Athlon 64 FX-51 und Athlon 64 3200+ im Test: Zauber der AMD64-Architektur

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Thomas Hübner
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Zukunftsaussichten (Fortsetzung)

Doch Vorsicht! Athlon 64 ist nicht gleich Athlon 64. Außerdem scheint man inoffiziell von der Aussage „AMD64 in allen Produktsegmenten“ bereits wieder abgekommen zu sein. Aufgrund des im Prozessor integrierten Speichercontrollers muss man hier von Anfang an zwischen der Dual-Channel-Version, dem Athlon 64 FX, und der Single-Channel-Variante, dem Athlon 64, unterscheiden. Beide Prozessortypen basieren derzeit, geht man nach den Datenblättern, auf dem gleichen „Clawhammer“-Kern. Nichtsdestotrotz ähnelt der Athlon 64 FX in gewissen Punkten, insbesondere dem Sockel und dem Speichersupport, dem Opteron, welcher bekanntlich mit dem „Sledgehammer“-Kern gesegnet ist. Diese Verwandtschaft scheint auch AMD ein Dorn im Auge zu sein. Deshalb fristet der Athlon 64 FX-51, so wie er heute angekündigt wurde, nur ein kurzes Dasein, das sich auch in den geplanten Stückzahlen widerspiegelt. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2004 soll der Athlon 64 FX-51 im Sockel 940 eingestellt und durch eine Variante im Sockel 939 abgelöst werden. Auf Rücksprache mit AMD wurde uns jedoch versichert, dass die Sockel 940 Variante noch über das erste Quartal 2004 für einen leichten Übergang hinweg ausgeliefert werden soll.

Doch eins ist klar: AMD möchte den Server/Workstation und Desktop-Markt klar trennen - der Athlon 64 FX-51 stellt hier nur eine Übergangslösung für die Mainboard-Hersteller dar, um sich auf den Sockel 939 vorzubereiten. Schließlich wird dem Athlon 64 FX nicht trivial ein Pin genommen, vielmehr ändert sich das komplette Layout, um so auch einfachere Mainboards ermöglichen zu können.

Der Athlon 64 FX-51 wird im zweiten Quartal 2004 durch den Athlon 64 FX-53 im Sockel 939 und vermutlich 2,4 GHz Realtakt abgelöst werden. Ob der Athlon 64 FX-53 dabei schon auf dem in 90nm gefertigtem „San Diego“-Kern basieren wird, der dann auch AMDs Cool“n Quiet Technologie besitzen wird, ist dabei noch völlig unklar. Wie der FX-51 wird auch der FX-53 mit einem Dual Channel Speicherinterface daher kommen. Ob dann ebenfalls Registered (buffered) Arbeitsspeicher verlangt wird, ist dagegen noch nicht sicher. Wahrscheinlich ist jedoch der Einsatz von Unbuffered Modulen.

Von Anfang an auf lange Sicht geplant war der Athlon 64 für den Sockel 754. Bereits im letzten Quartal 2003 soll sein Lieferanteil mit den Athlon XP Prozessoren mit einem 400 MHz schnellen Frontside-Bus auf einem Niveau liegen. Das liegt nicht zuletzt an der Verstärkung die er im Oktober oder November erhalten wird: zu dem Athlon 64 3200+ mit 2,0 GHz wird sich der Athlon 64 3400+ mit 2,2 GHz hinzugesellen. Der Listenpreis dieses Modells wird bei happigen 637 US-Dollar liegen - das Gegenstück zum Anfang Dezember (laut bisheriger Planung) erscheinenden Pentium 4 3,4 GHz mit Prescott-Kern? Bis zum zweiten Quartal 2004 wird der Athlon 64 3400+ der schnellste Sockel 754 Prozessor bleiben, welcher dann vom Athlon 64 3700+ abgelöst werden wird - auch im Sockel 754.

Der Takt des Athlon 64 3700+ könnte 2,4 GHz oder 2,5 GHz betragen. Hier stellt sich nun die Frage, ob man diesem Takt noch mit in 130nm gefertigtem „Clawhammer“-Kern erreichen kann oder nicht. Ist dem so, sind viele Fragen beantwortet. Erreicht man diesem Takt aber nur mit dem 90nm Kern „San Diego“, werden weitere Fragen aufgeworfen. Laut der uns vorliegenden Roadmap ist dieser Kern nämlich nur für den neuen Sockel 939 vorgesehen, welcher von späteren Versionen des Athlon 64 FX genutzt werden wird und unter anderem für die Dual Channel Anbindung des Speichers Voraussetzung ist.

Auch bei den Sockel 754 Prozessoren muss etwas passieren: Schließlich fährt man die Auslieferung von Athlon XP Prozessoren im zweiten Quartal 2004 deutlich runter! Dies ist schlicht und ergreifend mit einem neuen Athlon XP für den Sockel 754 auf Basis der Hammer-Architektur zu erklären, dem jedoch ein wichtiges Feature dieser Architektur zu fehlen scheint: die 64Bit Erweiterung. Der Prozessor befindet sich derzeit mit dem Codenamen „Paris“ in der Entwicklung und soll, so wie der „Clawhammer“-Kern, im 130nm SOI-Prozess gefertigt werden. Der „Paris“ wird einen 256kB großen L2-Cache besitzen und wird auch die Cool“n'Quiet Technologie beherrschen.

Damit wäre „Paris“ ein Rückzieher. Schließlich wollte AMD die AMD64 Architektur in allen Produktbereichen etablieren.