Sechs ATi Radeon 9800 Pro im Test: Kaufberatung in der Oberklasse
10/17Fazit
Natürlich darf bei einem solchen Vergleichstest ein entsprechendes Fazit nicht fehlen. So nahmen wir uns die einzelnen Grafikkarten ein weiteres Mal vor und verfassten zu jeder einzelnen ein separates Resumée, welches nochmals kurz auf die einzelnen Aspekte des jeweiligen Probanden eingeht.
Wie nicht anders erwartet, schickte PowerColor mit der Otto-Normal-Radeon 9800 Pro mit 128 MB Texturspeicher eine sehr gute Grafikkarte ins Rennen. In Sachen Performance unterschied sich dieses Modell kaum von der übrigen Konkurrenz mit ebenfalls 128 MB. Aufgrund der immer gleichen Taktfrequenzen, waren hier Differenzen auch kaum zu erwarten. Da man auf das kostengünstige Referenzdesign setzt, erhält man die PowerColor Radeon 9800 Pro 128 MB schon zu einem Preis von gerade einal 340 Euro. Angesichts des gegenüber der Konkurrenz guten Lieferumfanges, können wir jedem diese Karte ans Herz legen. Die PowerColor Radeon 9800 Pro 128 MB überzeugt durch den Preis und durch die gute Leistung. Auch der verbaute Hynix-Speicher mit 2.0 ns (reale 500 MHz) dürfte den einen oder anderen Overclocker ansprechen.
Auch der zweite Testkandidat aus dem Hause PowerColor konnte auf eine ganz besondere Art und Weise überzeugen. So war die PowerColor Radeon 9800 Pro mit 256 MB Texturspeicher neben der ebenbürtigen Konkurrenz von Sapphire die schnellste Grafikkarte in unserem Test und konnte vor allem unter Verwendung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung Land gegenüber den Versionen mit 128 MB gewinnen. Leider kostet diese Mehrleistung mehr als 100 Euro zusätzlich, denn der durchschnittliche Straßenpreis liegt bei happigen 480 Euro. Ein weiterer Nachteil der PowerColor Radeon 9800 Pro 256 MB ist die große Hitzeentwicklung des verbauten DDRII-Speichers, der in schlecht belüfteten Gehäusen zum Problem werden könnte. Dennoch hat die PowerColor Radeon 9800 Pro 256 MB in Sachen Performance klar die Nase vorn. Top-Leistung hat immer schon etwas mehr gekostet.
Die Sapphire Atlantis Radeon 9800 Pro 128 MB sollte ebenfalls gelobt werden. Neben den Benchmarkergebnissen, die sich mit der Konkurrenz auf einer Linie bewegen, erregte diese Grafikkarte vor allem durch den schicken und effektiven Lüfter Aufsehen. Auch sie ist bereits für 340 Euro Straßenpreis zu haben und kostet somit exakt den selben Preis wie die Konkurrenz von PowerColor. Auch beim Lieferumfang unterscheidet man sich kaum, denn neben nahezu der selben Kabellage schickt man mit Tomb Raider - Angel of Darkness auch exakt das selbe Spiel mit ins Rennen. Auch die Sapphire Atlantis Radeon 9800 Pro 128 MB können wir jedem interessierten Kunden ans Herz legen und sprechen hiermit ebenfalls eine Empfehlung aus. Die Karte überzeugte uns sowohl durch den Lieferumfang, den Preis und die Leistung.
Die Sapphire Atlantis Radeon 9800 Pro 256 MB beeindruckte uns während unseres Testes - genau wie die PowerColor Radeon 9800 Pro 256 MB - vollends durch ihre ausgesprochen gute Leistung. Leider gelten auch die selben negativen Aspekte, wie wir sie schon beim Konkurrenten bemängelt hatten. So entwickelte auch die Atlantis durch den verbauten DDRII-Speicher eine enorme Hitze, kann aber mit dem niedrigeren Straßenpreis von rund 450 Euro gegenüber dem unmittelbaren Konkurrenten punkten. So hat auch, wie nicht anders erwartet, die Sapphire Atlantis Radeon 9800 Pro 256 MB zusammen mit der PowerColor-Karte die Nase in Sachen Performance vorn und überzeugte vor allem durch eine verbesserte Leistung bei Anti-Aliasing und anisotroper Filterung. Auch hier gilt natürlich: Top-Leistung hat immer schon etwas mehr gekostet.
Die Tyan Tachyon G9800 Pro 128 MB brachte einen Hauch von Individualität in unseren Test. So lagen auch - wie nicht anders erwartet - die Benchmarkwerte auf einer Ebene mit den Konkurrenten. Positiv anrechnen muss man Tyan, dass man ein eigenes Design entwickelt hat und dieses mit einem äußerst effektiven Kühler ausstattet, der erfolgreichen Overclockingversuchen mit Sicherheit nicht im Wege stehen sollte. Vor allem die Kühlung der Kartenrückseite bedarf einer Lobpreisung, denn genau an dieser Stelle sahen wir eine (Hitze-)Schwachstelle des Referenzmodells, auf das die Konkurrenz setzt. Zwei Wehrmutstropfen haben wir dennoch. So fügt Tyan leider kein Spiel der Tachyon G9800 Pro bei und auch der Preis ist mit knapp 370 Euro rund 30 Euro höher als der der Konkurrenten. Das schicke Design rechtfertigt wohl in mancher Augen den erhöhten Grundpreis. Empfehlen können wir natürlich auch diese Karte, denn auch sie unterschied sich kaum von den übrigen Testkandidaten.
Die Connect 3D Radeon 9800 Pro 128 MB konnte, wie auch die übrige Konkurrenz, durchaus in all unseren Tests ordentlich ihren Mann stehen. Die Leistung entspricht - wie auch hier nicht anders zu erwarten - ebenfalls der der Konkurrenz und auch der gebotene Lieferumfang kann mit den übrigen Testkandidaten mithalten. Leider bietet auch Connect 3D kein Spiel und verlässt sich somit voll und ganz auf die beigelegten Kabel, Adapter und die Treiber-CD. Mit gut 380 Euro Straßenpreis ist sie eine der teuersten Karten in unserem Test, bietet dafür aber leider keinen erweiterten Lieferumfang oder ein individuelles Design.
Schlusswort:
Da wären wir nun. Tage des Testens liegen hinter uns und der zuständige Redakteur fragt sich nach der Moral von der Geschicht. So können wir auch in Zeiten einer Radeon 9800 XT auch noch den Kauf einer mittlerweile doch etwas betagten Radeon 9800 Pro mit 128 MB Speicher empfehlen. So profitieren die meisten Anwendungen nur unter Anwendung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung von dem Mehr an Texturspeicher. Ob dies in Relation zum erhöhten Kaufpreis liegt, muss jeder für sich selbst klären. Angesichts der Tatsache, dass die ATi Radeon 9800 XT standardmäßig 256 MB Speicher an Board hat, dürften die equivalenten Radeon 9800 Pro-Platinen jedoch etwas im Preis fallen und so wohl auch für den Endanwender interessanter werden.
Des Weiteren scheinen viele Hersteller durchaus einen guten Dienst am Kunden zu leisten. So minimieren sie Kosten durch die Abnahme der Referenzmodelle von Sapphire oder direkt von ATi. Zwar bleibt so die Markenidentifikation und das individuelle Design auf der Strecke, der Preis wird jedoch nach unten gedrückt und dies freut wiederum den Kunden, der weniger Wert auf das Aussehen der Grafikkarte legt, sondern vielmehr nur auf die exzellente Leistung schaut. Auch an dieser Stelle nocheinmal Dank an Sapphire, PowerColor, Tyan und Connect 3D, die uns für unseren Artikel die dementsprechenden Karten zur Verfügung stellten. Radeon 9800 Pro ist und bleibt auch in den nächsten Monaten Trumpf!
Wirkliche Unterschiede zwischen einzelnen Karten in diesem Artikel konnten wir nicht festellten, so dass der Kunde letztendlich wieder die Qual der Wahl hat. Ohne große Skrupel kann er jedoch rein den Preis entscheiden lassen, denn auch der Lieferumfang der einzelnen Karten unterschied sich kaum voneinander. Empfehlen können wir aus unserer Sicht die Sapphire Atlantis Radeon 9800 Pro mit 128 MB Texturspeicher. Sie kostet verhältnismäßig wenige 340 Euro und bietet im Vergleich mit den größten Lieferumfang. In Zukunft wird aber auch Sapphire das Spiel Tomb Raider - Angel of Darkness mit den eigenen Grafikkarten vermarkten. Ebenfalls gut ist die PowerColor Radeon 9800 Pro mit 128 MB. Sie kostet genauso viel wie der Konkurrent von Sapphire, bietet jedoch mit Tomb Raider - Angel of Darkness das neuere Spiel und einen schnelleren Speicher. Ebenfalls besitzt sie - wie bereits erwähnt - Speicher von Hynix mit 2.0 ns, der theoretisch eine maximale Taktfrequenz von effektiven 1000 MHz zulässt. Für Overclocker sicher eine Herausforderung.