Detonator 51.75 - Klappe die zweite
Der gestern im Internet aufgetauchte Beta-Detonator 51.75 von nVidia sorgte schon vor seinem Erscheinen für große Spekulationen. Auf der einen Seite standen und stehen die kritischen Stimmen, die eine gesenkte Bildqualität bemängeln.
Auf der anderen Seite gab es die Hoffnungen seitens der nV-Gemeinde, der neue und angeblich von Grund auf für die GeForceFX-Reihe entwickelte neue Treiber würde dank neuer Optimierungen und einem integrierten Shader-Compiler, der ungünstig strukturierte Shader on-the-fly umsortieren kann, neue Leistungsdimensionen erschließen.
Nach nunmehr knapp einem Tag der öffentlichen Leistungsschau (wir berichteten) haben erstgenannte wohl Recht behalten und die hoffnungsvollen nVidia-Käufer müssen auf einen späteren Release (der dann hoffentlich auch irgendwann offiziell wird!) weiterhoffen.
Die neben der reinen Leistung äußerst interessanten Optionen des Treibers wurden unseres Wissens nach bislang sträflich vernachlässigt.
Neben den üblichen Funktionen für nView, Overlay-Settings für Farbe und Overscan, zusätzlich freischaltbaren Informationsseiten für AGP-Settings, Taskbar Utility und nV Rotate gibt es allerdings auch mehr oder minder interessante neue Optionen.
Die zusätzlichen Informations-Seiten lassen sich mittels folgenden Textes wie schon in vielen Treiberversionen zuvor, freischalten. Der kursive Text muss in einem Editor als *.reg-Datei gespeichert und unter WindowsXP per Doppelklick der Registry hinzugefügt werden. Dies geschieht, wie immer, auf eigene Gefahr und ein komplettes Back-up zuvor ist anzuraten.
Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWARENVIDIA CorporationGlobalNVTweak]
"CoolBits"=dword:ffffffff
"NvCplEnableAGPSettingsPage" = dword:00000001
"NvCplEnableAdditionalInfoPage" = dword:00000001
"NvCplEnableClearViewPage" = dword:00000001
Eine kleine hauptsächlich optische Überarbeitung haben die Treiberseiten zu den Leistungs- und Qualitätsoptionen erfahren und auch die Einstellungen der Taktfrequenzen sind erneuert. Sie erlauben nun z.B. auf einer GeForceFX 5800 Ultra, die Benutzung des Lüfters zu erzwingen. Wer sich das in 2D allerdings freiwillig antun möchte bleibt fraglich.
Im More Direct3D-Tab gibt es die ziemlich interessante Option, einen 'Performance Graph' einzuschalten. Neugierig, wie wir waren, probierten wir dies und tatsächlich lief in 3D-Anwendungen von nun an ein Overlay mit bunt gefärbten Verlaufskurven mit. Dies ist ziemlich ungewöhnlich für einen Treiber und obschon er nur in einer Beta-Version vorliegt, stützt dies die Vermutung, der Treiber sei im Gegensatz zu vielen anderen sogenannten Beta-Treibern nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen.
Ein weiteres interessantes Feature ist die Möglichkeit, sich nunmehr direkt im Treiber, also ohne externe Tools und herumgeschreibe in der .inf-Datei persönlich angepasste Auflösungen zu erstellen. Besonders Besitzer hochwertiger 19"-CRT-Monitore könnten sich über diese Option freuen, da in der standardmäßig angebotenen 1280x1024 noch einiges an Möglichkeiten des Monitors brachliegt, während er mit 1600x1200 deutlich überfordert ist.
Unser Iiyama Vision Master 451 freute sich jedenfalls über die Möglichkeit, den Desktop von nun an in 1400x1050, also innerhalb des üblichen 4:3-Verhältnisses, darstellen zu dürfen. Das Übernehmen der Einstellungen in diesem Tab brachte allerdings ein Einfrieren des Computers mit sich, scheint also noch nicht wirklich ausgereift zu sein. Beim fälligen Neustart jedoch stand die neue Auflösung wie gewählt zur Verfügung. Auf einer GeForce4 Ti4800 funktionierte die custom resolution jedoch ohne Absturz und wie gewünscht.
Weiterhin interessant ist, dass nVidia wohl ihrem eigenen Mut nicht mehr so ganz traut und die Temperatur, bei der sich der Chip selbständig heruntertaktet, von ehemals 140°C auf 120°C gesenkt hat.
Das Urteil über diesen Beta-Treiber fällt also dreigespalten aus, wie selten zuvor.
- Geschwindigkeit: Unterhalb der (hohen) Erwartungen
- 3D-Bildqualität: Pfui
- 2D und Features: Hui