Apple iPod 15 GB im Test: Die 3. Generation der MP3-Player-Revolution
4/9Bedienung
Eine wirklich gravierende Überarbeitung hat die Anordnung der Tasten erfahren. Zwar setzte bereits der iPod der 2. Generation auf Touchpads anstatt mechanischen und leicht anfälligen Knöpfen und einem Scroll-Wheel, damit hat man es bei der 3. Generation jedoch nicht belassen und auch die Positionen der Bedienelemente gehörig überarbeitet.
Vielleicht jedoch zuerst ein Wort zur Benutzerfreundlichkeit der Touch-Pad-Elemente. Zu Anfang war es schon eine relativ harte Umgewöhnung, nicht mehr auf den klar spürbaren Druckpunkt zu warten. Aber schon nach zwei, drei Tagen ging die Navigation auch mit der neuen Technik schnell von der Hand. Es ist schon angenehm, nur mit leichten Berührungen durch die Menüpunkte zu fliegen und nicht mehr die Angst haben zu müssen, es könnte sich doch einmal Dreck unter dem Scroll-Wheel nieder lassen, und das vormals so flüssige Drehrad zur quietschenden Scheibe verkommen lassen (was ehrlich gesagt in einem Jahr beim 5GB-Player nicht vorgekommen ist). Allerdings können wir der Tasten-Steuerung der 1. Generation durchaus auch einen großen Vorteil zusprechen. So erlauben die nicht allzu leichtgängigen Knöpfe jeder Zeit, den iPod "blind" in der Hosentasche zu bedienen. Bei der 3. Generation wird dieses Vorhaben ein Ding der Unmöglichkeit, da bereits die Deaktivierung der Hold-Taste unvermeidlich zu unkontrollierten Eingaben auf den empfindlichen Tastenelementen führt und man nur schwer an einen bestimmen Knopf gelangt, ohne dabei andere Bedienelemente zu berühren. Kann man auf einen solchen Blindflug jedoch verzichten, macht es schlichtweg Spaß, den iPod mit dieser für ein solch kleines Gerät als durchaus ungewöhnlich zu bezeichnenden Technik zu steuern. Und schließlich gibt es hierfür ja auch die Fernbedienung. Probleme im Normalbetrieb traten so praktisch nicht auf.
Und wie sieht es mit der Neuanordnung der vier Buttons aus, die bei Generation eins und zwei rund um das Scroll-Wheel positioniert waren? Nunja, Geschmackssache. Auch der Autor hatte zu Anfang seine Bedenken, doch selbst hier konnte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase Entwarnung gegeben werden. Wir wollen uns zwar nicht für eine Methode entscheiden, hat uns die Anordnung der ersten beiden Generationen doch zu sehr begeistert, wir können uns aber auch ohne Probleme dem neuen Konzept verschreiben. Für das Redesign gab es sicherlich zwei triftige Gründe. Zum einen wollte man außer der leicht veränderten Form und Größe ein klar sichtbares Zeichen, eine eindeutige Neuerung präsentieren. Zum anderen hätten die eingesetzten Touchpads bei zu eng aneinander liegender Positionierung sicherlich desöfteren dazu geführt, dass gerade bei großen Händen oder ruckartigen Bewegungen (Joggen) nicht nur die eine Taste erreicht wird, die es hätte sein sollen. Diese Gefahr hat man mit dem neuen Design der 3. Generation effektiv aus der Welt geschaffen.
Für Käufer der beiden größeren Varianten (15GB, 30GB) bietet sich zudem die Möglichkeit, den iPod mittels Kabel-Fernbedienung zu kontrollieren. Zwar beschränkt sich die Bewegungsfreiheit hier auf die aktuelle Playlist bzw. den aktuellen Ordner (Album, Interpret etc.), doch wer sich nicht alle fünf Minuten dazu entschließt, ein anderes Album zu hören und lieber innerhalb einer Abspielliste navigiert, wird sich daran nicht schwer tun. Außerdem ist Sinn und Zweck der Fernbedienung, den iPod auch dann zu bedienen, wenn er schwer zu erreichen und sicherlich nicht sichtbar in irgendeiner Tasche steckt. Durch die einzelnen Menüs zu navigieren würde voraussetzen, die Reihenfolge aller Ordner und Menüpunkt zu kennen, es sei denn, Apple hätte der Remote-Control ein Display verpasst. Soviel Verbundenheit zu seinem MP3-Player wird jedoch nicht jeder Besitzer aufbringen.
Die Fernbedienung präsentiert sich im edlen Chrom-Design und dürfte dank des relativ breiten Klipps an fast jeder Jackenfalte sicheren Halt finden. Die Tasten besitzen einen ausgezeichneten Druckpunkt und dank der unterschiedlichen Formen gelingt es nach wenigen Minuten, ohne Blick auf die Knöpfe sicher zu navigieren. Die Hold-Taste rundet den guten Funktionsumfang der Fernbedienung ab, der im Endeffekt nur noch durch ein Display hätte übertroffen werden können. Ob so etwas Sinn macht, wollen wir an dieser Stelle nicht erörtern. Der Autor braucht es zumindest nicht.
Die Hardware stimmt also, doch gelingt erneut die Symbiose zur Software? Hier hat man sich bei Apple auf alte Tugenden berufen und die Menüführung praktisch unverändert beibehalten. Die Navigation ist einfach, extrem schnell und praktisch binnen Minuten ohne einen Blick ins Handbuch zu erlernen. Bleibt in diesem Abschnitt nur das Fazit, dass einer der größten Pluspunkte des Apple-Players auch weiterhin in der benutzerfreundlichen Bedienung liegt, die nun schon seit Jahren ihres gleichen sucht.