EIZO FlexScan L557 im Test: 17"-TFT im Alltagstest
9/11Spieletauglichkeit
Für den Großteil heutiger PC-Nutzer sind Spiele mit Sicherheit ein wichtiger Bestandteil des PC-Alltages und so will man natürlich auch, dass alles reibungslos funktioniert und es zu keinen Komplikationen kommt. Bei Röhren-Monitoren erübrigt sich diese Frage, bei TFT-Monitoren muss man sie jedoch stellen: Ist dieser Monitor zum Spielen geeignet? Ähnlich wie der Samsung SyncMaster 172T, hinterließ auch der EIZO FlexScan L557 einen durchaus positiven Eindruck.
Als Vergleich zogen wir den NEC 1701 aus unserem ersten Testbericht heran sowie sowie den Samsung SyncMaster 172T. Beim NEC-LC-Display handelt es sich um ein Gerät mit einer Reaktionszeit von 16ms (laut Angaben des Herstellers). Jedoch hat das in diesem Monitor verbaute Panel der Firma AU Optronics einige Besonderheiten zu bieten, die wir hier noch einmal kurz ansprechen wollen. So sind die von NEC angegebenen 16ms nur realistisch, wenn das Panel eine von 262.000 vordefinierten Farben darstellen muss. Liegt das Farbe außerhalb dieses Bereiches, verdoppelt sich die Reaktionszeit auf stolze 32ms. Der SyncMaster 172T von Samsung basiert auf einer ähnlichen Technik wie unser heutiger Testkandidat. Auch er nutzt ein Panel auf Basis der MVA-Technologie, welches jedoch von Samsung weiterentwickelt wurde und sich nun PVA-Display (Patterned MVA) nennt. Auf den Vergleich zwischen Samsung- und EIZO-TFT waren wir besonders gespannt, da beide Geräte zur Oberklasse der 17" LC-Displays gehören und in vielerlei Hinsicht vergleichbar sind. Als Referenz in Sachen Reaktionszeit gilt jedoch weiterhin der NEC 1701, der mit seinen 16ms das momentane Optimum darstellt - jedoch bei schlechterer Bildqualität. Während unseres Testes liefen sowohl der FlexScan L557 als auch der SyncMaster 172T am DVI-Anschluss, während der NEC 1701 sich hardwarebedingt mit dem D-Sub-Anschluss begnügen musste. Unser Testsystem besteht aus einer GeForce 4 Ti4600, einem Pentium 4 mit 3.0GHz, einem Abit IC7 und 1024MB Arbeitsspeicher. Genug der grauen Theorie, hier nun unsere Erfahrungen mit dem EIZO FlexScan L557:
- Quake 3 Arena:
Bei diesem Spiel handelt es sich bekanntlich um einen reinrassigen Ego-Shooter, der vor allem durch seine Schnelligkeit und sein gutes Gameplay lebt. Auch wenn es schon zur alten Garde gehört, ist Quake 3 Arena immer noch einen des besten Spiele, um TFT-Monitore an ihre Grenzen zu bringen.
Als hätten wir ein Deja-Vu, wiederholten sich hier die Ergebnisse des vorangegangenen Testes des Samsung SyncMaster 172T. Durch die hohe Geschwindigkeit und das schnelle Gameplay trennt Quake 3 Arena traditionell die Spreu vom Weizen. So unterlag auch der FlexScan L557 dem NEC 1701, konnte jedoch mit dem SyncMaster 172T gleichziehen und eine ebenso gute Leistung zeigen. Wir konnten nach intensiven Tests nur in wenigen Spielszenen eine leichte Schlierenbildung beobachten, die das Bild leicht verschwommen wirken lässt. Die gute Schaltzeit von 25ms und das qualitativ überragende MVA-Panel positionieren den L557 in Quake 3 Arena im oberen Mittelfeld, gleichauf mit dem Samsung-Monitor, leider aber hinter dem NEC 1701 mit 16ms und TN+ Film-Panel.
- Unreal Tournament 2003:
Auch die neueste Version des Online-Spektakels Unreal Tournament besticht durch sein starkes Gameplay und durch gute Grafik. Jedoch ist das Spielgeschehen nicht ganz so schnell wie das in Quake 3 Arena, reicht jedoch aber immer noch aus um TFT-Monitore an ihre Grenzen zu bringen. Vor allem die vielen Lichteffekte sind es, die den Testkandidaten das Letzte abverlangen.
Unreal Tournament 2003 zeigte uns ein ähnliches Bild wie Quake 3 Arena. Auch hier war der NEC 1701 das Maß aller Dinge und konnte sich in Sachen Schlierebildung absetzen. Der EIZO L557 konnte aber vor allem durch eine Eigenschaft beeindrucken: die erstklassige Bildqualität, die den NEC-Monitor klar in den Schatten stellt. Im Vergleich zwischen Samsung SyncMaster 172T und EIZO L557 zeichnete sich auch hier ein Patt ab.
- Counter-Strike:
Auch nach vielen Jahren immer noch von Hunderttausenden gespielt, darf natürlich Counter-Strike nicht in unserem Spieletest fehlen. Bei diesem Spiel stellen in erster Linie die schnellen Mausbewegungen und die oftmals sehr dunklen Levelabschnitte eine Herausforderung für die TFT-Monitor dar. Jedoch sollten mittlerweile alle am Markt erhältlichen Modelle fähig sein, dieses Spiel ohne Probleme darstellen zu können.
Im Shooter-Evergreen trafen wir auf das von uns erwartete Bild. Alle drei Test-Monitore lagen ungefähr gleich auf, sodass wir keinen wirklichen Unterschied feststellen konnten. Während sich bei den zwei vorherigen Ego-Shootern noch einige Schlieren bildeten, konnten wir in Counter-Strike keine offensichtlichen entdecken. Der Spielverlauf wird somit in keinster Weise eingeschränkt. Hat man das nötige Kleingeld übrig und spielt oft Counter-Strike, so sollte man die Monitore von EIZO und Samsung dem NEC 1701 vorziehen, da diese rein subjektiv gesehen die bessere Bildqualität liefern. Hier setzt sich die (P)MVA-Technik gegenüber der TN+ Film-Technologie ein weiteres Mal durch.