Microsoft steigert erneut den Gewinn
Man ist es mittlerweile von Microsoft kaum anders gewöhnt, aber wieder einmal übertraf der Redmonder Konzern die Erwartungen und auch die eigene Prognose. Microsoft erwirtschaftete im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2004 einen Gewinn von 2,61 Milliarden US-Dollar, dies entspricht 24 Cent pro Aktie.
Neben dem Gewinn stieg auch der Umsatz stärker als erwartet und lag bei 8,22 Milliarden US-Dollar. Somit konnte Microsoft den Umsatz um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal steigern. Microsoft selbst war von einem Umsatz zwischen 7,9 bis 8,1 Milliarden US-Dollar ausgegangen. Rechnet man den Gewinn des Vorjahresquartals nach Microsofts neuem Aktienoptionsprogramm, auf das wir an dieser Stelle nicht näher eingehen möchten, da es den Rahmen sprengen würde (mehr hierzu bei Heise), so wären hier lediglich 2 Milliarden US-Dollar ermittelt worden. Microsoft steigerte im viertel Quartal neben dem Umsatz so auch den Gewinn.
Vor allem von den verbesserten Absätzen der Windows Betriebssysteme für den Consumer war Microsoft positiv überrascht. Diese schnitten durchweg besser ab als von Microsoft ursprünglich prognostiziert. Doch auch der Absatz der Serverprodukte konnte um 15 Prozent zulegen. So konnte man von Windows Server 2003 doppelt so viele Lizenzen verkaufen, wie es Windows 2000 Server damals zu seiner Veröffentlichung im gleichen Zeitraum schaffte.
Doch auch andere Sparten legten zu und so stiegen die Werbeumsätze von Microsofts MSN um 50 Prozent. Die Abogebühren für MSN sanken jedoch um 6 Prozent, da die Benutzerzahlen rückläufig waren. Sogar der Umsatz mit der Xbox stieg um 53 Millionen US-Dollar. Der eigentliche Zuwachs lag bei 85 Millionen US-Dollar, wurde jedoch durch Preissenkungen von 32 Millionen US-Dollar reduziert. Diese Rechnung ist jedoch etwas zweifelhaft, da der Gewinn ohne Preissenkungen natürlich durch geringere Absätze ebenfalls geringer hätte ausfallen können. Dennoch ist die Xbox, MSN und die Handy-Software für Microsoft weiterhin ein Verlustgeschäft.
Die Office Sparte legte nur leicht zu. Hier wartet Microsoft auf einen Erfolg von Office 2003, das das nächste Quartal für starke Umsätze sorgen soll. Auf dem Markt der Office-Anwendungen fürchtet Microsoft weniger die Konkurrenten OpenOffice oder StarOffice von Sun, sondern viel eher seine eigenen Produkte aus den Vorjahren. Sind die Käufer mit diesen zufrieden, könnte es Microsoft schwer haben, auch sie zum Kauf der neuen Office Version zu veranlassen.
Microsoft verfügt nach aktuellen Bilanzen über 51,6 Milliarden US-Dollar liquide Mittel. Der gesamte Vermögenswert, der neben den liquiden Mitteln auch langfristige Investments zählt, liegt mittlerweile bei 84,2 Milliarden US-Dollar. Analysten und natürlich auch Aktionäre drängen nun darauf, dass Microsoft die liquiden Mittel durch angemessene Dividenden verringert. Microsoft wartet hier nach wie vor ab, da man fürchtet durch noch ausstehende Entscheidungen bei Rechtsstreits einen Teil dieser liquiden Mittel einsetzen zu müssen.
Angesichts der positiven Zahlen erhöhte Microsoft seine Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr. Für das bereits laufende zweite Quartal rechnet Microsoft mit einem Umsatz von 9,7 bis 9,8 Milliarden US-Dollar, da der Trend bei der Nachfrage nach PCs weiterhin positiv sei. Die Börse reagierte jedoch gegenläufig und so fiel der Kurs der Microsoft Aktie sogar ab.