Vier Mainboard mit Intel i865 im Test: Abit, Gigabyte, MSI und QDI im Vergleich

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Thomas Hübner
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Fazit

Welches der hier getesteten Springdale-Mainboards ist denn nun das beste? Auch nach 15 Seiten und sehr aufwändigen und zeitraubenden Tests kann man dies nicht genau sagen. Wie definiert man "das Beste"? Ist es das schnellste Board? Das mit der besten Ausstattung, oder jenes, bei dem der Preis am ehesten zum Kauf einlädt? Deshalb hier unsere Gedanken zu den einzelnen Mainboards:

Preis-Hammer Leistung-Hammer

Abit IS7-G
Abit IS7-G
Abit IS7-G Lieferumfang
Abit IS7-G Lieferumfang

Mit dem IS7-G hat Abit ein Board geschaffen, welches fast allen Ansprüchen gerecht wird und besonders durch umfangreiche Overclocking-Möglichkeiten überzeugen kann. Die Performance stimmt und reichte das ein ums andere Mal für einen Platz unter den ersten drei. Das Boardlayout, hier insbesondere der Anschluss der P-ATA und S-ATA Festplatten hätte unserer Meinung nach besser gelöst werden können und auch beim Lieferumfang sind leichte Abstriche hinzunehmen. Dafür stimmt aber der Preis: 145 Euro müssen für die von uns getestete Platine auf den Tisch gelegt werden. Wer die zwei S-ATA RAID Controller auf dem IS7-G nicht benötigt, der kann auch zum IS7 greifen, welches bereits für 102 Euro erhältlich ist und ansonsten alle Features des IS7-G bietet. Ganz "billig" wird es mit dem IS7-E. Hier ist nur das ICH5 und nicht das teuere ICH5/R verbaut. Darüber hinaus findet sich auf der Platine nur noch ein 100 MBit Ethernet Adapter, Firewire ist aber präsent. Hier ließen sich nochmals 9 Euro sparen. Ab ca. 93 Euro wäre dieses Board erhältlich. Diese 9 Euro mehr wären unserer Meinung aber sehr sinnvoll in IS7 investiert und mit 102 Euro ist es bei der gebotenen Ausstattung auf jeden Fall ein Preishammer.

Hardware-Hammer

Gigabyte GA-8PENXP
Gigabyte GA-8PENXP
Gigabyte GA-8PENXP Lieferumfang
Gigabyte GA-8PENXP Lieferumfang

Beim Gigabyte GA-8PENXP muss einfach das Wort "gigantisch" fallen. Der Lieferumfang ist von allen anderen Testeilnehmern unerreicht. Jeder nur erdenkliche Slot-Blende liegt diesem Board bei und auch bei Kabeln wurde nicht gespart. Nicht nur der Lieferumfang ist bei Gigabyte einmalig: auch das Modul zur Erweiterung der Spannungsteiler (Dual Power System 2) und die 6 DIMM Slots hat kein anderer Hersteller im Programm. Allerdings verzichtet man auf den Einsatz des ICH5/R - auf dem Board ist nur das ICH5 vertreten. Leider ist es alles in allem nicht das schnellste i865PE/Sprindalge Mainboard im Vergleich. Nicht zuletzt liegt dies daran, dass sich Gigabyte entgegen Abit, Asus, MSI und Co. an die Spezifikationen gehalten hat. Durch die vielen Erweiterungen und das Dual Power System 2 erwies sich das Board im Test etwas stromhungriger als die Konkurrenz. Hier darf es also durchaus ein etwas größeres Netzteil sein. Darüber hinaus sollte man das Gehäuse gut dämmen, denn die Lüfter auf der Northbridge und dem DPS2-Modul sind nicht gerade leise Vertreter ihrer Art.

Viele Features - höherer Preis. Mit 185 Euro ist das Board der teuerste Vertreter dieses Vergleichstest. Allerdings hat Gigabyte insgesamt 6 Platinen im Programm, welche sich von der Ausstattung und im Preis erheblich unterscheiden. Für 95 Euro kann man z.B. Besitzer eines Gigabyte Gigabyte GA-8IPE1000 werden.

Hardware-Hammer

MSI 865PE Neo2-FIS2R
MSI 865PE Neo2-FIS2R
MSI 865PE Neo2-FIS2R Lieferumfang
MSI 865PE Neo2-FIS2R Lieferumfang

Das MSI 865PE Neo2-FIS2R wird uns sicherlich aufgrund seinen umfangreichen BIOS-Optionen im Gedächtnis bleiben. Insbesondere das dynamische Übertakten der CPU je nach Belastung ist ein völlig neuer Ansatz, der sicherlich viele Trittbrettfahrer auf den Plan rufen wird. Gerade dieses Technik kann jedoch bei Anwendungen, die von der genauen Zeitmessung abhängig sind, zu Problemen führen. Da der User jedoch entscheiden kann, ob er diese Technik aktivieren möchte oder nicht, gibt es an dieser Stelle keinen Anlass für Kritik. Missfallen hat uns jedoch der außergewöhnlich hohe Frontside-Bus im normalen Betrieb - 40 MHz über dem von Intel vorgesehen Takt beim aktuellen 1.3 BIOS. Wenn MSI wollte, könnte man dieses Problem leicht durch ein BIOS-Update beheben, doch will man das überhaupt? Auch bei den Spannungen für Prozessor, Arbeitsspeicher und dem AGP müssen wir Kritik äußern. Ab dem Performance Mode "Fast" werden die Spannungen angehoben. Das muss nun wirklich nicht sein!

Das Board ist in der von uns getesteten Version für 149 Euro erhältlich. Bei dem Lieferumfang ein fairer Preis. Abit verlangt hier fast genauso viel, legt aber deutlich weniger Zubehör in den Karton. Für den kleineren Geldbeutel hat MSI diverse Versionen im Angebot. Das MSI 865PE Neo-L, ohne Firewire, mit nur einem S-ATA Controller und ohne RAID-Support, ohne Gigabit Ethernet (hier ist nur ein 100 MBit Controller vertreten) und mit weniger Zubehör ist ab 96 Euro erhältlich, bietet dabei aber weniger onboard-Features als das Abit IS7-E.

QDI P4I865GA-6A
QDI P4I865GA-6A
QDI P4I865GA-6A Lieferumfang
QDI P4I865GA-6A Lieferumfang

Beim P4I865GA-6A hat QDI an sehr vielen Seiten gespart. Knapper Lieferumfang, wenig Features onboard - in der von uns getesteten Version fehlt sogar onboard LAN - und auch bei der Performance ist es kein Überflieger. Dies scheinen auch die Händler erkannt zu haben. Leider konnten wir für das getestete Board mit i865G Chipsatz keinen Preis ausfindig machen. Das QDI P4I865PEA-6A mit i865PE Chipsatz, ICH5 (ohne RAID,) und onboard LAN ist mit 114 Euro deutlich teurer als die Konkurrenz und weiß dabei nicht mit Features, Lieferumfang und Performance zu überzeugen. Dafür hatten wir mit der Inbetriebnahme unserer P4I865GA-6A Platine am wenigsten Probleme - wenig Optionen im BIOS und daher auch wenig, was man falsch machen kann.

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