Athlon 64 FX-51 und Athlon 64 3200+ im Test: Zauber der AMD64-Architektur
12/57Betriebssystem- und Anwendungs-Support
Natürlich nützt auch der beste 64-Bit Prozessor nichts, wenn er nicht auch durch Betriebssysteme optimal unterstützt wird. Einer der wohl bekanntesten Vertreter ist Windows XP 64-Bit Edition 2003, das AMD seinen Testsystemen in einer Alpha Version mit der Build 1033 beigelegt hat. Es gibt jedoch bereits eine frühe Beta mit der Buildnummer 1069. Diese bietet bereits einige Treiber etwa für VIAs K8T800, nVidias nForce 3 und GeForce FX Karten (Detonator 51.51). Denn hier liegt gleich die erste Hürde eines 64-Bit Betriebssystems. Treiber, die unter 32-Bit Systemen problemlos ihren Dienst verrichteten, sind für 64-Bit Betriebssysteme völlig ungeeignet. Deshalb müssen alle Treiber und der komplette Kernel-Code auf das 64-Bit Systeme portiert und neu kompiliert werden. Dies hört sich einfacher an, als es ist. Bisher stehen hierfür nämlich nur Compiler in Alpha Versionen bereit und auch mit dem einfachen Kompilieren ist der Umstieg längst nicht vollzogen. Der Code muss natürlich angepasst und auf den neuesten Stand gebracht werden. Zudem ist es nicht möglich 32 und 64-Bit Code in einem Programm zu vermischen. Die Programmierer müssen sich für einen der beiden Wege entscheiden und ihre Programme entweder für 32 oder 64-Bit auslegen.
Für Linux 64 gilt dabei im Grunde dasselbe wie für Windows XP 64-Bit Edition 2003. Auch hier müssen die Programme und Treiber angepasst und neu kompiliert werden. Hierfür stehen bisher einige Beta-Compiler zur Verfügung. SuSE ist dabei ein Vorreiter und hat in der Vergangenheit eng mit AMD zusammen gearbeitet. So konnten SuSE und AMD auch zusammen als erstes die SuSE Linux für AMD64 Beta 1.0 veröffentlichen. Red Hat plant ebenso eine AMD64 Version seiner Linux Distribution. Red Hat Advanced Server und Red Hat Workstation sollen dabei zuerst in den Genuss der 64-Bit Unterstützung kommen. Doch auch die Endverbraucher sollen später durch Red Hat mit der AMD64 Technologie vertraut gemacht werden. MandrakeSoft plant ebenso eine Unterstützung, ebenso wie FreeBSD, die bereits an einer Portierung arbeiten. NetBSD hat die Portierung bereits abgeschlossen.
Im Folgenden eine Auflistung der Betreibsysteme, die bereits eine Unterstützung bieten:
Betriebssystem | Typ |
---|---|
SuSE Linux Enterprise Server (SLES) 8 | 32 & 64-Bit |
SuSE Linux 8.2 Personal & Professional | 32-Bit |
UnitedLinux Version 1.0 | 32 & 64-bit |
Conectiva Linux Enterprise Edition | 32-bit |
Linux AMD64 kernel patches | 64-bit |
Mandrake Linux 9.0 | 64-bit |
Mandrake Linux 9.1 | 32-bit |
Mandrake Linux Corporate Server 2.1 | 32-bit |
NetBSD | 32 & 64-bit |
SCO Linux | 32-bit |
Scyld Beowulf Cluster Operating System | 32-bit |
Solaris 9 for x86 (32-bit) | 32-bit |
Turbolinux 8 for AMD64 | 32 & 64-bit |
Windows 2000 Server (32 bit) | 32-bit |
Windows Server 2003 (32-bit) | 32-bit |
Des Weiteren folgt eine List der Betriebssysteme, die eine Unterstützung für die Zukunft planen:
Betriebssystem | Typ | Verfügbarkeit |
---|---|---|
Red Hat Enterprise Linux AS 3.0 | 32- & 64-bit | Beta Mitte 2003 |
SuSE Linux 8.3 Personal & Professional | 32- & 64-bit | September 2003 |
Windows XP Professional for AMD64 | 64-bit | Beta Mitte 2003 |
Windows Server 2003 for AMD64 | 64-bit | Beta Mitte 2003 |
Unter einem 64-Bit Betriebssystem können dann sowohl 32 als auch 64-Bit Anwendungen ausgeführt werden. Ein 32-Bit Betriebssystem ermöglicht es jedoch nicht, 64-Bit Anwendungen auszuführen. Um also einen optimalen Nutzen der neuen Technologie zu erhalten, muss man auf 64-Bit Betriebssysteme umsteigen. Um im 64-Bit Modus allerdings 32-Bit Anwendungen ausführen zu können, muss das Betriebssystem über einen so genannten „Thinking Layer“ verfügen, der alle 32-Bit Kernel Aufrufe enthält. 32-Bit Anwendungen werden automatisch an diesen Layer „weitergeleitet“. Dieser übersetzt die Parameter dann, soweit dies nötig ist, und ruft dann den 64-Bit Kernel auf. Des Weiteren werden die Ergebnisse dann wieder zurück übersetzt - falls notwendig.