zwei Riegeln jedoch nicht der Fall. Letztendlich müssen sie sich den TWINX512-3200LL geschlagen geben, welche bei gleicher Betriebsspannung grundsätzlich bessere Timings vertragen.
Die Corsair XMS3200C2 sind aktuell für 60 Euro das Stück zu haben. Für 2x256MB müssen also mindestens 120 Euro den Besitzer wechseln. Damit sind sie deutlich günstiger als die aufeinander abgestimmten Module der TWINX Modellreihe. Die uns vorliegenden XMS3200C2 stammen noch aus unserem ersten Speichervergleich im August letzten Jahres und können damit natürlich schwer mit den Modulen verglichen werden, die jetzt unter dem Label XMS3200C2 verkauft werden. Auch Corsair hat in diesem Zeitraum ordentlich dazugelernt. Dennoch zeigt sich, dass dieser recht betagte Speicher einiges zu leisten im Stande ist. Mit den Corsair TWINX512-3200LL können sie dennoch nicht ganz mithalten. In dieser Leistungsklasse gibt es jedoch ehrlich gesagt deutlich günstigere Alternativen.
Zu den Crucial DDR400 Modulen mit einer Kapazität von 256 MB kann eigentlich viel gesagt werden. Sie werden nur von Crucial direkt vertrieben, womit sie auch kaum dem Preiskampf der Shops untereinander unterliegen. Sie sind für knapp 52 Euro je Stück im Handel erhältlich. Damit ist ein Paar zwar deutlich billiger als die vorliegenden Speicher von Corsair, dennoch sind sie alles andere als günstig. Darüber hinaus handelt es sich lediglich um Samsung Module, auf denen sich ein Crucial-Aufkleber befindet. Die Ergebnisse sind nicht schlecht, stechen jedoch nicht aus der breiten Masse hervor. Hier muss man sich letztendlich fragen, ob ein Aufkleber von Crucial diesen Preis Wert ist. Von diversen Händlern ebenfalls vertriebene Original Samsung-Module sind bereits für 42 Euro erhältlich.
Der Griff zu Speicher aus dem Hause Infineon ist sicherlich für viele eine Investition in den Standort Deutschland, wenngleich die Module hierzulande gar nicht gefertigt werden. Infineon genießt einfach viele Sympathien und weiß auch mit seinen DDR400 Modulen zu überzeugen. Die im Rahmen dieses Tests vorgestellten CL3 Module mit 256MB Kapazität sind ab ca. 42 Euro erhältlich. Für ein Paar sind also immerhin 84 Euro auf den Tisch zu legen - für die gebotene Leistung ein wirklich fairer Preis. Obwohl es sich nur um CL3 Speicher handelt, war während unseres Tests ein Betrieb mit CL2.5 ohne Probleme möglich. Auch ein durch Übertakten möglicher Speichertakt von 233 MHz kann sich sehen lassen.
Schon beim ersten DDR400 Vergleich auf einer nForce 2 Platine machten die Module aus dem Hause Kingmax eine gute Figur. Auch auf einer i865PE weiß der Speicher zu überzeugen, ohne dabei auf die schnellsten Timings angewiesen zu sein. Leider gibt es in Deutschland derzeit keinen Anbieter, der diese Module im Portfolio hat. Die gebotene Leistung ist in Ordnung, allerdings lohnen sich hierfür kaum Kopfstände um den Speicher über Irrwege doch in die Hände zu bekommen.
Für viele Performance-Junkies stellte sich in den letzten Wochen und Monaten die Frage "Kingston HyperX oder Corsair Twinx?", die Antwort darauf kann letztendlich nur der Preis geben. Die von uns getesteten Kingston HyperX PC3500 stehen den TWINX512-3200LL in der Leistung in nichts nach und so ließ sich auch bei den HyperX der "Turbo"-Modus im Bios aktivieren. Ebenso kann sich keiner der beiden Riegel durch bessere oder schlechtere Timings auszeichnen. Sie liefern sich schlicht ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch preislich scheint man sich abgesprochen zu haben. Das Kingston HyperX PC3500-Kit bestehend aus 2x256MB ist ab 169 Euro erhältlich - kauft man die Riegel jedoch einzeln, so fällt jeder Riegel mit ca. 72 Euro zu Buche. Auf diese Art und Weise ließen sich also satte 25 Euro sparen. Beim Kauf der einzelnen Riegel ist man mit Kingston also deutlich besser beraten.
Wie Crucial setzt auch Kingston beim ValueRAM auf Samsung-Riegel denen man einen Kingston Aufkleber verpasst hat. Allerdings ist der 256 MB große Kingston ValueRAM bei deutlich mehr Händlern lieferbar, so dass sich auch hier der Preiskampf bemerkbar macht. Für zwei dieser Module sind insgesamt 84 Euro auf den Tisch zu legen. Damit kommt hier auf jeden Fall für vergleichsweise wenig Geld an guten Arbeitsspeicher. Bei DDR400 sind mit 2.5-3-3-5 gute Timings möglich, obwohl es natürlich schneller geht, wie Kingston selbst mit den HyperX eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Wie bei den Riegeln von Kingmax, so ist auch die Verfügbarkeit der Overclocking-Module aus dem Hause OCZ in Deutschland sehr beschränkt. Die von uns getesteten EL DDR PC3200 Dual Channel sind als Kit bestehend aus 2x256MB gar nicht verfügbar. Deshalb fällt eine abschließende Bewertung des Speichers recht schwer. Mit den Timings 2.0-2-3-5 ist der Speicher recht performant, kann jedoch nicht ganz mit Corsair oder Kingston mithalten. Hier wäre der Preis das entscheidende Verkaufskriterium - leider gibt es die Module nicht in Deutschland, so dass sich alles weitere erübrigt.
Sicherlich setzen selbst Speicherhersteller wie Crucial oder Kingston nicht ohne Grund auf Original Samsung Module. Für ihren Preis bieten die Module von Samsung einfach eine solide Leistung. Bei den uns vorliegenden 256MB (M368L3223ETM-CCC) und 512MB (M368L6423ETM-CCC) großen Original-Modulen von Samsung finden sich bereits neue Speicherchips die zwar bei den Timings keine neuen Rekorde aufstellen, dafür jedoch beim Übertakten mit 245 MHz ungeahnte Taktraten erreichen. Für zwei 256 MB Module sind knapp unter 83 Euro auf den Tisch zu legen. In den Genuss von 1 GB Arbeitsspeicher (2x512MB) kommt bei Samsung bereits für 176 Euro - bei Corsair oder Kingston (HyperX) ist man bei diesem Preis schon froh 2x256MB in seinen Rechner verbauen zu können.
Seit unseren DDR400-Speichervergleich auf einer nForce 2 Platine, an dem auch diese 256 MB Module teilgenommen haben, hat sich viel getan. Vor allem am Preis hat sich einiges verändert. Während die Module vor gut einem Monat noch für 71 Euro (2x256MB) zu ergattern waren, müssen nun mindestens 83 Euro den Besitzer wechseln. Das schmälert die Leistungen des takeMS-Speichers jedoch in keinster Weise. Mit den Timings 2.0-2-3-5 (außerhalb der Spezifikationen) kann sich der Speicher auf jeden Fall zum Spitzenfeld zählen, wenngleich er an die Leistung der wesentlich teueren Module von Corsair und Kingston nicht ganz heran kommt. Für den Preis ist die gebotene Leistung jedoch nach wie vor ausgezeichnet. Für 164 Euro erhält man bei takeMS übrigens satte 2x512MB Arbeitsspeicher, die fast die schnellen Timings der kleinen Module schaffen. Preislich in beiden Fällen sehr attraktiv.
Auch bei den sehr guten Modulen von Twinmos hat sich preislich in den letzten vier Wochen einiges geändert. Damals noch für 70 Euro im Doppelpack zu haben, kommt man jetzt nicht unter 84 Euro an zwei CL2.5 Riegel, die ohne Probleme mit CL2.0 betrieben werden können. Alles in allem sind sie ähnlich performant wie die Riegel von takeMS und können dabei auch preislich mit diesen konkurrieren. Für den preisbewussten Käufer gibt es damit in Form der Twinmos Riegel mit Twinmos Chips eine gute Alternative.
Hinweis: An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die von uns auf einem P4P800 Deluxe der Firma Asus erreichten Ergebnisse nicht ohne weiteres auf andere Platinen übertragen werden können. Darüber hinaus kann nicht garantiert werden, dass die im Handel erhältlichen Module ebenfalls die Leistung der Module bieten, die uns zum Test von den Herstellern zur Verfügung gestellt wurden. Das Übertakten von Komponenten kann außerdem zu Fehlern oder gar zur Beschädigung von Bauteilen führen.
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