Intel Pentium 4 Extreme Edition mit 2 MB Cache: Der Cache-Überflieger?
32/32Fazit
Das soll er also gewesen sein, der Test des Pentium 4 Extreme Edition mit einem gigantischen Cache von 2 MB. Bisher hat Intel diesen Prozessor nur am Rande einer Pressemeldung im Zuge der Intel Developer Forum 2003 Fall Berichterstattung erwähnt, eine eigene Pressemeldung, mit der auch in der Regel die Verfügbarkeit eines neuen Prozessors einhergeht, hat man dem neuen Flaggschiff noch nicht zukommen lassen. Dies hat jedoch seinen guten Grund: Der Prozessor wird erst in 30 bis 60 Tagen verfügbar sein. Aus dem gleichen Grund hat sich Intel auch noch nicht zum Preis äußern wollen. Das ist ganz besonders schade, als dass wir zur Eingliederung des neuen Boliden einen Preis benötigen - also mussten wir schätzen. Dass Intel den Prozessor nicht verschenken wird, war dabei vorher klar. Dass er teurer als der derzeit schnellste Prozessor aus dem gleichen Hause sein muss, ist dabei auch kein Geheimnis. Ab einem Einkaufspreis von 637 US-Dollar ist daher alles drin - wir gehen allerdings von ca. 872 US-Dollar aus. Innerhalb dieser Preisspanne ist quasi alles möglich, letztendlich spricht jedoch auch nichts gegen einen darüber liegenden Preis.
Der Listenpreis des derzeit schnellsten AMD Desktop-Prozessors, der Athlon 64 FX-51, liegt bei 733 Euro. Idealerweise könnte Intel natürlich diesen Preis anpeilen, ob dies jedoch aufgrund der Komplexität des Extreme Edition möglich ist, bleibt fraglich. Die Extreme Edition des Pentium 4 soll in erster Linie Gamer und begeisterte PC-User ansprechen, in Spielen muss er sich jedoch dem Athlon 64 FX-51 geschlagen geben. Selbst der definitiv deutlich billigere Athlon 64 3200+ (499 US-Dollar Listenpreis) ist ihn ganz knapp auf den Fersen. Für Spieler ist daher eindeutig der Athlon 64 3200+ die erste Wahl, wer noch mehr Performance will, kann zum jedenfalls verfügbaren Athlon 64 FX-51 greifen.
Bleibt noch die Frage, welche Anwendungen der „begeisterte PC-User“ bevorzugt. Mit Sicherheit kommen Programme wie XMPEG, Lame oder auch Seti@Home in dieser Auflistung vor - fassen wir sie mal als Multimedia-Encoding und sonstige Anwendungen (siehe Leistungsrating) zusammen. In diesen beiden Bereichen weiß der neue Prozessor auf ganzer Linie zu überzeugen. Hier stellt sich jedoch abermals die Preisfrage. Beim Multimedia-Encoding ist der Vorsprung zum normalen Pentium 4 mit 3,2 GHz nämlich nicht all zu groß. Ein endgültiges Fazit kann es daher nur mit einem endgültigen Preis und der Verfügbarkeit im Laden geben.
An dieser Stelle sei auch noch mal auf den in Bälde erscheinenden Prescott-Prozessor verwiesen, welcher den aktuellen Pentium 4 mit einem Takt von 3,4 GHz, einem größeren L2-Cache und neuen Features ablösen wird. Als Nachfolger des Pentium 4 wird er auch beim Preis in dessen Fußstapfen treten. Wenn der Pentium 4 Extrem Edition im November 2003 im Einzelhandel verfügbar ist, vergeht nur noch ein Monat bis der Prescott offiziell vorgestellt werden wird. Das ist unserer Meinung nach der Prozessor, an dem sich der Pentium 4 Extreme Edition wird messen müssen. Bis dahin heißt es abwarten.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.