EPoX 8KRA2+ mit VIAK KT600 im Test: Holt VIA zum Gegenschlag aus?

Christoph Becker
21 Kommentare
EPoX 8KRA2+ mit VIAK KT600 im Test: Holt VIA zum Gegenschlag aus?

Einleitung

Vor knapp zwei Monaten stellte man in Taiwan bei VIA einen neuen Chipsatz vor, der die Firma endlich wieder ins rechte Licht rücken und der scheinbar übermächtigen Konkurrenz von nVidia Paroli bieten soll. Die Rede ist von VIAs neuester Waffe im Kampf um den schnellsten Chipsatz für AMDs Athlon XP-Prozessoren, den VIA Apollo KT600. Nach der Quasi-Pleite KT400 und dem vollkommen in der Versenkung verschwundenen KT400A wohl eine der letzten Chancen, noch einmal auf den Profitzug Sockel A aufzuspringen. Denn der rollt schon lange die letzten Kilometer in Richtung Abstellgleis.

Nach vielen Testberichten zu aktuellen Platinen für Intels Pentium 4 wollen wir nun also wieder einmal einen genaueren Blick auf die Neuerungen rund um den Sockel A werfen. So traf zu unserem heutigen Test der KT600 in Zusammenarbeit mit der VT8237-Southbridge auf einem EPoX 8KRA2+ ein. Das Mainboard trägt die Revisionsnummer 0.3 und ist somit ein recht frühes Vor-Serien-Modell, von dem nur eine Hand voll Exemplare auf dem Globus unterwegs sind. Wir haben für den Test sowohl einen nForce 2 als auch den offiziell FSB400 tauglichen nForce 2 Ultra 400 heran gezogen und mit den jeweils aktuellsten Bios-Versionen samt XP3200+ nochmals durch den Benchmarkparcours geschickt. Erst vor einigen Tagen hatten wir in einer Meldung darauf aufmerksam gemacht, dass gerade der nForce 2 auf vielen Platinen mit der Zeit immer langsamer geworden ist, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Eine gute Voraussetzung für den KT600? Dieses Review wird es zeigen!

Der Chipsatz

Als Prozessorhersteller AMD den ersten Athlon XP mit einem 400MHz (real 200 MHz) schnellen Frontside-Bus ankündigte, herrschte bei den Chipsatzproduzenten kollektive Ratlosigkeit, denn kein bisher verfügbares Produkt konnte mit diesem Frontside-Bus ohne Probleme umgehen. Einzig einige Modelle von nVidias nForce 2 und VIAs KT400 beherrschten die 200MHz - allerdings zumeist nur für kurze Zeit und schon gar nicht garantiert. Nur SiS konnte bereits vor der Vorstellung der neuen Athlon XP Prozessoren mit einem FSB400 Chipsatz aufwarten. Dieser ist jedoch nur auf sehr wenigen Mainboards zu finden.

KT600 Northbridge
KT600 Northbridge

Mit einiger Verspätung schickt nun also VIA den KT600 für den 200MHz-Frontside-Bus ins Rennen. Fast panikartig hatte man diesen Chipsatz im Mai vorgestellt und damit direkt auf den Flop des KT400A reagiert, der seinem Vorgänger, dem KT400, bis auf den offiziellen Support von DDR400 eigentlich nichts voraus hatte und angesichts des unvermeidbaren FSB400 bei vielen Mainboardherstellern schnell wieder von der Roadmap verschwunden war. Kann der KT600 diese Serie beenden?