Microsoft schließt alle Pforten des Messengers
Wie AOL so hat auch Microsoft mit Hilfe des MSN und Windows Messengers ein eigenes Instant Message Netzwerk aufgebaut, auf das seither auch Programme dritter, wie z.B. Trillian, Miranda oder Odigo, Zugriff hatten. Diese drei können allesamt zu weiteren Netzen von AOL oder auch Yahoo Kontakt aufnehmen.
Nicht zuletzt aus diesem Grund erfreuen sie sich auch einer sehr großen Beliebtheit, die Microsoft schon länger ein Dorn im Auge ist. Wer unser Message-Netz nutzen möchte, der soll auch zu unserer Software greifen - so der Tenor der aktuellen Pläne des Softwaregiganten. Die neuesten Sicherheitslücken im Internet Explorer und Windows scheinen hierbei nur Öl ins Feuer zu gießen und Microsoft nutzt den allgemeinen Drang nach mehr Sicherheit aus, um auch beim eigenen Messenger Rechnung für mehr Sicherheit zu sorgen: Am 15. Oktober wird ein Sicherheits-Update in den .NET Messenger-Service eingespielt werden, der das Chat-Netz "sicher" machen soll. Alle unauthorisierten Programme werden ausgeschlossen - eine Verbindung wird nicht mehr möglich sein.
Wer mit Leuten im .NET Messenger Netz Kontakt aufnehmen möchte, wird dies ab besagtem Datum nur noch ab dem Windows Messenger 4.7.2009, dem MSN Messenger 5 oder MSN Messenger für Mac OS X 3.5 können. Für Mac OS 9 soll noch am 27. August der MSN Messenger 2.5 erscheinen, welcher dann auch nach dem Sicherheitsupdate Verbindung mit dem Service aufnehmen kann. Für Linux dagegen gibt es seither kein offiziellen Messenger von Microsoft und den wird es aller Voraussicht nach auch nicht so schnell geben.
Für die Entwickler von Fremdprogrammen hat Microsoft ein Partnerprogramm für den .NET Messenger ins Leben gerufen. Dort können diese eine Lizenz erwerben um das Instant Message Netzwerk auf legale Weise weiterhin erreichen zu können - bisher ist sich Microsoft jedoch noch nicht völlig im Klaren darüber, was eine entsprechende Lizenz beinhalten wird. Bleibt nur abzuwarten, wie Programmierer von Trillian und co. reagieren werden.