Athlon 64 FX-51 und Athlon 64 3200+ im Test: Zauber der AMD64-Architektur
27/57Zukunftsaussichten
Wie sieht es nun mit der Zukunft der Athlon XP, Athlon 64, Athlon 64 FX und der Opteron Prozessoren aus? Mit Sicherheit kann man das wohl nicht sagen. Schließlich ist von den ursprünglichen Plänen der Hammer-Architektur, welche im November 2002, also vor gut einem Jahr, vorgestellt wurden, wie bereits Eingangs erwähnt nicht mehr allzuviel übrig geblieben. Den Blick in die Zukunft möchten wir daher anhand der derzeit offiziellen Roadmap, welche auch öffentlich über AMDs Webseite erreichbar ist, und internen Produktfahrplänen wagen.
Der öffentliche Fahrplan von AMD wurde zuletzt am 14. Mai 2003 auf Vordermann gebracht, und wird deshalb die Zukunftspläne eher im Groben abstecken, als konkrete, verlässliche Termine zu nennen. Schon in diesem Halbjahr gibt es erste Abweichungen. Ursprünglich geplant waren hier die Vorstellung eines „AMD Athlon 64“ und „Mobile AMD Athlon 64“, doch auch ein Athlon 64 FX wurde am heutigen Tage vorgestellt. Auch ein neuer Duron-Prozessor, welcher mit bis zu 1,8 GHz taktet und mit 2x64kB L1- und 64kB L2-Cache daher kommt, hat vor Kurzem das Licht der Welt erblickt. Das untere Preissegment für Desktop- und Mobile-Prozessoren wird jedoch durch das „As market requires“ - „Wie der Markt es verlangt“ - Prinzip berücksichtigt. Auch das Ende des Pfeils deckt sich mit den neuesten Meldungen: Der neue Duron soll bereits zum Jahresende wieder eingestellt werden. Bis auf den Lapsus mit dem Athlon 64 FX lag die Roadmap bisher also goldrichtig. Im ersten Halbjahr 2004 ist dann der offizielle Wechsel weg von der 130nm SOI-Fertigung, hin zur 90nm SOI-Fertigung, vorgesehen. Der aktuelle Opteron-Kern (Codename Sledgehammer) wird durch den „Athens“ und der Athlon 64-Kern (Codename Clawhammer) durch den „San Diego“ bzw. „Odessa“ beim Mobile Athlon 64 abgelöst. Der Athlon MP soll je nach Kundenverlangen bis Mitte 2004 produziert werden, beim Athlon XP scheint eine Auslieferung bis Ende 2004 als gewiss. Bis zu diesem Punkt ist also alles höchst offiziell. Wie sieht es nun hinter vorgehaltener Hand aus?
An dieser Stelle möchten wir ein paar Informationen aus den uns zugespielten internen Roadmaps des Prozessorherstellers entnehmen. Zum Einstieg sollen hierbei die geplanten Lieferzahlen an den Einzelhandel und OEMs bis Mitte 2004 dienen:
Prozessor | Q3'03 | Q4'03 | Q1'04 | Q2'04 |
---|---|---|---|---|
Athlon XP 266 | 4685 | 2505 | 1045 | 0 |
Athlon XP 333 | 3321 | 4481 | 4195 | 1818 |
Athlon XP 400 | 274 | 488 | 1161 | 582 |
K8 754 | 70 | 433 | 1320 | 3600 |
K8 939 | 0 | 0 | 300 | 1350 |
K8 940 | 10 | 25 | 30 | 0 |
Im dritten Quartal (Juli-September) bilden die „langsamen“ und vergleichsweise günstigen Athlon XP Prozessoren bis 2600+ den Löwenanteil der ausgelieferten Chips, die CPUs Athlon XP 2600+ bis 3000+ mit einem 333 MHz schnellen Frontside-Bus sind mit 40 Prozent jedoch recht deutlich am Umsatz beteiligt. Die geplante Auslieferung von 274.000 Athlon XP 3200+ und XP 3000+ (erst seit kurzem als 400 MHz FSB Version verfügbar) fällt da kaum ins Gewicht. Auch die 80.000 Athlon 64 (FX) Prozessoren sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Im vierten Quartal 2003 werden die Athlon XP 333 MHz FSB Prozessoren zum „Mainstream“-Produkt. Bis zum Ende des ersten Quartals 2004 sollen die Athlon XP Prozessoren das Hauptgeschäft im Desktop-Segment des Halbleiterherstellers bilden. Erst dann wird das Blatt eine rasante Wendung nehmen, für die es Gründe gibt - neue Prozessoren. Dazu jedoch später mehr. Die Produktpalette der langsamen Athlon XP soll offenbar im zweiten Quartal des kommenden Jahres eingestellt werden - bis dahin sollten alle neu ausgelieferten Systeme ohnehin mit modernen Hauptplatinen und Arbeitsspeicher versehen sein. Im zweiten Quartal sollen nur noch 32 Prozent der ausgelieferten Prozessoren Athlon XP sein - der Athlon 64 wird zum Trumpf!