Sechs ATi Radeon 9800 Pro im Test: Kaufberatung in der Oberklasse

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Christoph Becker
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Die Karten

PowerColor Radeon 9800 Pro

Den Anfang unseres großen Roundups macht PowerColors Standard-Radeon 9800 Pro mit einem Speicherausbau von 128 MB. Wie man es von diversen Radeons mittlerweile gewohnt ist, lassen sich auch bei dieser Grafikkarte kaum Unterschiede zum Referenzdesign aus dem Hause ATi ausmachen. Ein kurzer Preisvergleich auf Geizhals.at ergab einen durchschnittlichen Straßenpreis von knapp 330 bis 340 Euro. Für eine Radeon 9800 Pro voll im Rahmen des Zumutbaren.

PowerColor Radeon 9800 Pro 128MB

Nicht anders erwartet haben wir die Anschlüsse der PowerColor Radeon 9800 Pro. So bietet sie - wie all ihre anderen Kollegen auch - neben einem alt eingessenen D-Sub-Ausgang auch einen digitalen DVI-Anschluss und einen TV-Ausgang für die Wiedergabe von PC-Bildern am Fernseher. Der in der High-End-Klasse obligatorische vierpolige Stromanschluss fehlt natürlich auch hier nicht.

PowerColor Radeon 9800 Pro 128MB

Wie bereits erwähnt, stößt man beim Vergleich mit der Referenzkarte kaum auf Differenzen. So fehlt lediglich der ATi-Aufkleber am Stromanschluss, der Rest der Karte ist auf den ersten Blick absolut identisch. So verwendet auch PowerColor den Referenzkühler aus Aluminium, und verzichtet sogar darauf einen, eigenen Aufkleber auf diesem zu platzieren. Hier thront - wie auch bei der Version mit 256 MB Speicher - das rote ATi-Logo auf weißem Grund. Während des Betriebes, besonders unter starker Belastung, wird dieser Kühlkörper sehr heiß. Hier zollt die Radeon 9800 Pro Tribut an die 0,15µm Technik in der der R350 Chip gefertigt wird. Der Speicher, der standardgemäß mit rund 340 MHz taktet, wird währenddessen nicht mehr als lauwarm. Während bei der Konkurrenz vornehmlich Samsung-Speicher verwendet wird, nutzt PowerColor den der Firma Hynix mit der Bezeichnung HY5DU283222 F-20. Die 2.0 ns des verbauten Speichers müssten also maximal eine reale Taktfrequenz von 500 MHz zulassen, satte 160 MHz mehr als der Referenztakt. Auf der Website von Hynix konnten wir allerdings keine weiteren Informationen zu diesen BGA-Modulen finden, da dort nur Module dieser Baureihe mit minimal 2.6 ns gelistet werden. Weitere Nachforschungen ergaben jedoch, dass es sich bei diesem Speicher einen ähnlich leistungsfähigen handelt, wie er auf der GeForce FX 5950 Ultra von nVidia verbaut wird.

Da sich bei unseren Lesern einige Fragen bezüglich des auf der PowerColor Radeon 9800 Pro 128 MB verbauten Speichers von Hynix mit 2.0ns auftaten, nahmen wir nochmals telefonischen Kontakt mit PowerColor auf. So kam raus, dass es sich bei diesem Modell wohl nicht um ein Serien-Modell handelt. Diese Tatsache wird dadurch bekräftigt, dass auf der Karte jegliche Seriennummer fehlt. Unser Ansprechpartner konnte mir zur Verbreitung dieser Karte auf dem Markt so auch nichts weiteres sagen. Er vermutet, dass dies eine in China speziell hergestellte Karte ist, die ursprünglich eine PowerColor Radeon 9800 Pro Super Gold werden sollte, jedoch einige Stabilitätstests nicht bestanden hat und kurzerhand zu einer normalen Radeon 9800 Pro degradiert worden ist.

PowerColor Radeon 9800 Pro 128MB

Angesichts von x identischen Karten, versuchen viele Hersteller, sich über den Lieferumfang von der zahlreichen Konkurrenz abzusetzen. Folgendes platzierte die Firma PowerColor im sehr aufgeräumten Karton der Radeon 9800 Pro 128 MB.

  • PowerColor Radeon 9800 Pro 128 MB
  • Handbuch
  • CD mit Treibern
  • InterVideo WinDVD 4 (5.1 Edition mit Dolby Digital-Support)
  • Spiel: Tomb Raider - Angel of Darkness
  • Y-Kabel für den Stromanschluss der Karte
  • DVI auf D-Sub-Adapter
  • Composite-Kabel
  • S-Video-Kabel
PowerColor Radeon 9800 Pro 256MB
PowerColor Radeon 9800 Pro 256MB
PowerColor Radeon 9800 Pro 256MB
PowerColor Radeon 9800 Pro 256MB
PowerColor Radeon 9800 Pro 128MB
PowerColor Radeon 9800 Pro 128MB

Nichts Besonderes aber dennoch ohne Fehl und Tadel. So präsentierte sich uns die PowerColor Radeon 9800 Pro mit einem ausgewogenen Lieferumfang, der mit Tomb Raider - Angel of Darkness ebenfalls noch einen recht aktuellen Spieletitel mit im Aufgebot hat. Auch WinDVD ist ein immer wieder gern gesehenes Programm. Das Handbuch ist sehr ausführlich, deutsch und wohl eher für Anfänger als für den eingefleischten Profi am PC gedacht. Den Rest könnte man als obligatorisch bezeichnen und so bedarf er keiner weiteren Erwähnung. Der Käufer erhält für den Kaufpreis also eine sehr leistungsstarke Grafikkarte mit einem guten Lieferumfang.