EIZO FlexScan L557 im Test: 17"-TFT im Alltagstest
6/11Das Design
Auch der FlexScan L557 wird von EIZO in der oberen Hälfte der 17"-TFTs eingeordnet und sollte natürlich unseren Ansprüchen an solch ein Gerät gerecht werden. Unter dem Unterpunkt "Design" werfen wir also einen genauen Blick auf das Drum-Herum des Monitors und auch die Verarbeitungsqualität wurde in unsere Wertung mit einbezogen. Jedoch mussten wir feststellen, dass EIZO den L557 in einem anderen Marktsegment platziert wie Konkurrent Samsung, der mit dem SyncMaster 172T eher die Design-Fetischisten anspricht. So präsentierte sich unser Testgerät in einem unauffälligen Grauton und glänzte auch beim Design eher durch Zurückhaltung als durch Offensive. Jedoch gibt es auch ein schwarzes Modell des FlexScan L557, welches den Beinamen "K" trägt.
Dieses durchaus unauffällige Design hat es jedoch in sich und präsentierte sich uns in einem sehr durchdachten Rahmen. So fallen vor allem beim ersten Betrachten des L557 die äußeren Abmessungen auf, die mit knapp 13mm schon als sehr klein zu bezeichnen sind. Nicht weiter verwunderlich, denn EIZO verkauft den L557 innerhalb der "SlimEdge"-Reihe, die besonders auf den Dual-Monitor-Betrieb optimiert ist. Zur Erinnerung: Der Samsung SyncMaster 172T besaß einen äußeren Rand von 2,4cm. Hier kann der L557 also gegenüber dem 172T eindeutig punkten, denn der Betrieb von zwei Monitoren nebeneinander kann somit optimal realisiert werden. Dieser Wert sucht momentan noch seines Gleichen und kann auch vom bisherigen Klassenprimus, dem SyncMaster 172T, nicht getoppt werden. Betrachtet man nun aber die Tiefe des Displays, so kann das Produkt aus dem Hause Samsung wieder aufholen. EIZO platzierte das Netzteil und die Signaleingänge an der Rückseite des Panels und macht den L557 somit zu einem alles andere als flachen TFT-Monitor. Stolze 5cm ist das LC-Display mitsamt Netzteil tief, ohne lediglich 3cm. Wenn man den Monitor selten von hinten betrachtet, und da die Nettotiefe des Displays immer vom Standfuß limitiert wird, soll dieses Manko aber nicht so stark ins Gewicht fallen. Samsung stellt hier das Optimum dar, EIZO den guten Standard. Ebenfalls platzierten die Designer von EIZO einige Luftschlitze an der Rückseite des Gehäuses, so dass auftretende Abwärme schnell nach oben entweichen kann und das LC-Display nicht unnötig aufheizt. Dies resultiert in einem deutlich kühleren Display gegenüber dem des Samsung 172T, welches in dieser Disziplin nicht gerade glänzen konnte.
Sehr gut löste EIZO auch die Platzierung der Bedientasten für das umfangreiche OnScreen-Menü. Diese liegen zentral im unteren Teil des Displays und präsentierten sich uns in einer besonderen Vielfalt. Insgesamt platzierte man neun Tasten auf dem L557, zu dessen Funktionen wir aber später noch kommen werden. Der Druckpunkt der Tasten ist gut, eine Beschriftung ist leider nicht vorhanden. Anstelle dieser gravierte man in wichtige Tasten einfach einen Buchstaben ein, der zu einer bestimmten Funktion gehört. Ohne einen Blick auf die Beschreibung geworfen zu haben, kann man so die Zusatztasten des Displays leider nicht intuitiv bedienen. Explizit die Navigationstasten der Menüs brauchen jedoch unser Meinung keinerlei Beschriftung, da die jeweilige Funktion vom aufgerufenen Menü bestimmt wird. Vergleicht man die Tasten des L557 mit denen des NEC 1701, so geht unser heutiger Testkandidat als alleiniger Sieger hervor. Genau an dieser Stelle lag nämlich einer der heftigsten Kritikpunkte am Display aus dem Hause NEC. Dank der Shortcut-Tasten kann der FlexScan L557 auch mit dem SyncMaster 172T gleichziehen, jedoch aber nicht überholen. Beide Monitore liefern hier einen durchaus guten Gesamteindruck ab.
Auch der Standfuß des EIZO FlexScan L557 präsentierte sich uns in einem guten Licht. Zwar verzichtete man auf mehrere Gelenke, kann aber auch mit dieser Lösung eine gute Leistung hervorrufen. So lässt sich der Monitor insgesamt um 5cm in der Höhe verstellen und um 5 bzw. 30 Grad nach vorne und hinten neigen. Die Schrauben für eine Montage an eine Wandhalterung oder einen Schwenkarm liefert EIZO gleich mit. Will man den L557 an einen solchen Schwenkarm anbringen, muss man jedoch durch das Herausdrehen zweier Schrauben den Standfuß entfernen. Nicht nur positives gab es über den Standfuß des FlexScan zu berichten: Die Höhenverstellung stellte sich als schwerer heraus als wir erwartet hatten. So arbeitete der verbaute Mechanismus eher unfiligran und ließ sich nur nach kurzem Kampf überreden in einer bestimmten Position zu verharren. Hier gefiel uns der SyncMaster 172T von Samsung besser. Eine kleine Kuriosität kam uns ebenfalls zu Gesicht: Der Standfuß kann in der Mitte um 45° nach unten abgewinkelt werden. Wozu diese Funktion gedacht ist, entzieht sich leider unseres Wissens.
Da EIZO als Zielgruppe für den FlexScan L557 vor allem die Bürohengste unserer Banken und Ämter sieht, gab man dem TFT-Monitor kurzerhand zwei Boxen mit auf den Weg. Ebenfalls vorhanden ist ein Kopfhöreranschluss an der linken Gehäuseseite. Die Leistungen der verbauten Boxen lag leider eher im nicht zumutbaren Bereich. Exzessiver Musikgenuss ist auf diesen 2x 1 Watt "starken" Böxchen leider nicht möglich. Für Arbeiten im Büro sind diese jedoch vollkommen ausreichend.