Athlon 64 FX-51 und Athlon 64 3200+ im Test: Zauber der AMD64-Architektur
19/57Athlon 64 FX mit Registered Modulen
Der integrierte Speichercontroller des Athlon 64 FX bietet ein sogenanntes Dual Channel Speicherinterface, bei dem parallel auf zwei Speichermodule geschrieben bzw. gelesen werden kann. Dies hat eine Verdoppelung der theoretischen Speicherbandbreite zur Folge. Beim Einsatz von DDR400 Modulen beträgt diese ganze 6,4 GB/s (2x3,2 GB/s), von denen Messungen zufolge tatsächlich beachtliche 5,7 GB/s zur Verfügung stehen. Im Vergleich dazu erreicht ein Athlon XP 3200+ mit DDR400 Modulen und einem Dual Channel fähigen nForce 2 400 Ultra Chipsatz kaum mehr als 3,1 GB/s. Auch die aktuellen Pentium 4 Prozessoren haben da selbst mit einem i875P Chipsatz das Nachsehen. Mehr als 5,1 GB/s sind da kaum möglich. Der Speichercontroller des Athlon 64 FX weiß also nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis zu überzeugen.
Verglichen mit dem Athlon XP oder dem Pentium 4 Prozessor, welcher auf externe, in der Northbridge des Mainboards integrierten Speichercontroller setzen, hat die derzeitige Lösung beim Athlon 64 FX im Sockel 940 jedoch einen erheblich Nachteil: Da der Sockel 940 ursprünglich einzig und allein für die Opteron Workstation- und Serverprozessoren entworfen wurde, sehen entsprechende Mainboards auch besonderen Arbeitsspeicher vor, welcher ein höheres Maß an Datenintegrität bietet. Die Rede ist hierbei von so genannten Registered (oder auch Buffered) DDR SDRAM Modulen, welche darüber hinaus über einen Error Correction Code (ECC) verfügen können. Verglichen mit den in Desktop-Computern üblichen Unregistered (Unbuffered) DDR SDRAM Modulen verfügen die für Workstations und Server konzipierten Speichermodule über eine gewisse Intelligenz, ein Register, welches den Speichercontroller bei der Adressverwaltung entlastet.
Damit unterscheiden sich Registered DDR SDRAM Module im Detail doch erheblich von ihren Artgenossen, und fallen aufgrund ihres Einsatzbereiches natürlich auch durch ihren höheren Preis auf.
AMD hat jedoch noch ein weiteres Problem außer dem Preis: Das Joint Electron Device Engineering Council (JEDEC) hat bisher noch keinen Standard für mit 200 MHz getaktete Registered DDR SDRAM Module veröffentlicht, welche der Athlon 64 FX ansteuern kann und mit denen erst das ganze Potential der CPU entfesselt werden kann.
Aus Stabilitätsgründen, begründet durch zunehmendes Signalrauschen, sollte es ursprünglich überhaupt keinen DDR400 Standard geben, welcher jedoch dank Intels Engagement zumindest für normale Unbuffered Module verabschiedet wurde. Bei Registered Modulen sieht es derzeit noch anders aus. So wirft der DDR2 Standard bereits seine Schatten voraus. Erste Chipsätze, die diesen neuen Speicherstandard unterstützen, sollen hier von Intel im zweiten Quartal 2004 verfügbar sein und auch die Speicherproduktion der Speicherhersteller soll bis dahin erste Früchte getragen haben. DDR2 - von Anfang an als Nachfolger von DDR im Mobile, Desktop und Server-Segment konzipiert - ist dabei schon dermaßen greifbar, dass es sehr unwahrscheinlich erscheint, dass es eine Neuauflage des bestehenden Standards für Registered DDR SDRAM Module geben wird.