NEC 1701 TFT-Monitor im Test: Der 16-ms-Monitor im Alltag

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Christoph Becker
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Spieletauglichkeit

Für viele Käufer ist mit Sicherheit die Spieletauglichkeit ein wichtiges Kaufargument für oder gegen einen TFT-Monitor. Konnten ältere Geräte hier aufgrund der Reaktionszeiten von 40ms nicht überzeugen, hat sich dies mit der neuesten Generation von LC-Displays weitestgehend geändert. Mittlerweile gibt es einige Modelle mit einer durchschnittlichen Reaktionszeit von 16ms, die somit ungefähr 62,5 Bilder pro Sekunde darstellen können (1/0.016 = 62,5). Dieser durchaus hohe Wert reicht zwar niemals an einen Röhren-Monitor heran, sorgt aber dafür, dass das altbekannte Nachleuchten auf ein Minimum reduziert wird. So konnten wir während unseres umfangreichen Spieletestprogramms keinerlei offensichtliche Schlierenbildung beobachten.

Auch extremste Belastungen durch Quake 1 oder Quake 3 mit aktiviertem ProMode trotzte der NEC 1701 mit Bravour und konnte uns voll und ganz überzeugen. Ebenfalls überzeugte der Monitor in anderen bekannten und weitaus langsameren Titeln, wie zum Beispiel Unreal Tournament 2003 oder Counter Strike. In diesen beiden Spielen konnten wir den Unterschied zu einem Röhren-Monitor nur durch den direkten und peniblen Vergleich erkennen. Achtet man nicht besonders darauf, fällt einem eine Schlierenbildung gar nicht erst auf.

Ebenfalls trug der gute Kontrast und die exzellente Wiedergabe von Farben zum unserem sehr guten Eindruck der Spieletauglichkeit bei. Frühere Geräte hatten oftmals das Problem, dass sie schlichtweg Spiele zu dunkel oder mit falschen Farben darstellen. Dies trug nicht gerade zum Spielvergnügen bei. Anders jedoch unser NEC 1701. Dank des relativ hohen Kontrastverhältnisses von 450:1 konnte er auch in dieser Kategorie voll und ganz überzeugen. Selbst mit nicht maximierter Helligkeit oder maximiertem Kontrast wurde unser Testspiel "Grand Theft Auto - Vice City" korrekt dargestellt, erschien uns also nicht zu dunkel und könnte trotzdem mit Hilfe des OnScreen-Menüs noch weiter auf die eigenen Bedürfnisse getrimmt werden. Um in Windows angenehm arbeiten zu können, nutzen wir bei der Helligkeit 62% und beim Kontrast 50% des Machbaren aus. Ist einem dieser Wert für Spiele zu gering, kann man ihn schnell - wie bereits beschrieben - heraufschrauben.

Fazit

Preis-Hammer Mit dem NEC 1701 kam ein durchaus interessanter TFT-Monitor der neuesten Generation zu uns. Insgesamt testeten wir das Display nun knapp zwei Wochen lang im Alltag und konnten in keiner der einzelnen Disziplinen nennenswerte Mängel am 1701 feststellen. In erster Linie konnte uns die Performance beim Spielen überzeugen. Selten haben wir einen Monitor dieser Klasse gesehen, der so wenig Nachleuchten produziert. Dank der äußerst schnellen Reaktionszeit von nur 16ms, konnte man die unschöne Schlierenbildung auf ein Minimum reduzieren und somit vor allem dem Anwender einen Gefallen tun. Nur bei extremster Belastung und sehr schnellem Bildwechsel konnten wir Ansätze von Nachleuchten erkennen - dies aber auch nur nach genauem Hingucken. Im normalen Alltag wird einem dies mit Sicherheit nicht besonders auffallen und so können wir dem NEC 1701 ohne Vorbehalte volle Spieletauglichkeit bescheinigen. Das Argument, dass TFT-Monitore nicht zum Spielen geeignet sind, betrachten wir dadurch von nun an als nichtig, da wir definitiv eines Besseren belehrt wurden.

Ebenfalls konnte uns das durchdachte Design des Monitors überzeugen. Vorbei sind die Zeiten als schnödes Grau den Schreibtisch dominierte und so kann der NEC 1701 auch in diesem Feld mit einer Kombination aus Schwarz und Silber punkten. Nicht berauschend, aber dennoch vollkommen ausreichend präsentierte sich auch der Lieferumfang. Des Weiteren löste NEC die Umsetzung der OnScreen-Menüs unser Meinung nach recht gut - man hätte jedoch etwas mehr für die Übersicht tun können. Das einzige Manko des Monitors hat nun dann auch mit jenem Menü zu tun, denn die dazugehörigen Navigationstasten am Gehäuse des Monitors sind schlichtweg zu klein und zu schlecht beschriftet worden. Hier bedarf es einiger Übung sich gut und vor allem sicher zurechtzufinden.

Zu guter Letzt wollen wir noch ein Wort über die potentielle Zielgruppe des 1701 erwähnen. NEC setzt den Monitor laut eigenen Aussagen in der Einsteigerklasse an, was wohl auch das Fehlen eines DVI-Anschlusses erklärt. Dieser Anschluss ist jedoch bei den momentan erreichbaren Auflösungen noch nicht von Nöten, da das ganz normale D-Sub-Signal sich in Bereichen von 1280x1024 oder 1600x1200 Pixeln noch nicht kritisch verhält und somit die Mehrkosten eines DVI-Anschlusses keinesfalls gerechtfertigt sind. So präsentiert sich das LC-Displays äußerst attraktiv im Preis. NEC gibt zwar eine unverbindliche Preisempfehlung von 489 Euro an, bei einigen Onlinehändlern ist er aber auch schon für knapp 440 Euro zu haben. Für diesen Preis und die dafür gebotene Leistung hat sich der NEC 1701 unseren "Preis Hammer" redlich verdient.

Bereits am Anfang unseres Reviews haben wir angekündigt, dass es bei unserem Testbericht einen eindeutigen Sieger gab - den Kunden. Noch nie bekam man für so wenig Geld so viel Monitor und dieser Trend wird sich mit Sicherheit auch in den nächsten Monaten fortsetzen, denn selten fielen die Preise für TFT-Monitore so schnell. Der Kunde kann sich glücklich schätzen, denn letztendlich geht er als Sieger aus dem Preiskampf der einzelnen Hersteller hervor. Viele stellen sich sicher immer noch die Frage, ob man nun einen Röhren- oder einen TFT-Monitor kaufen soll. Wir wollen keine Partei ergreifen, wollen jedoch die Gerüchte aus der Welt schaffen, dass LC-Displays ihren CRT-Kollegen unterlegen seien. Dies stimmt spätestens seit der neuen 16ms-Generation nicht mehr und wird sich in Zukunft sicher noch weiter in Richtung TFT verschieben. Wir sind jedenfalls froh, dass es endlich gleichwertige Alternativen für den großen, grauen Klotz auf dem Schreibtisch gibt.

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