MSI KT6 Delta im Test: VIA KT600 gegen nForce 2
3/12Das MSI KT6 Delta
Mit dem KT6 Delta erreichte uns zum allerersten Mal ein Mainboard für den AMD aus dem Hause MSI. Hatten wir vorher schon einige wenige Intelboards von MSI zu bestaunen, hält nun auch der AMD-Sektor von MSI bei uns Einzug. Das MSI KT6 Delta stellt zudem unsere erste "finale" KT600-Lösung dar. Kommt nach der erfolgreichen KT3-Serie nun der nForce2-Killer?
Lieferumfang
Die Ausstattung des MSI KT6 Delta FISR2 kann sich durchaus sehen lassen. Das Paket ist zwar nicht überfüllt aber geizig war man bei MSI auch nicht. So findet der geneigte User neben seinem Board noch einige Beigaben:
- Zwei orange Serial-ATA Kabel und ein Y-Stecker für die Stromversorgung von zwei Serial-ATA Geräten.
- 1 gerundetes 80poliges IDE- und ein gerundetes Floppykabel.
Angesichts der drei vorhandenen IDE Anschlüsse hätten wir uns ein wenig mehr erhofft. Glücklicherweise passt sich auch MSI dem Trend an und legt dem Board die Kabel in gerundeter Form bei. Somit gehören die elenden Fummeleien mit den doch recht sperrigen Flachbandkabeln der Vergangenheit an.
- 1 Slotblech mit zwei 6-poligen und einem 4-poligen Firewireanschluss.
- 1 Slotblech mit 2 USB Steckplätzen und 4 Diagnose-LEDs
Damit führt MSI alle drei verfügbaren Firewireports der Platine nach außen an die frische Luft. Mit den zusätzlichen USB Anschlüssen führt MSI insgesamt acht nach außen und schöpft damit die Kapazitäten der VT8237 Southbridge voll aus. Die anderen sechs Anschlüsse finden sich auf der ATX Leiste wieder. Doch dazu später mehr. Die 4 Diagnose-LEDs sind bei Fehlern eine gern gesehene Hilfe ähnlich wie die P80P Anzeige bei den Epox Boards. So muss sich der User bei Schwierigkeiten nicht vollkommen auf Beepcodes beziehen, sondern kann sich nach 16 verschiedenen LED Kombinationen auf Fehlersuche begeben.
- Handbuch (englisch)
- Handbuch für die Serial-ATA RAID Funktion (englisch)
- ATX Blende
- Treiber CD und 2 Treiberdisketten für den RAID Controller.
Alles in allem zeigt sich das MSI KT6 Delta sehr anschlussfreudig und es bleiben praktisch keine Wünsche offen. Das Handbuch ist leider nur in englisch, jedoch ist alles leicht verständlich dargestellt, sodass die Installation selbst Leuten mit wenig Englischkenntnissen nicht vor eine unüberwindbare Hürde stellen dürfte.
Das BIOS
Mehr denn je spielt das BIOS für die Performance und Stabilität eines Mainboards eine entscheidende Rolle. Selbst der schnellste Chipsatz kann durch ein schlecht programmiertes BIOS zur lahmen Ente mutieren oder der User erhält beim Kauf nicht nur das Board, sondern auch haufenweise Probleme. Das BIOS vom MSI KT6 Delta zeigt sich im gewohnten American Megatrends Outfit und lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Sämtliche Onboard Komponenten lassen sich bei Nichtgebrauch einfach und bequem abschalten um weitere Ressourcen freizugeben. Nebenher finden sich eine ganze Reihe weiterer Optionen zur Optimierung und Feinjustage:
Option | Einstellungen |
---|---|
SDRAM Frequency | 200 / 266 / 333 / 400 MHz |
SDRAM CAS Latency | 1,5 / 2,0 / 2,5 / 3,0 clocks |
Row Precharge Time | 2 / 3 / 4 / 5 clocks |
RAS Pulse Width | 6 / 7 / 8 / 9 clocks |
RAS to CAS Delay | 2 / 3 / 4 / 5 clocks |
Write Recovery Cycle | 1T / 2T |
Bank Interleave | Disabled / 2-way / 4-way |
SDRAM Burst Lenght | 4QW / 8QW |
SDRAM 1TCommand | 1T / 2T |
Fast Command | Normal / Ultra |
Fast R-2-R Turnaround | Disabled / Enabled |
Ein besonderes Augenmerk verdient die Einstellung der CAS Latency. Hier ist statt der sonst üblichen "2,0" sogar der Wert "1,5" einstellbar. Der Versuch diesen Wert bei 400MHz RAM Takt einzustellen endete trotz des guten Corsair Speichers bei uns jedoch mit einem schwarzen Bildschirm und ein Booten war erst nach einem CMOS Reset wieder möglich. Auch das 'Ultra FastCommand' konnten wir unter Standardbedingungen nicht zum Laufen bewegen. Doch auch die Overclocker kommen auf ihre Kosten:
Option | Einstellungen |
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CPU FSB Clock | 100 - 280MHz in 1MHz Schritten |
CPU Ratio (Multiplier) | 6 - 15x in 0,5er Schritten |
CPU V-Core | 1,350V - 2,300V in 0,025 bzw ab 2V in 0,1er Schritten |
V-Link Voltage | 2,60 / 2,70 / 2,80V |
DDR Voltage | 2,55 - 3,30V in 0,05er Schritten |
AGP Voltage | 1,55 - 2,10V in 0,05er Schritten |
Keine Frage, bei den Overclocking Einstellungen übertrifft MSI sich mal wieder selbst. Insbesondere bei den Spannungseinstellungen kann der mutige Overclocker in ungeahnte Höhen greifen, um das Letzte aus seiner Hardware heraus zu holen. Jedoch hätte man sich bei MSI den Gefallen tun können und einige Werte durch einen Schutz - beispielsweise mit einem Jumper - absichern können. Denn 2,3Volt V-Core bedeuten für heutige CPUs selbst mit Wasserkühlung oft einen recht schnellen Tod. Eine kleine Kindersicherung täte hier sicherlich nicht weh.